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0653 - Der Terraner und der Rebell

Titel: 0653 - Der Terraner und der Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kamen die Schrauben auf Touren und quirlten das Wasser auf.
    „Hinüber zum Kontinent!"
    Das Boot ging langsam aus der Verdrängerfahrt in die Gleitfahrt über. Nach einiger Zeit lag es nahezu waagrecht auf dem Wasser. Nur das Heck berührte die See. Eine Heckwelle, die immer mehr nach hinten gewandert war, kennzeichnete den Weg des Bootes; dreißig Grad waren die beiden Schaumstreifen auseinander. Die rasende Fahrt begann. Das Boot glitt schnell und in einer unaufhörlichen Kette von Sprüngen durch und über das Wasser. Noch war der Ozean ruhig, aber wenn das Boot aus dem Windschatten der Klippe herauskam, würde die See rauher werden. Siete-Torr kannte die Strecke genau, und sie hatte auch schon einige gefahrvolle Überfahrten mit dem Boot oder mit schwereren Schwimmkörpern hinter sich.
    Sie kauerte, mit breiten, selbsttätigen Gurten angeschnallt, nach vorn gebeugt über der Steuerung und visierte einen imaginären Punkt jenseits des Horizonts an. Dort irgendwo war der kleine Hafen von Tur'Han, weit vom Zentrum und den Hügeln entfernt.
    „Und ich kann nicht einmal um Hilfe rufen, wenn etwas passiert.
    Wie sollte ich erklären, was ich hier suche? Um diese Zeit?"
    So raste sie weiter.
    Das Boot schnitt durch das Wasser, spaltete es auf und glitt auf seiner eigenen Welle dahin. Nach jedem Sprung schlug es hart auf das Wasser auf, das nach beiden Seiten auseinander spritzte und die Insassin überschüttete. Das Brummen der Maschine, das Zischen und Gurgeln des Wassers und das krachende Schlagen des Bootskörpers vermischten sich zu einem Geräusch, das an einem anderen Tag, unter anderen Umständen Ausdruck von Lebensfreude gewesen wäre.
     
    *
     
    Der Planet Hoptrec-Haich, der dritte dieses Heimatsystems der Provconer, diente seit rund einem halben Jahrhundert als geheimer Stützpunkt für die revolutionär eingestellten Provconer.
    Ganz langsam breitete sich die Untergrundbewegung auf diesem Planeten aus, aber gerade in diesem organischen Wachsen lag die große Chance. Bisher war dieses Zentrum des Widerstandes nicht entdeckt worden, obwohl innerhalb des Systems viele Hunderttausende Provconer für die Gesellschaft arbeiteten, der auch Siete-Torr angehörte.
    Die Welt, etwas kleiner als der galaktische Durchschnitt, mit einer hervorragenden Sauerstoffatmosphäre, war auch geologisch alt. Es gab keine schroffen, harten Formen und keine exzessiven Naturgewalten. Die Gewitter waren kurz, die Stürme von geringer Zerstörungskraft, und der Gesamthaushalt von reiner Natur und der Lebensäußerungen der Milliarden Bewohner war ausgeglichen. Vier große Kontinente und eine Menge Inselgruppen, überall auf den Ozeanen verteilt, lagen unter dem warmen Licht der gelben Sonne.
    Der Planet war eine Art Keimzelle...
    Selbst tausend Planeten, die all ihr Potential an Kämpfern, Waffen und Todesmut aufboten, würden die Macht des Konzils nicht brechen können. Die Laren waren zu mächtig. Nur dann, wenn sich die Untergrundbewegung auch auf die fast vierzigtausend Lichtjahre entfernte Mitte der Galaxis ausgedehnt und dort Anhänger unter den Angehörigen anderer versklavter Sternenvölker gefunden hatte, konnte man daran denken, daß man das Joch der wohlwollenden Versklavung abschütteln konnte.
    Siete-Torr wußte nur, daß ein Angehöriger des eigenen Volkes der Chef dieser Widerstandsbewegung war. Wer es war, wußte sie nicht. Kaum jemand wußte es. Aber sie kannte den Weg, den eine Mitteilung nehmen mußte, um ihn schließlich zu erreichen.
    Auf diesem Weg befand sie sich.
    Diese Gedanken gingen ihr durch den Kopf, als sie spürte, wie sich alle ihre Muskeln verkrampften. Das wilde Rennen gegen die Zeit ging weiter. Das Boot raste fast auf gerader Linie dem fernen Hafen entgegen.
     
    *
     
    Knapp zehn Stunden dauerte der Tag, also die Phase der Helligkeit über diesem Teil des Planeten. Vor Siete-Torr, genau dort, wo der Hafen lag, näherte sich die Sonne dem Horizont.
    Staub und Wasserdampf in der Atmosphäre ließen die gelbe Kugel größer und, je mehr sie sich dem ebenen Meereshorizont näherte, düsterer werden. Das dunkelrote Glühen, das eine breite Spur von schmutzigem Glanz über das Wasser breitete, war das entsprechende Licht für die düsteren Gedanken des Mädchens.
    Die Sonne versank langsam...
    Einige lange Minuten noch herrschte eine Art Zwielicht, eine Dämmerung, in der sich das Sonnenlicht an den Unterkanten langgezogener Nachtwolken spiegelte.
    Dann wurde es dunkel.
    Weit voraus sah Siete-Torr die

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