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0658 - Blutige Träume

0658 - Blutige Träume

Titel: 0658 - Blutige Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Erzdämon, dessen war Calderone sicher, würde ihn fallenlassen wie eine heiße Kartoffel.
    Er mußte also selbst dafür sorgen, daß er frei blieb.
    Er wartete auf seine Chance…
    ***
    »Er ist ganz in der Nähe«, sagte Uschi Peters. »Und er führt Selbstgespräche.«
    »Wie bitte?« Zamorra runzelte die Stirn.
    Die Telepathin war stehengeblieben. »Nein, nicht direkt«, sagte sie nachdenklich. »Ich versuche das zu erfassen. Da ist etwas anderes, das mit ihm redet. Aber was? Es ist ein Austausch von Gedanken, als würde ein anderer Telepath mit ihm ›reden‹. Aber es ist ein Kontakt, der aus ihm selbst heraus zu kommen scheint. Halte mich für verrückt, aber in Ombre stecken zwei Bewußtseine, die sich miteinander unterhalten.«
    »Und das kannst du so deutlich erkennen?«
    Sie nickte. »Zu deutlich, mein Freund…«
    »Das Dunkle«, vermutete Zamorra. »Vielleicht gehen die Fremdgedanken davon aus?«
    »Möglich. Es sind böse Gedanken. Sie hetzen ihn auf, gaukeln ihm eine falsche Wirklichkeit vor. Du, Zamorra - es ist fast, als würde Ombre sich mit Lucifuge Rofocale unterhalten!«
    »Er steht also unter dem Bann des alten Oberteufels«, erkannte Zamorra. »Deshalb hat er wohl auch auf uns geschossen. Lucifuge Rofocale hat ihn bereits im Griff. Was dieser Satan ihm einredet, glaubt er. Und das Feuer…«
    »Wird er ihm auch suggeriert haben. Vielleicht sieht Yves überhaupt nur noch das, was ihm der Teufel zeigt. Vielleicht lebt er in einer völlig veränderten Realität. Das würde allerdings auch bedeuten, daß wir es mit Lucifuge Rofocale selbst zu tun bekommen…«
    Uschi nickte.
    »Sieht nach einem Dilemma aus, wie? Wenn wir Ombre mit Samthandschuhen anfassen, bekommt der Dämon Oberhand, und Ombre verarbeitet uns in seinem Auftrag zu Hundefutter. Wenn wir aber Zurückschlagen, trifft das in erster Linie Ombre. Die Alternative wäre, uns zurückzuziehen und auf eine bessere Chance zu warten.«
    »Wir werden keine bessere bekommen«, befürchtete Zamorra. »Und ich bin auch nicht gewillt, den Mann auch nur eine Tausendstelsekunde länger als nötig im Griff des Dämons zu lassen.«
    »Das heißt, wir schnappen ihn uns jetzt und zelebrieren einen Exorzismus?«
    Zamorra nickte.
    »So oder ähnlich. Und wir werden verdammt aufpassen müssen, daß nicht er uns schnappt und etwas ganz anderes mit uns zelebriert…«
    ***
    Jeronimo Bancroft runzelte die Stirn. »Ich bin stinksauer, Rob«, knurrte er. »Nur, um mir so etwas hier anzutun, lassen Sie mich aus dem Bett meiner Geliebten rufen? Verdammt, wir hatten es uns gerade gemütlich gemacht! Ist Ihnen klar, daß anständige Polizisten ein Recht auf Feierabend und Privatleben haben?«
    »Sind Sie denn ein anständiger Polizist?« fragte Tendyke trocken.
    »Darüber können Sie bei Gelegenheit in einer Ausnüchterungszelle philosophieren. Warum bin ich nun hier? Um mir einen saumäßig unelegant angezogenen Mann anzugucken? Ich steh’ eher auf elegant ausgezogene Frauen, und so eine mußte ich eben allein lassen!«
    Nicole und Monica grinsten.
    In der Tat saß Calderones Kleidung nicht sonderlich glatt; zudem hatten sie ihm auch nur das Nötigste übergestreift - ein schief geknöpftes Hemd, eine Hose mit offenem Gürtel und Schuhe. Das mußte reichen.
    Der Sheriff sah Tendykes Verletzung. »Hat er auf Sie geschossen? Tut’s weh? Geschieht Ihnen recht.«
    »Das hier«, sagte Tendyke, »ist Rico Calderone. Sie erinnern sich, Jeronimo?«
    »Calderone. Hm, ist das nicht der Typ, der vor Jahren mal zu lebenslänglicher Haft verknackt wurde, weil er Sie ermordete?«
    »Ein Blick in Ihren Fahndungscomputer wird Ihnen sagen, daß Calderone entkam und gesucht wird. Ich schenke Ihnen den Burschen - sofern Sie nachdrücklich und nachhaltig dafür sorgen, daß er keinen Ärger mehr macht.«
    »Ich bin Wahlbeamter, und als Beamter darf ich keine Geschenke annehmen«, konterte der Sheriff. »Könnte mir als Bestechung angelastet werden. Deshalb muß ich ablehnen.«
    »Hä?« machte Tendyke. »Was soll das? Wollen Sie ihn nicht verhaften?«
    »Lassen Sie erst mal Ihre Verletzung versorgen. Im Ernst, hat dieser Mann auf Sie geschossen? Dann werden Sie Anzeige erstatten müssen. Anschließend verhafte ich ihn vielleicht.«
    »Geschieht hiermit mündlich. Da drüben liegt die Waffe, die er benutzte. Seine Papiere müßten sich in irgendeiner Tasche befinden.«
    »Dann suchen Sie mal schön. Wenn ich das draußen auf dem Gang richtig mitgekriegt habe, haben Sie sich zum

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