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0658 - Flug in die Dunkelwolke

Titel: 0658 - Flug in die Dunkelwolke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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begriffen, daß sie verabschiedet waren. Sie grüßten und verließen den Raum. Perry Rhodan saß eine Zeitlang reglos hinter seinem Arbeitstisch. Plötzlich sagte er, in die Luft hinein: „Was hältst du von ihnen, Kleiner?"
    Vor ihm flimmerte es, und auf der Platte des Schreibtischs materialisierte Gucky. Über den riesigen Schneidezahn hinweg grinste er den Großadministrator an.
    „Sie sind gedanklich in Ordnung, Großer", beantwortete er die Frage. „Ich habe in ihren Bewußtseinen gewühlt und nichts Falsches darin finden können."
     
    *
     
    Bis um einundzwanzig Uhr hatte sich noch nichts getan, was darauf hindeutete, daß Roctin-Par mit dem terranischen Raumschiff Kontakt aufzunehmen versuchte. Perry Rhodan verließ den Kommandostand und bereitete sich für sein nächtliches Abenteuer vor. Pünktlich um halb zehn waren Peppoing und Purkher zur Stelle. Sie führten den Großadministrator zum Kontrollraum. Purkher hatte in dieser Nacht wiederum die Wache. Peppoing und Rhodan verbargen sich hinter den umfangreichen Türmen eines Plattenspeichersystems.
    Sie brauchten nicht lange zu warten. Purkhers Schicht begann um zweiundzwanzig Uhr. Gegen zweiundzwanzig Uhr zwanzig öffnete sich das Eingangsschott des halbdunklen Raums von neuem, und Ling Temvaughn erschien. Zielbewußt schritt er auf dieselbe Konsole zu, die er auch in den beiden vergangenen Nächten schon benutzt hatte. Purkher sah zu ihm auf und grüßte freundlich. Temvaughn dankte kurz und zerfahren, wie ein Mann, der zu beschäftigt ist, um sich um die Banalitäten des guten Tones zu kümmern.
    Er hatte etwa zehn Minuten lang an seiner Konsole gearbeitet, da erhob sich Lemmin Purkher wie vereinbart und trat zu ihm hinüber. Die beiden Männer hinter dem Speicherturm hörten deutlich, wie er fragte: „Noch viel Arbeit nebenher, Chef, wie? Zweiunddreißig Stunden pro Woche sind einfach nicht genug. Wenn der Job wirklich getan werden soll, muß man die Freizeit zu Hilfe nehmen. Ich kenn das. Systemanalytikerlos. Kann ich Ihnen helfen?"
    Ling Temvaughn drehte sich langsam um und sah zu Purkher auf. Er wirkte wie ein primitives Automaton, das von einem Motor in seinem Innern angetrieben wurde und nur langsame, vorsichtige Bewegungen ausführen konnte.
    „Nein, danke, ich komme allein zurecht", antwortete er mit flacher, unpersönlicher Stimme. „Gehen Sie wieder an Ihren Posten zurück und versehen Sie Ihre Pflicht!"
    Purkher tat gekränkt.
    „Wie Sie wollen. Sie könnten ruhig freundlicher reagieren, wenn man Ihnen Hilfe anbietet."
    Temvaughn hatte sich sofort wieder seiner Arbeit zugewendet.
    Man mußte bezweifeln, daß er Purkhers Äußerung überhaupt gehört hatte. Perry Rhodan ließ den Chief-Analyst weitere fünf Minuten gewähren. Dann stand er auf und trat hinter dem Speicherturm hervor. Kell Peppoing blieb an seiner Seite.
    Temvaughn schien die Schritte, die sich ihm von hinten näherten, erst im letzten Augenblick zu hören. Er fuhr herum und starrte die beiden Störenfriede verblüfft an. Rhodan hatte die Hand an der Waffe. Aber Temvaughn schien sich friedlich in sein Schicksal ergeben zu wollen. Als er den Großadministrator erkannte, stand er langsam auf. Seine Bewegungen waren linkisch und unbeholfen.
    „Was tun Sie da, Temvaughn?" erkundigte sich Rhodan, ernst zwar, aber nicht unfreundlich.
    „Ich... ich spioniere...!" würgte der Chief-Analyst hervor.
    Das offene Bekenntnis verschlug sogar Perry Rhodan für einen Augenblick die Sprache.
    „Sie spionieren?" wiederholte er erstaunt. „Für wen ... und warum?"
    Ling Temvaughn sah auf. Sein Blick bettelte um Verständnis.
    „Für meinen Auftraggeber, den Verkünder der Hetosonen!"
    stieß er hervor. „Und warum? Weil er mich in seiner Macht hat.
    Ich muß tun, was er von mir verlangt, sonst bin ich verloren."
    „Welche Macht hat er über Sie?" wollte Rhodan wissen.
    Ling Temvaughns Augen wurden groß und starr. Er schien durch die Männer, die ihm gegenüberstanden, hindurchzusehen.
    Seine Lippen öffneten und schlössen sich, als wolle er Laute formen, die seine Stimmwerkzeuge nicht zu produzieren vermochten. Schließlich stammelte er: „Ich ... ich weiß es nicht!"
    Dann fiel er vornüber und stürzte bewußtlos zu Boden.
    Im selben Augenblick schrillte die Alarmanlage. Über Interkom war eine harte, prägnante Stimme zu hören: „Unbekanntes Flugobjekt nähert sich aus der Gegend der Dunkelwolke!"
    Perry Rhodan wandte sich hastig an Purkher und Peppoing.
    „Lassen Sie

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