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0655 - Der letzte Magier

Titel: 0655 - Der letzte Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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leben hatte. Schon in ein paar Stunden würde er ein Nachlassen seiner Kräfte registrieren können. Ohne die lebenserhaltenden Impulse des unersetzlichen Gerätes würde er nach zweiundsechzig Stunden zum Greis werden und körperlich zerfallen. Sein Körper würde sich auflösen und zu Staub werden.
    Je länger Atlan nachdachte, desto unmöglicher erschien es ihm, daß Rhodan durch diesen Trick einen Vorteil errungen haben könnte.
    Warum hatte Rhodan diesen Zwischenfall inszeniert?
    War es dem Terraner nur darauf angekommen, den Zellaktivator Atlans in Sicherheit zu bringen, bevor das Todesurteil vollzogen wurde?
    An diese Möglichkeit wagte Atlan nicht zu denken. Er konnte einfach nicht glauben, daß der Freund sich von solchen Motiven leiten ließ.
    Doch das Mißtrauen des Arkoniden war erwacht.
    Er wußte, daß Rhodan sich in einer schwierigen Situation befand. Perry Rhodan hatte schon zu erstaunlichen Mitteln gegriffen, um die von ihm geliebte Menschheit zu retten.
    Aber tödlicher Verrat?
    Würde Rhodan so weit gehen?
    Durch die transparenten Außenwände seiner Energiezelle konnte Atlan die Laren sehen, die sich im Gerichtssaal aufhielten.
    In ein paar Stunden sollte der Prozeß fortgesetzt werden.
    Noch am heutigen Tag wollte das Gericht das Urteil bekanntgeben.
    Atlan kannte das Urteil bereits. Die Laren hatten ihm unmißverständlich klargemacht, daß man ihn zum Tode verurteilen würde. Perry Rhodan sollte vor den Augen der Galaxis das Urteil vollstrecken.
    Atlan fragte sich, wie Rhodan sich aus dieser Sackgasse hinausmanövrieren wollte. Es gab keinen Ausweg.
    Unwillkürlich griff Atlan mit der Hand an seine Brust. Das Gerät, das unter seinem Hemd pochte, war sinnlos.
    Sollte er die Laren davon informieren?
    Nein, entschied Atlan.
    Vielleicht gab es doch eine Chance. Er mußte warten und dem Tod in die Augen sehen.
    Er beobachtete, daß die Tore des Gerichtssaals sich wieder öffneten.
    Reporter und Zuschauer strömten herein.
    Keiner von ihnen ahnte, daß sich etwas verändert hatte.
    Ich könnte den Reportern eine Sensation liefern! dachte Atlan.
    Es wäre ein würdiger Abgang für einen arkonidischen Kristallprinzen gewesen, wenn er den verblüfften Zuschauern einen falschen Zellaktivator präsentiert hätte. Damit hätte er sogar die Laren überraschen können, denen die blitzschnelle Aktion des Fremden offensichtlich entgangen war.
    Atlan ahnte, daß der Zeitpunkt nicht mehr fern war, da er die Minuten zählen würde.
    Und für einen zum Tode Verurteilten ging eine Minute immer schneller zu Ende als für einen Menschen, der sorglos leben konnte.
    Alpar Goronkon spürte, daß ihm Schweißtropfen auf die Stirn traten. Seine Hände begannen zu zittern, und seine Knie gaben nach. Er bekam Atemnot und mußte sich setzen.
    Kayndell beobachtete ihn mitleidig.
    „Die erwartete Reaktion", stellte er fest. „Die Wirkung der Injektion ist vorüber. Sie bekommen nachträglich Angst."
    Goronkon lächelte gequält.
    „Wie wäre es mit einer neuen Injektion?" fragte er.
    „Vorläufig nicht", lehnte Kayndell ab. Er warf einen Blick auf die Uhr. „Rhodan sagte mir, daß Sie hervorragende Arbeit geleistet haben. Alles ging so schnell, daß es nicht einmal der Großadministrator gemerkt hat."
    „Mir wird nachträglich schlecht, wenn ich an meinen Auftritt denke!" Universum-Chan würgte nach Luft. „Ich wundere mich, daß ich nicht vor Angst gestorben bin."
    „Wenn es zu Ihrem zweiten Einsatz kommt, was wir alle hoffen, werden Sie noch schneller und furchtloser arbeiten müssen", prophezeite der Kosmopsychologe. „Ich werde Ihnen dann eine stärkere Dosis verabreichen, damit Ihr Unterbewußtsein uns keinen Strich durch die Rechnung macht."
    Der Magier ließ sich zurücksinken und schloß die Augen.
    Er gestand sich ein, daß er mit einem Fehlschlag rechnete.
    Das war Wunschdenken, denn er wollte sich kein zweites Mal der Gefahr aussetzen, von den Laren entdeckt und verhaftet zu werden.
    „Ich habe den Zellaktivator umgetauscht, Kayndell", sagte er mürrisch. „Das sollte eigentlich genügen. Für den zweiten Teil des Unternehmens müssen Sie sich einen anderen Mann suchen."
    Kayndell sah ihn verächtlich an.
    „Sie werden es tun - und kein anderer! Abgesehen davon, daß Sie der Menschheit helfen, bekommen Sie noch eine große Summe. Die Administration zahlt Ihnen für Ihre Arbeit mehr Geld, als Sie jemals bei einer Vorstellung als Gage verdient haben."
    „Auf das Geld kann ich verzichten! In diesem Fall

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