0657 - Der Arkturus-Zwischenfall
Eile vor und entschied schließlich, daß der Lare ohne Mühe hypnotisch beeinflußbar sei.
Inzwischen hatte Perry Rhodan sich mit Roctin-Par über das Spürgerät unterhalten, das Loremaar Hunut bei sich trug.
Es handelte sich um ein unauffälliges Kästchen, das keinerlei Bedienungsknöpfe oder Anzeigen hatte.
„Typisch für Hotrenor-Taaks Arbeitsweise", bemerkte der Provconer. „Er vertraut niemand. Loremaar selbst kann das Gerät weder beeinflussen, noch weiß er, ob es etwas gemessen hat. Wenn er zurückkehrt, wird er es abliefern, und das Kästchen wird in irgendeinem Labor auseinandergenommen und daraufhin untersucht werden, ob eine positive Anzeige vorliegt oder nicht."
„Eine Anzeige liegt vor", sagte Rhodan nachdenklich, „denn du warst hier, als Loremaar eintrat. Wie schützen wir uns dagegen, daß Hotrenor-Taak davon Wind bekommt?"
„Ich hörte, du hättest schon einen Plan...", meinte Roctin-Par.
„Gewiß. Aber wird an der Anzeige nicht zu erkennen sein, daß du dich in Loremaars unmittelbarer Nähe befandest? Ich meine, hängt die Intensität der Anzeige nicht davon ab, wie nahe das Gerät dem Anzumessenden kam, sowohl zeitlich, wie auch räumlich?"
„Bis zu einer gewissen Grenze, ja", gab der Provconer zu.
„Aber es handelt sich hier um einen relativ unempfindlichen Gerätetyp. Ich meine, er kann nicht unterscheiden, ob er dem Gesuchten bis auf zehn oder null Sekunden, bis auf zehn oder null Meter nahe kam. Es gibt eine obere Schwellanzeige, die keinen eindeutigen Schluß darauf zuläßt, ob Loremaar-Hanut mich wirklich zu sehen bekommen hat."
Perry Rhodan atmete auf.
„Vorzüglich!" strahlte er. „Mein Plan läßt sich weiterhin verwenden!"
„Um was dreht es sich eigentlich?" erkundigte sich der Provconer, ohne seine Neugierde verbergen zu wollen.
„Um eine schlüpfrige, höchst zwielichtige Affäre", antwortete Rhodan lächelnd. „Du wirst sehen, wie ich mich Hotrenor-Taak gegenüber überzeugend aus der Schlinge ziehe!"
Loremaar-Hunut wurde eine künstliche Erinnerung eingepflanzt, die besagte, daß er beim Betreten einer der Wohnungen, die er durch unerlaubtes Abfragen des geheimen Computerspeichers aufgespürt hatte, von Perry Rhodan persönlich überrascht worden war. Der Großadministrator und Erste Hetran der Milchstraße hatte sich wider Erwarten recht leutselig gezeigt und mehr als eine Stunde mit Loremaar-Hunut verplaudert, wobei er allerdings mehrere Male darauf hinwies, daß er eine Überwachung seiner privaten Aktivitäten durch die Laren auf keinen Fall dulden könne. Loremaar-Hunut hatte schließlich das Versprechen geben müssen, daß wenigstens er selbst sich für eine Bespitzelung des Ersten Hetrans nicht mehr hergeben werde.
Erst dann hatte Perry Rhodan ihn entlassen.
Walter Rittman war der Ansicht, daß weder das zur Verlängerung der Bewußtlosigkeit verwendete Medikament, noch die hypnotische Beeinflussung durch selbst empfindliche und fortgeschrittene Instrumente, wie die Laren sie ohne Zweifel besaßen, nachgewiesen werden könne. Rittman, Hung-Chuin und Roctin-Par entfernten sich aus dem Appartement.
Perry Rhodan alleine war zugegen, als der Lare, bequem in einem Sessel ruhend, schließlich wieder zu sich kam. Als er die Augen aufschlug, schien er eine halbe Sekunde lang überrascht.
Dann jedoch standen die vermeintlichen Ereignisse der vergangenen achtzig Minuten wieder deutlich vor seinem Auge.
Er erhob sich, und wenn Rhodan larische Physiognomien hätte lesen können, dann hätte er den Ausdruck von Schuldbewußtsein bemerkt, der sich in Loremaar-Hunuts Miene spiegelte. „Ich halte mich an unsere Abmachung!" versicherte er in von larischem Akzent durchsetzten Englisch. „Ich bin Ihnen dankbar dafür", antwortete Rhodan.
*
Perry Rhodan kehrte nach Imperium-Alpha zurück, nachdem er Roctin-Par in einer der weiter stadtauswärts gelegenen Wohnungen in einem sicheren Versteck untergebracht hatte. Er ließ weitere zwei Stunden verstreichen, bis er sich mit Hotrenor-Taak in Verbindung setzte. Der Lare sollte Gelegenheit erhalten, Loremaar-Hunuts Meßgerät inzwischen durch seine Experten auswerten zu lassen.
Die Verbindung kam sofort zustande. Der Gesichtsausdruck des Verkünders der Hetosonen zeigte keinerlei Regung. Kühl blickte er Rhodan entgegen.
„Sie" wissen, worüber ich sprechen möchte", eröffnete der Terraner die Unterhaltung. „Bis das Gegenteil bewiesen ist, möchte ich Ihnen zugute halten, daß Ihre Handlungsweise auf
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