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0654 - Das Mondgehirn denkt anders

Titel: 0654 - Das Mondgehirn denkt anders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der das Nirwana erlangt hat, kann ihm gegenüber kein positives oder negatives Urteil mehr abgeben. Für den Weisen gibt es hier kein Für und Wider."
    Sein Blick kehrte in die Wirklichkeit zurück, und seine Stimme bekam wieder jenen näselnden singenden Klang, als er fortfuhr: „So gibt es für mich auch in dieser Frage kein Für und Wider, Lordadmiral, sondern nur ein Wollen, das das Überleben der galaktischen Zivilisationen als lebendige Elemente der allumfassenden Evolution zum Ziele hat. Und auf dem Weg zu diesem Ziel ist die Löschung der Datenspeicher Nathans unvermeidlich."
    Impulsiv ergriff Atlan Rorvics Hände, drückte sie und sagte: „Ich kann mich zwar nicht so fundamental ausdrücken, Rorvic, aber ich erkenne, daß unser Geist auf die gleiche Frequenz abgestimmt ist. Sie und Captain a Hainu gehören ab sofort zu meiner Spezialtruppe von insgesamt hundertfünfundsiebzig Personen, die heimlich in Nathan eindringen und die Speicherdaten löschen wird - und zwar um jeden Preis."
    Er deutete auf die im Raum verstreuten Sessel.
    „Bitte, meine Herren, nehmen Sie Platz und hören Sie mir zu!"
    Als er uns danach seinen Plan erläuterte, wurde mir klar, mit welch riesigen Schwierigkeiten unser Unternehmen zu kämpfen haben würde, das übrigens von Tulocky den Namen „Datakill" erhalten hatte.
    Es war praktisch undenkbar, daß alle hundertfünfundsiebzig Personen den Einsatz lebend überstehen würden. Auch ich mußte damit rechnen, dabei umzukommen. Doch ich fürchtete mich nicht, denn angesichts dessen, was auf dem Spiel stand, war mein eigenes Leben unwichtig.
     
    4.
     
    Es hörte mit Milliarden Ohren, sah mit Trillionen Augen und fühlte mit Trilliarden Nervenzellen - aber es war unbeweglich, eingesperrt in einen „goldenen" Käfig und völlig hilflos ohne jene Prothese, die jene Wesen, die ihm befahlen, Positronik nannten.
    Es, das war der biologisch lebende, denkende und fühlende Teil der Inpotronik Nathan. Seine Vorfahren hatten sich einst auf dem Planeten der Sonne „Rando" im Außensektor des ANDRO-Betanebels entwickelt. Der ehemals tote Planet war der Nährboden gewesen, auf dem sich aus der „Urzelle" zuerst rein animalisch lebendes Plasma entwickelt hatte, das mit immer größerer Masse nach und nach einen Intelligenzgrad erreichte, der es zum bewußten Denken und zur Umwandlung seiner Umwelt befähigte.
    Die Welt der Urzelle gab es nicht mehr. Sie war von den Meistern der Insel mitsamt dem auf ihr lebenden Zellplasma vernichtet worden. Aber lange vorher, lange bevor die Zweite Menschheit die Raumfahrt neu entwickelt hatte, hatten sich Teile jenes Zellplasmas auf einem Planeten niedergelassen, der, 289412 Lichtjahre von der Erde entfernt, tief im intergalaktischen Raum zwischen der Milchstraße und der Andromedagalaxis hing.
    Man nannte den Planeten später „Hundertsonnenwelt", weil er von rund zweihundert Atomsonnen beleuchtet und erwärmt wurde. Dort entwickelte das Bioplasma eine neuartige Zivilisation, indem es Roboter schuf, die jeweils einen Teil von ihm in sich trugen, gekoppelt mit dem Positronengehirn. Diese positronisch-biologischen Roboter, Posbis genannt, besaßen ein ausgeprägtes Gefühlsleben, wodurch der Wille zu eigenständigem Handeln ausgelöst wurde.
    Die Terraner unter Perry Rhodan begegneten den Posbis zuerst im Jahre 2112, Erdzeit. Nach anfänglichen Mißverständnissen und Kämpfen gelang es Perry Rhodan, Frieden mit den Posbis zu schließen. Später wurde echte Freundschaft daraus.
    Als die Menschen die großen Vorteile erkannten, die eine Kombination zwischen Positronengehirnen und Zellplasma boten, stellten die Posbis ihnen großzügig Teile des immer neu reproduzierten Zellplasmas zur Verfügung.
    Durch diese Hilfe waren die Menschen in der Lage, mittels der sogenannten Hypertoyktischen Verzahnung die Hyperinpotronik zu entwickeln, eine verbesserte Biopositronik, bei der alle Informationsflüsse und Denkvorgänge mit Überlichtgeschwindigkeit erfolgten. Nur so war der Bau eines funktionierenden Riesengehirns von der Kapazität und den immensen Ausmaßen Nathans möglich gewesen.
    Aber wie so oft, wenn der Mensch nach absoluter Vollkommenheit seiner Werke strebt, geriet ihm auch im Fall von Nathan die Entwicklung außer Kontrolle.
    Die Vergrößerung der Bionik, des Bioplasmas, war erforderlich gewesen, weil auch das andere Funktionselement der Hyperinpotronik, die Positronik, ständig vergrößert worden war.
    Dabei hatte die Plasmamasse den kritischen Wert

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