Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0656 - Labyrinth der 1000 Tode

0656 - Labyrinth der 1000 Tode

Titel: 0656 - Labyrinth der 1000 Tode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
besser. Ich habe damit gerechnet, dass du kommen würdest, und ich versfreche dir, dass du diesen Raum nicht lebend verlassen wirst!«
    Suko blieb gelassen. Solche und ähnliche Situationen hatte er schon öfter durchgestanden.
    Ihm gefiel nur nicht, dass sich Joanna gefesselt und wehrlos in der Nähe befand.
    Sie war es auch, die die Nerven verlor und den Mann anbrüllte. »Es ist vorbei, Morcote! Es ist vorbei!« Ihre Stimme kippte über. »Gib endlich auf, du Zwerg!«
    Da hatte sie einen Fehler gemacht. In seinem Gesicht zeichnete sich wahnsinniger Hass ab. Ihn einen Zwerg zu nennen musste die größte Beleidigung sein, die es für ihn gab.
    Er schoss.
    Suko glaubte, verrückt zu werden. Dann brach Joannas Schrei abrupt ab, nichts war mehr zu hören bis auf ein leises Wimmern.
    Suko drehte den Kopf. Kalkweiß im Gesicht. Er sah das Blut auf der Bluse der Frau. Ob die Kugel tödlich getroffen hatte, konnte er nicht sagen, denn der Kopf der Frau war nach vorn gesunken und auch halb zur Seite gedreht. Deshalb sah er nicht, ob sie noch atmete.
    Er konnte kaum sprechen. Maßloser Zorn überschwemmte ihn. Er zitterte plötzlich, was der Portugiese auch merkte. »Geschockt, wie, Chinese? Ich habe dir doch gesagt, dass ich nicht bluffe. Nein, ich verstehe keinen Spaß. Wen ich vernichten will, den werde ich auch vernichten. Dich ebenfalls.«
    »Warum die Frau?«
    Morcote zog den Mund schief. »Sie hat mich einen Zwerg genannt, sie hat mich beleidigt!«
    »Es ist…«
    »Hör auf!« fuhr er Suko an. »Ich habe auch geschossen, damit du Bescheid weißt. Dir wird es ebenso ergehen. Los, senk die Kanone! Versuche es doch! Mach schon!«
    Suko senkte sie nicht.
    Er hatte etwas anderes gesehen. Tief unter ihm erhellte ein grelles Licht die gewaltige Grotte. Es strahlte bis nach oben ab und selbst Morcote merkte es.
    Er schaute in die Tiefe. Nur für einen Moment hatte er den Blick von Suko weggenommen. Dieser Bruchteil einer Sekunde reichte dem Inspektor.
    Jetzt senkte er die Waffe, warf sich zur Seite - und schoss!
    ***
    Das Licht stammte von meinem Kreuz!
    In einer gewaltigen Glocke oder einem mächtigen Strahlenkranz strahlte es die gleißende Helligkeit ab, die nicht nur mich umgab, sondern auch den Templer.
    Er stand noch immer auf dem Fleck. Als dunkler, scherenschnittartiger Umriss zeichnete er sich in der grellen Lichtglocke ab. Plötzlich schimmerten die Knochen wieder durch das Fleisch, was ich sehr gut erkennen konnte, denn ich hatte mich etwas aufgerichtet.
    Und das Fleisch verbrannte.
    Rauchschwaden durchtrieben die Helligkeit. Ein widerlicher Gestank umwehte mich. Der Templer verkohlte vor meinen Augen, konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten, taumelte zurück, fiel in einen Kanal, wobei das Wasser noch aufzischte.
    Dann war er weg!
    Ich aber hätte vor Freude schreien können. Statt dessen kümmerte ich mich um die Stricke. Diesmal konnte ich den Dolch ziehen, beugte meinen Körper so weit wie möglich vor und zersäbelte die restlichen drei Stricke.
    Endlich frei!
    Fast wäre das Boot noch gekentert, als ich auf die Befestigung kletterte und in den anderen Kanal schaute, um zu sehen, was mit Gracio geschehen war.
    Seine Reste schwammen als verkohlte Klumpen auf der Oberfläche. Er würde nie mehr zurückkehren.
    Und noch etwas stieg aus der Tiefe des Wassers in die Höhe. Es waren all die Monstren, die letztendlich unter seinem Befehl gestanden hatten und nun vernichtet worden waren.
    Sie trieben auf der dunklen Fläche wie Gummitiere. Ihre Körper wirkten aufgebläht oder zerfetzt. Nicht weit von mir entfernt glitt der Kopf des Monstrums vorbei, das auf meinem Bauch gelegen hatte. Noch immer stand das Maul offen und blitzten die Zähne wie kleine Sägen.
    Mich überkam eine große Schwäche. Es fiel mir schwer, mich auf den Beinen zu halten, aber ich musste wissen, was über mir geschehen war. Lange hatte ich nichts gehört.
    Ich schaute hoch und bekam das Drama mit - wie auf dem Präsentierteller stehend…
    ***
    Das Schnellfeuergewehr spie die Kugeln aus!
    Bevor Nando Morcote noch abdrücken konnte, stieß ihn die Wucht der Einschläge zurück.
    Er taumelte schreiend bis gegen seinen Kommandotisch. Auf dem hellen Anzug zeichneten sich rote Blutflecken ab, aber er lachte plötzlich, drehte sich im Fallen und schlug mit einer Hand auf eine bestimmte Stelle des Tischs.
    Suko hörte das Summen, sprang zurück, was bei ihm nicht nötig war, denn genau dort, wo Morcote stand, fiel der Boden plötzlich weg. Es

Weitere Kostenlose Bücher