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0653 - Der Terraner und der Rebell

Titel: 0653 - Der Terraner und der Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ist."
    Roctin-Par schüttelte seinen Kopf. Seine Korkenzieherlocken bewegten sich wie kleine Schlangen oder wie seltsame Pflanzenteile. Für ihn war die ganze Situation noch unklar und verworren. Er dachte noch nicht in den Begriffen eines kosmischen Schachspiels.
    „Ich bin tief beunruhigt!" gestand er.
    „Begreiflich. Du denkst darüber nach, wieweit deine Zweifel an meiner Planung berechtigt sind."
    Sie waren lauter und aggressiver geworden. Jeder versuchte, den anderen davon zu überzeugen, daß seine Sicht der Ereignisse richtig war. Rhodan wußte, daß er mit seiner kleinen Streitmacht verloren war, wenn auch nur ein Teil seines verwegenen Spiels durchsichtig und für die Laren begreifbar wurde.
    „Also! Jetzt lehne dich gemütlich zurück", begann Rhodan und schwor sich, es sollte sein letzter Versuch sein. Oder der vorletzte.
    „Lehne dich zurück, entspanne dich und höre mir konzentriert zu.
    Folgender Plan führt mit einiger Sicherheit zum Erfolg: Du hast vor versammelter Mannschaft und auch vor unseren Freunden einen Situationsbericht abgegeben. Du hast die Situation hundertprozentig richtig gesehen. Ich bezweifle ebenfalls, daß uns die Laren glauben, was wir aufgezogen haben."
    „Ich ebenso!"
    Es ging darum, daß Rhodans Schutzbehauptung angezweifelt werden würde, er habe die komplette Besatzung des Schiffes gezwungen, zur Milchstraße zurückzufliegen. Das konnte zwar nicht bewiesen werden, ebenso das Gegenteil, aber die Laren würden mißtrauisch bleiben.
    „Also hast du mir berichtet, daß es innerhalb der Galaxis, die wir ,NGC 3190' nennen, noch eine Menge von Planeten und Sonnensystemen gibt, die vor geschichtlicher Zeit ausschließlich von Provconern besiedelt wurden. Richtig?"
    Mit versteinertem Gesicht nickte Roctin-Par.
    „Auf vielen Welten siedeln jetzt echte Nachkommen der alten Provconer. Im Verlauf des Widerstandskampfes gegen die Vorherrschaft der Laren sind nicht nur diese Welten, sondern auch andere auf die Seite der Widerstandsgruppe gedrängt worden, weil sie die Maßnahmen der galaktischen Herrscher förmlich dazu zwangen."
    Roctin-Par sprang auf und ging in der riesigen Kabine auf und ab. Wieder hatte ihn die Erinnerung gepackt und schüttelte ihn.
    „Das alles habe ich dir berichtet. Das ist hundertprozentig richtig!" sagte er. „Aber worauf willst du hinaus?"
    „Ganze Sonnensysteme stehen auf deiner Seite. Planeten und bewohnte Monde und einzelne Welten. Du hast mit Sicherheit einen Stützpunkt, nicht wahr?"
    „Ja! Laß mich überlegen."
    Rhodan haßte es, ein Wesen, das sein Freund geworden war, mit Mitteln der angewandten Psychologie beeinflussen zu wollen.
    Die Situation seines neuen Freundes war für ihn klar: Roctin-Par war der Chef einer riesigen Organisation. Andererseits war diese Organisation zwar im Wachsen begriffen, aber noch nicht so groß, als daß sie den Laren längeren Widerstand entgegensetzen oder sie gar besiegen konnte. Sie war im Aufbau begriffen. Wenn jetzt Roctin-Par seinem Freund Rhodan alle wichtigen Einzelheiten verriet, dann setzte er sich der Gefahr aus, daß die Arbeit von Generationen umsonst war. In diesem Fall würden die Laren schnell und grausam zuschlagen und die Widerständler bis auf den letzten Mann ausrotten.
    „Wir kommen in die Nähe von Ercre-An-Thek!" sagte er schließlich. „Was willst du dort?"
    „Die Laren restlos verwirren!" sagte Rhodan kalt. „Erzähle mir etwas über das, was du ,Ercre-An-Thek' genannt hast."
    Er erfuhr es.
    38.713 Lichtjahre vom Zentrum jener Galaxis, der sie sich in rasendem Flug näherten, war das Sonnensystem mit dem Namen Ercre-An-Thek im Raum. Eine gelbe Sonne vom Typ der irdischen Sonne besaß sieben Planeten, und der dritte, vom zentralen Stern aus gesehen, war die Hauptwelt des Systems.
    Sie hieß Hoptrec-Haich.
    „Diesen Namen habe ich während des Fluges schon ein paarmal gehört!" warf Rhodan ein.
    „Einige Männer der Besatzung stammen von dort. Zuverlässige, gute Raumfahrer, mit allen Tricks gesegnet!"
    „Ich verstehe."
    Gerade der Umstand, daß die Laren beziehungsweise die Provconer so menschenähnlich waren, handelten und dachten, von unbedeutenden Äußerlichkeiten abgesehen, machte das Spiel spannend, reizvoll und erfüllte es mit tödlicher Gefahr.
    Rhodan konnte sich selbst mit den Provconern der riesigen Widerstandsgruppe identifizieren, die letzten Endes doch zu klein war. Dachte er an die Aufgabe, die vor ihm und seinen Freunden lag, dann schwindelte es ihn. Aber er hatte

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