0656 - Der Blutpriester

Titel: 0656 - Der Blutpriester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa

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immer nur maskiert zeigten und auch das, was sie zu sagen hatten, von einem Vokoder erzeugt wurde.«
    »Wenn du jetzt behaupten willst, der Blutpriester wäre ein Ewiger…«
    Nicole unterbrach Ted. »Will ich nicht behaupten, sondern nur die Ähnlichkeit zu bedenken geben. Wobei mir einfällt, daß wir mit den Ewigen und ihrer Technologie auch schon so manche Überraschung erlebt haben. Erinnert ihr euch«, und sie sah nacheinander Zamorra und Ted an, »an die Materietransmitter?«
    »Diese.. Geräte, die einen zeitverlustfreien Transport von einem Ort zum anderen ermöglichen, wie es auch die Regenbogenblumen tun«, sagte Ted. »Natürlich. Im Arsenal in meinem Keller hat es doch einmal eine Kontrollstelle gegeben, einen Verteiler-Knoten, von dem aus ein Teil der Transmitterstraßen gesteuert und überwacht werden konnte. Aber diese Kontrollstelle ist doch samt dem Arsenal-Transmitter zerstört und seither kommt kein Ewiger mehr per Materietransmitter von irgendwo aus der Galaxis zur Erde…«
    »Erinnerst du dich, daß ein paar MIB mal mit mobilen Transmittern arbeiteten? Sie benutzten dabei Splitter von Dhyarra-Kristallen zur Energieerzeugung…«
    »Scheiße«, murmelte Ted. »Du glaubst doch nicht im Ernst, daß die Men in Black schon wieder mal ihre Hände im Spiel haben? Diese Cyborgs, organische Roboter, die die Ewigen überall einsetzen, wo sie selbst kalte Füße kriegen, weil ihnen der Boden zu heiß wird? Übrigens waren diese Transmitter gar nicht so mobil, sondern fest eingebaut…«
    »Aber handlich und schnell zerlegbar. Könnte es nicht sein, daß dein Blutpriester…«
    »Er ist nicht mein Blutpriester!« fauchte Ted.
    »… einen solchen Materietransmitter benutzt, um aufzutauchen und wieder zu verschwinden? Hast du das Grundstück mal danach untersucht?«
    Ted schüttelte den Kopf.
    »Dann sollten wir das tun«, schlug jetzt Zamorra vor.
    »Ihr glaubt wirklich, daß es sich um einen Ewigen handeln könnte?« staunte Ted kopfschüttelnd. »Das müßte ich doch gemerkt haben!«
    »Vielleicht ist er einer der Männer in Schwarz.«
    »Ebenso ausgeschlossen. Die gehorchen nur ihrem Programm, und dafür ist der Blutpriester etwas zu flexibel. Der ist kein MIB.«
    »Wir sollten diese Möglichkeit jedenfalls nicht außer acht lassen«, empfahl Nicole. »Zumal wir wissen, daß die Ewigen wieder aktiv geworden sind. Seit sie ihren neuen ERHABENEN haben, tummeln sich ihre Agenten wieder verstärkt auf Mütterchen Erde…«
    »Und trotzdem glaube ich nicht, daß sie hier ihre Hände im Spiel haben!« widersprach Ted. »Sektentum und Blutopfer passen nicht zur Dynastie. Eher das Gegenteil ist der Fall. Die Ewigen spielen zwar mit Magie, aber nicht in dieser Form.«
    »Aber auch mit Technik…«
    Ted verdrehte die Augen.
    »Wir helfen dir«, versprach Zamorra. »Aber sicher nicht mehr in dieser Nacht, oder ist das dringend erforderlich? Wir sind zwar beide Nachteulen, aber wir haben anstrengende Arbeit hinter uns und…«
    Der Reporter winkte ab.
    »Schon klar«, sagte er. »Danke fürs Abendessen, und wann sehen wir uns morgen?«
    Zamorra und Nicole wechselten einen schnellen Blick.
    »Wir kommen gegen eins oder zwei nachmittags zu dir 'rüber, ist das in Ordnung?«
    Ted nickte.
    »Danke, Freunde«, sagte er und erhob sich.
    Er kehrte zurück nach Rom.
    ***
    Lautlos hatte sich der Schwarzgekleidete durch das Haus bewegt. Er wußte jetzt, daß sich eine Person schlafend in einem der Zimmer befand; diese Person hatte nichts von seiner Anwesenheit bemerkt.
    Er fand sich zurecht, ohne Licht zu benötigen.
    Seine kalten Augen verwerteten Wellenlängen unsichtbaren Lichtes, die kein Mensch erfassen konnte.
    Er verspürte weder Nervosität noch Ungeduld, während er das Haus erforschte. Nur die drückende Präsenz der M-Abwehr, aber sie konnte seine Funktionen nicht wirklich beeinträchtigen, weil er kein schwarzmagisches Wesen war.
    Er sammelte Informationen.
    Bis hin in die Kellerräume.
    Aber er schaffte es nicht, jenen Korridor zu betreten, den zu benutzen erforderlich war, um auch das letzte Geheimnis zu lüften. Er kam nur in den normalen Keller, in dem Vorräte zur Lebenshaltung aufbewahrt wurden. Den anderen Gang, in den der Blonde gegangen war, konnte der Kaltäugige nicht betreten.
    Es gab eine Sperre, die auch für ihn unüberwindlich war.
    Ein enorm starkes Kraftfeld, von einer sensorischen Tronik gesteuert.
    Er hätte die tronische Kontrolle zerstören oder das Kraftfeld durch hochenergetische