Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0654 - Das Mondgehirn denkt anders

Titel: 0654 - Das Mondgehirn denkt anders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
heißen Sie wirklich mit Ihrem bürgerlichen Namen Gonozal?" fragte ich verwundert. „Sind Sie etwa mit Lordadmiral Atlan verwandt?"
    In Rhodans Gesicht zuckte es. Hastig wandte der Großadministrator uns den Rücken zu.
    „Ich bin Atlan", antwortete der Schwarzhaarige. „Ist meine Maske so schlecht, daß sie so leicht durchschaut werden kann?"
    Ich schüttelte den Kopf.
    „Wenn es Sie beruhigt, ich habe Sie nicht erkannt, Lordadmiral", erwiderte ich. „Aber Ihr Augenzwinkern und der Name Gonovar reizten mich, einen kleinen Spaß zu machen.
    Findet denn heute ein Kostümfest in Imperium Alpha statt, weil Sie sich verkleidet haben, Sir?"
    Perry Rhodan wandte sich wieder mir zu.
    „Sie können einen normalen Menschen zum Wahnsinn treiben, Tatcher", erklärte er. „Natürlich findet in Imperium Alpha niemals ein Kostümfest statt. Atlan ist deshalb in Maske gekommen, weil Hotrenor-Taak an seiner Loyalität zweifelt."
    „So ist es", sagte Atlan. „Bitte, nehmen Sie Platz, Captain a Hainu und Sonderoffizier Rorvic!"
    Ich ließ mich in einem Sessel nieder. Als Dalaimoc das gleiche tun wollte, mußte er sich halb herumdrehen. Dabei geriet seine zutage getretene himmelblaue Unterhose ins Blickfeld von Rhodan und Atlan. Die beiden Männer bewiesen ihre menschliche Größe, indem sie nur mit einem flüchtigen Erweitern ihrer Pupillen reagierten. Als Rorvic sich in den Sessel fallen ließ, riß seine Kombihose ein Stück weiter auf.
    „Atlan, ich schlage vor, du weihst Rorvic und a Hainu in die Geschehnisse auf Luna ein", sagte der Großadministrator.
    Der Arkonide nickte.
    „Das wollte ich ohnehin, Perry", erklärte er.
    Ich beugte mich etwas vor, damit ich alles gut verstehen konnte, was Lordadmiral Atlan berichtete...
     
    *
     
    Als Atlan fertig war, sagte er: „Wie denken Sie über die Lage, Captain a Hainu?"
    „Wir müssen die Konservierungsroboter von Luna fortbringen und danach alle in Nathan gespeicherten Daten löschen", antwortete ich.
    Atlans Mienenspiel entnahm ich, daß der Arkonide mit dieser Antwort zufrieden war.
    Doch Perry Rhodan äußerte Bedenken.
    „In der gegenwärtigen Lage kann niemand dafür garantieren, daß nicht 923 Teillasten oder gar mehr verlorengehen", erklärte er etwas heftig. „In dem Falle wäre, wenn Nathans Daten gelöscht wären, das gesamte Wissensgut der Menschheit verloren. Menschen sind gar nicht mehr in der Lage, ein solches immenses Wissen in sich aufzunehmen, geschweige denn, unter Herstellung der erforderlichen Trilliarden Querverbindungen diese Fakten sinnvoll zu nutzen. Nein, ich bin dagegen, Nathans Datengut zu löschen. Es muß genügen, wenn wir die vorhandene Verzerrungsschaltung aktivieren."
    „Darüber habe ich schon mit Waringer gesprochen", sagte Atlan leise. „Geoffry ist davon überzeugt, daß es den Laren aufgrund ihrer überragenden wissenschaftlichen und technischen Möglichkeiten gelingen würde, die elektromagnetische Verzerrung der Datenfelder aufzuheben. Nein, Perry, in diesem Fall hilft nur die vollständige Löschung aller Daten."
    „Falls sie möglich sein sollte", warf Dalaimoc Rorvic aus dem Hintergrund ein.
    Rhodan und Atlan nickten. Sie schienen demnach beide die gleichen Zweifel zu hegen. Mir war jedoch völlig unklar, was Rorvic gemeint hatte.
    „Warum sollte sie nicht möglich sein?" fragte ich.
    Atlan räusperte sich.
    „In den letzten Jahren wurde die Bionik, also das biologisch lebende Zellplasma der Inpotronik, laufend vergrößert, um das empfindliche Gleichgewicht zwischen der ständigen Erhöhung des Anteils der positronischen Elemente und der Bionik zu erhalten. Dieses Zellplasma hat nunmehr einen Grad eigenständiger Bewußtheit erlangt, daß es sich mit dem Gesamtkomplex der Inpotronik identifiziert und sich als vernunftbegabtes Lebewesen betrachtet."
    „Ein vernunftbegabtes Lebewesen", fiel Dalaimoc Rorvic ein, „das aber nur so lange vernünftig denken und handeln kann, wie ihm der positronische Teil als Wissensträger zur Verfügung steht.
    Werden die Daten des positronischen Teils gelöscht, wird die Bionik praktisch zu einem lallenden Säugling beziehungsweise zu einem Gehirn ohne Körper und ohne Gedächtnis. Davor fürchtet sich Nathan naturgemäß ebenso wie ein Mensch vor seinem Tode."
    „Aus diesem Grund habe ich schon vor einem Jahr zusammen mit dem Waringer-Team einen Plan zu entwickeln versucht, der die Verringerung der Zellmasse ohne gleichzeitige Beeinträchtigung der Leistungskapazität Nathans zum Ziele

Weitere Kostenlose Bücher