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0654 - Unter dem Vampirmond

0654 - Unter dem Vampirmond

Titel: 0654 - Unter dem Vampirmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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was sich in meiner Umgebung abspielt. Was hier erschwerend hinzukommt: Ich kann zwar das Amulett spüren, und in abgeschwächter Form auch Nicole, weil beide Auren sich gegenseitig durchdringen, aber durch das Verwaschene kann ich sie nicht auf den Meter genau lokalisieren. Verdammt, ich kann's dir nicht so exakt erklären, wie ich eigentlich möchte, weil es in unserem Wortschatz keine präzisen Begriffe dafür gibt.«
    »Beide Auren?« stutzte Zamorra. »Das Amulett hat ebenfalls eine Aura? Etwa wieder… wie früher schon einmal?«
    »Du meinst, wie in der Zeit, als das künstliche Bewußtsein in ihm entstand, ehe es sich in Form unseres magischen Freundes Taran abspaltete? Nein. Ich habe mich falsch ausgedrückt. Auch hier gibt es keine eindeutigen Begriffe, und ich habe nur etwas gewählt, das der Sache nahekommt. Mann, geh mir nicht auf die Nerven. Ich muß mich auf meine Aufgabe konzentrieren. Sorg du lieber dafür, daß nicht wir in eine Falle tappen.«
    Zamorra verdrehte die Augen.
    »Was glaubst du wohl, was ich seit Jahrmillionen tue…?«
    ***
    In einem Reflex ging Michelle Noir in Abwehrstellung. Erst ein paar Sekunden später entspannte sie sich wieder leicht. Gino diSarko war aufgesprungen. Eines der beiden Mädchen stieß er dabei versehentlich von der Sessellehne. Die Hübsche richtete sich wieder auf. Van Sarken genoß jede ihrer Bewegungen.
    »Gryf ap Llandrysgryf? Er ist hier?«
    »Mein Diener«, van Sarken wies auf die farblose Kreatur an der Tür, »unterrichtete mich davon. Ich hatte ihm befohlen, das Hotel unter Beobachtung zu halten, in dem sich Zamorra aufhielt. Der Diener hat den verfluchten Druiden zwar nicht gesehen, aber seine Magie gespürt. Es gibt keinen Zweifel.«
    »Du vertraust deinem Diener? Vielleicht will er sich nur wichtig machen«, zischte Michelle.
    Van Sarken lachte spöttisch.
    »Er ist mir treu ergeben. Du würdest so etwas ja nie erreichen. Wer möchte schon dein Diener sein? Du würdest ihn nicht einmal an dich binden können, weil du nicht weißt, wie man Loyalität belohnt und Dankbarkeit zeigt.«
    »Dankbarkeit einer niederen Kreatur gegenüber? Das ist etwas für Schwächlinge!«
    Gino diSarko ließ ein tiefes Knurren hören. »Seid ihr bald fertig, euch gegenseitig zu beleidigen?« fuhr er beide an. »Kommt zur Sache!«
    »Spiel dich nicht so auf, als wärest du schon der Sippenchef«, winkte van Sarken ab. »Falls du auf die da vertraust und auf ihren riskanten, närrischen Plan, kannst du deine Ambitionen gleich vergessen. Wir brauchen keinen Hasardeur an der Spitze des Clans, sondern einen Denker.«
    DiSarko näherte sich ihm Schritt für Schritt und nahm eine allmählich drohendere Haltung an. »Bald fertig?« wiederholte er etwas lauter. »Wenn nicht, verschwinde von hier - ich kann mich nicht erinnern, dich herbeigebeten zu haben. Und ich erlaubte dir auch nicht, mich zu stören.«
    »Tatsächlich, du redest, als wärest du bereits unser Anführer! Nun, Gryf ap Llandrysgryf befindet sich hier, und er wird nicht zögern, zusammen mit Zamorra dieses leichtsinnige Weibchen zu verfolgen. Wenn sie Zamorra wirklich in eine Falle locken will, dann sollte sie sich beeilen. Und sie sollte weniger Fehler machen wie zum Beispiel den, ihren Verfolger nicht ständig unter Beobachtung zu halten. Aber«, er lachte höhnisch auf, »sie kann froh sein, daß ich das für sie erledigen ließ. Sonst würde sie diesem Druiden ahnungslos unter den Eichenpflock geraten.«
    »Rechne nur nicht mit meiner Dankbarkeit, du Schlaumeier!« fauchte Michelle.
    Er grinste wieder. »Sagte ich es nicht? Sie kann nicht dankbar sein… und ein Wunder, daß sie bei ihrem Leichtsinn überhaupt noch lebt. Nun, Gryf ap Llandrysgryf ist hier. Wen interessiert da noch Zamorra? Wir sollten zusehen, daß wir den Druiden unter die Zähne bekommen. Er ist gefährlicher, und er hat uns allen schon viel mehr Schaden zugefügt und viel mehr von uns ermordet, als Zamorra es jemals können wird. Schließlich ist Zamorra nur ein normaler Mensch.«
    »Unter anderem hat der Druide Sarkanas Tochter Yolyn umgebracht«, murmelte diSarko. »Es wäre daher wirklich angebracht, wenn wir uns vordringlich um ihn kümmern würden. In Sarkanas Sinn ist es ganz bestimmt.« [6]
    »He!« rief Michelle. »Und was ist mit Zamorra? Immerhin habe ich ihn euch auf dem Präsentierteller geliefert!«
    »Um ihn können wir uns immer noch kümmern, wenn wir mit dem Druiden fertig sind«, erwiderte diSarko trocken. Er nickte van Sarken

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