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0657 - Der Arkturus-Zwischenfall

Titel: 0657 - Der Arkturus-Zwischenfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einer Fehleinschätzung irdischer Gepflogenheiten beruht. Ich möchte Ihnen daher einen Punkt eindringlich und in aller Deutlichkeit erklären. Der Mensch der Erde liebt sein Privatleben und hält es heilig. Niemand hat ein Recht, ohne daß die Entscheidung eines ordentlichen Gerichts es ihm erlaubt, in die Privatsphäre eines andern einzudringen. Das ist ein Gesetz, das so alt ist wie die Menschheit selbst. Sie haben dagegen verstoßen. Mag dieser Verstoß aus Unkenntnis der Lage geschehen sein oder nicht -ich will ihn durchgehen lassen.
    Aber ich warne Sie! Ein zweites unerbetenes Eindringen in meinen Privatbereich wird Ihr Agent nicht überleben."
    Hotrenor-Taak schien zu überdenken, was er soeben gehört hatte. Erst nach einer Weile antwortete er mit einer Stimme, die nahezu mechanisch klang: „Ich bin hier, um die Interessen des Hetos der Sieben zu vertreten, dessen Bestandteil diese Galaxis inzwischen geworden ist. Ich werde diese Aufgabe, die man mir erteilt hat, erfüllen und dabei nicht darauf achten, ob ich gegen lokale Sitten oder Gesetze verstoße. Ich handele ohne Emotionen. In letzter Zeit mehren sich die Anzeichen, daß die Bevölkerung der Milchstraße über die Vereinigung mit dem Hetos der Sieben geteilter Meinung ist. Widerstand wird beobachtet. Anschläge werden verübt. In dieser Lage kann ich meine Pflicht nicht tun, ohne hier oder dort Dinge zu tun, die ich unter normalen Umständen nicht tun würde.
    Das ist meine Stellungnahme zu dem vorliegenden Problem.
    Ich beabsichtige nicht, Sie weiter zu bespitzeln. Aber es könnte sich eine Situation ergeben, in der eine Beobachtung Ihrer Person von neuem nötig wird. In diesem Fall werde ich nicht davor zurückschrecken, abermals in Ihre Privatsphäre einzudringen. Was geschieht, wenn Sie sich diesem Eindringen mit Gewalt widersetzen, das werden wir dann sehen."
    „Mein Wort steht!" reagierte Perry Rhodan eisig. „Der Erste Hetran der Milchstraße läßt sich von niemand bespitzeln."
    Völlig ohne Zusammenhang begann Hotrenor-Taak plötzlich zu lächeln.
    „Möchten Sie mir nicht freiwillig sagen, welche Person larischer Herkunft sich in einer Ihrer Wohnungen versteckt hält?"
    „Ich habe nicht den geringsten Anlaß dazu", antwortete Perry Rhodan, ohne daß sich ein Zug seiner Miene bewegte.
    „Auf Wiedersehen!"
    Er schaltete ab. Das Gespräch hatte ihn nur zum Teil befriedigt.
    Noch immer empfand er Hotrenor-Taaks Art als überlegen. Er registrierte jedoch mit Erleichterung, daß ihm seine offene Drohung keinen Nachteil eingebracht hatte. Der Verkünder der Hetosonen schien Verständnis für einen Mann zu haben, der gegenüber der Öffentlichkeit sein Gesicht wahren mußte. Seine Drohung, auf die nächste Beeinträchtigung seines Privatlebens mit der Tötung des Eindringlings zu reagieren, war ihm nicht ernstlich übelgenommen worden. Allerdings glaubte er nicht, daß Hotrenor-Taak sich bis auf weiteres aller Einmischung enthalten werde. Er würde sich im Gegenteil davon überzeugen wollen, daß es nicht in Wirklichkeit der Besitzer des unbekannten Raumschiffs war, den Perry Rhodan bei sich verborgen hielt. Er würde ein zweites Mal in die Privatgefilde des Großadministrators eindringen. Allerdings war zu bezweifeln, daß er angesichts Rhodans Drohung wiederum einen seiner Mitarbeiter als Agenten einzusetzen gedachte.
    Soweit war Perry Rhodan mit seinen Gedanken gekommen, als ein Flimmern nahe dem Eingang seines Arbeitsraums ihn aufschreckte. Im Nu erschien aus der wabernden Luftsäule die Gestalt des Teleporters Ras Tschubai.
    „Wir sind soweit, Sir", sagte er ernst. „Die Versuchsperson steht zur Verfügung."
     
    *
     
    Sie war eine Larin. Sie war jung - was auch immer „jung" bei dem Volk der Laren bedeuten mochte - und auf merkwürdige, exotische Art und Weise attraktiv.
    Perry Rhodan war mit Xavier Ulupachnoks Wahl durchaus zufrieden.
    Den Alten bekam er übrigens nicht mehr zu sehen. Er hatte sich zurückgezogen, nachdem sein Auftrag erfüllt war.
    Der Name des Opfers war Haitikko. Sie sah Perry Rhodan zum erstenmal in einer der kleinen Kliniken, die die Solare Abwehr in den Tiefgeschossen von Imperium-Alpha unterhielt. Walter Rittman und sein Stab hatten sich nachhaltig ihrer angenommen.
    Als sie Rhodan erblickte, eilte sie auf ihn zu und schlang ihm nach der Art ihres Volkes die Arme um den Leib. Rhodan war durch die stürmische Begrüßung momentan überrascht. Haitikko, die um mehr als einen Kopf kleiner war als er, erhob sich

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