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0656 - Labyrinth der 1000 Tode

0656 - Labyrinth der 1000 Tode

Titel: 0656 - Labyrinth der 1000 Tode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bückte, seine Klauen dabei ausstreckte.
    Vielleicht würde mich die Skeletthand erwürgen oder die Spitzen wie Messer in mein Fleisch stechen.
    Es ging um Sekunden - und mir kam die Idee wie ein Blitz und im letzten Moment.
    War er nicht ein Templer?
    Seine Klaue berührte mich bereits, als ich die Worte sprach. Alles oder nichts.
    Über meine Kehle kitzelte bereits die Knochenhand, als ich sagte: »Willst du einen Templer töten, Bruder?«
    ***
    Hoffentlich konnte er hören, und hoffentlich konnte er auch alles begreifen und erfassen.
    Dieser eine Satz war die einzige Möglichkeit, die mir einfiel, um ihn zu stoppen.
    Noch berührten die Spitzen der Knochenhand meinen Hals. Ich zitterte leicht. Wenn sie durchstießen, würde ich in einer Welle von Blut ersticken.
    Ich hörte das Gluckern des Wassers, bekam die leichten Schwingungen des Bootes mit, aber die Hand zerfetzte meine Kehle nicht. Vorsichtig atmete ich durch die Nase, schaute hoch und sah in das Gesicht, besonders in die Augen. Soviel ich bei diesem fahlen Licht erkennen konnte, zeigten sie eine gewisse Irritation.
    Hatte ich gewonnen?
    Ich wollte es nicht glauben. Zumindest hatte ich eine Galgenfrist herausgeholt, denn ich lebte noch.
    »Ich bin ein Templer - dein Bruder!« wiederholte ich mit deutlich hörbaren Worten.
    »Nein, du…«
    »Doch!« rief ich laut.
    »Wie?«
    »Ich kann es dir beweisen, Bruder!« Das letzte Wort drang nur schwer über meine Lippen.
    »Dann tu es!«
    »Ich kann nicht!«
    Über diesen Satz musste ich noch hinweg. Nahm er ihn mir ab oder drehte er durch? Zumindest zögerte er, was ich schon als einen kleinen Erfolg ansehen musste.
    »Warum nicht? Lügst du?«
    »Nein, auf keinen Fall. Aber man hat mich gefesselt, verstehst du? Deshalb ist es nicht möglich.«
    »Ich kenne dich nicht als Templer. Es gibt keinen, der Sinclair heißt. Ich kenne viele.«
    »Aber Hector de Valois?«
    Das Wesen überlegte. »Früher«, hörte ich die gemurmelte Antwort, »Ja, es gab früher ein Geschlecht der de Valois. Ich habe davon gehört, aber nie damit zu tun gehabt.«
    »Sie gehörten zu den Templern.«
    »Und du bist…«
    »Ich trage den anderen Namen deshalb, weil Hector de Valois in mir wiedergeboren wurde. Denk daran, und ich nehme an, dass dir bekannt ist, wie es sich mit den Wiedergeburten verhält. Sie sind möglich, es hat sie schon öfter gegeben.«
    »Das weiß ich.«
    Aus der Höhe klang die Stimme des Nando Morcote. Ihm dauerte es wohl zu lange, bis sein Diener etwas unternahm. »Du sollst ihn töten! Bring ihn um!«
    Gracio kümmerte sich nicht um das Geschrei. Meine Worte hatten ihn unschlüssig werden lassen und ich fügte noch einen Satz hinzu. »Wir müssen zusammenhalten, wir, die Templer!«
    Er wartete, schüttelte den Kopf und stellte dann eine Frage zum Thema, wobei er auf die Worte seines Mentors nicht mehr geachtet hatte. »Wie soll ich es wissen?«
    »Das ist ganz leicht.«
    »Wie?«
    Ich ließ mir bewusst Zeit mit der Antwort, denn sie war ungemein wichtig und entscheidend, ob ich am Leben blieb oder nicht. »Du musst mir einen Teil der Fesseln lösen. Nur dann kann ich den Beweis antreten…«
    ***
    Gracio rührte sich nicht. Hatte ich zu viel verlangt? War ich zu weit gegangen?
    Er stierte mich an. Um seine Lippen zuckte es, bevor er die Frage stellte. »Warum sollte ich das tun?«
    »Weil der Beweis unter meiner Kleidung verborgen ist - deshalb!« Ich sagte nicht, dass es ein Kreuz war, das würde er noch früh genug erleben.
    Aber er fragte: »Wie sieht der Beweis aus?«
    »Es ist eine Plakette.«
    »Das verstehe ich nicht…«
    »Es steht alles darauf. Wenn du nicht lesen kannst, werde ich es dir sagen.« Ich flüsterte die Worte mit rauer Stimme. »Es steht auch ein Gruß Baphomets drauf.«
    Das begriff die Gestalt. Der Name Baphomet hatte bei einer bestimmten Gruppe der Templer einen sehr guten Klang. Nur bei denjenigen, die ihn anbeteten, denn sie hatten sich auf die Hölle eingeschworen. »Du bist für Baphomet?« fragte er mich.
    »Ja, ich habe ihn oft erlebt.«
    »Karfunkelsteine in den Augen?«
    »Richtig. Und darüber die beiden Hörner, die krumm aus der breiten Stirn wachsen. Ich sah auch den Bart, der wie lange Spinnweben sein Kinn umwehte. Weißt du jetzt Bescheid?«
    Er nickte mir zu. »Ja, ich weiß Bescheid. Du kennst ihn tatsächlich. Auch ich habe ihm damals schon gedient.«
    »Dann können wir uns zusammentun.«
    Zwischen seinen Lippen erschien die unförmige, graue Zunge. Er bewegte sie

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