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0658 - Flug in die Dunkelwolke

Titel: 0658 - Flug in die Dunkelwolke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Tekheter nur die Transmitterausgänge zu verstopfen, um sich die Verfolger vom Leibe zu halten. Im Laufe der Zeit hatte sich die Lage normalisiert. Die Tekheter bewegten sich mit ihren kleinen, immer noch recht unbeholfenen Fahrzeugen annähernd frei durch den Innenraum der Dunkelwolke, aber oft auch durch die Wolkenhülle selbst. Es kam hin und wieder zu Begegnungen zwischen Tekhetern und Vincranern, die im allgemeinen friedlich verliefen. Aber gerächt hatten sich die Vincraner an den Tekhetern doch! Sie behaupteten, der „Rückfall" in die Raumfahrt sei der Ausdruck einer niederen Gesinnung, und versäumten keine Gelegenheit zu betonen, daß sie die Tekheter für eine Art Untermenschen hielten, sozusagen für die Parias des vincranischen Volkes.
    Kalighan war davon nicht beeindruckt.
    „Wir wissen es, und wir haben Jahrhunderte lang damit gelebt", sagte er wegwerfend. „Was wir sind, das entscheiden wir allein.
    Und die Zeit scheint zu nahen, da wir diese Entscheidung nicht nur treffen, sondern sie auch aller Welt kundtun können."
    Plötzlich war in seinen Augen ein gefährliches Glitzern.
    Er hatte sich rasch wieder unter Kontrolle und zeigte dieselbe halb gelangweilte, halb müde Miene wie zuvor. Und doch wußte Perry Rhodan, daß er mit seinen Vorsichtsmaßnahmen genau das Richtige getroffen hatte.
     
    *
     
    Prov war eine paradiesische Welt. So etwa mußte die Erde um Christi Geburt herum ausgesehen haben, als die Landschaft noch nicht zersiedelt war, als die Zahl der Menschen noch so gering war, daß sie sich nicht um jeden Quadratmeter nutzbaren Landes zu raufen brauchten.
    Der Planet war um ein winziges größer als die Erde. Seinem Äquatorialdurchmesser fehlten an dreizehntausend Kilometern nur vierzehn. Er besaß sechs Kontinente und nahezu dieselben klimatischen Verhältnisse wie die Heimatwelt der Terraner. Der Hauptkontinent trug den Namen „Front"; auf ihm konzentrierte sich die provconische Besiedlung. Auf Prov lebten insgesamt fünfzehn Millionen Provconer, die sich im Laufe der Jahrhunderte hier angesiedelt hatten, mehr als achtzig Prozent davon in Front.
    In Front lag auch die Hauptstadt der Provconer, Aercto-Tanam.
    Die Hauptstadt besaß einen glänzend gestückten Raumhafen, auf dessen weites Landefeld sich die von den Energiestürmen in der Dunkelwolke schwer angeschlagene MARCO POLO hinabsenkte. An den Rändern des Feldes hatte sich eine riesige Menschenmenge angesammelt. Es hatte sich unter den Provconern blitzschnell herumgesprochen, daß Roctin-Par mit seinen neuen Verbündeten zurückgekehrt war. Sicherlich waren sich die Bewohner von Aercto-Tanam darüber im klaren, daß die Terraner nicht über die ausgefeilte, fortgeschrittene Technologie des larischen Volkes verfügten. Aber die riesige MARCO POLO mußte sie trotzdem beeindrucken.
    Die Mannschaft, Perry Rhodan und seine engsten Mitarbeiter eingeschlossen, blieb zunächst an Bord. Es galt, die Tekheter zu verabschieden.
    Roctin-Par dagegen verließ das Flaggschiff unmittelbar nach der Landung. Es ging ihm darum, den so unerwartet unterbrochenen Kontakt mit den Vincranern wiederherzustellen.
    Die Tekheter hatten der Besatzung des Flaggschiffs das Leben gerettet, aber bei ihren Ansprüchen wären ihre Dienste bald zu teuer geworden. Außerdem konnte es zu nichts Gutem führen, wenn man sich ausgerechnet mit dem stärksten Sternenvolk innerhalb der Dunkelwolke gleich zu Anfang überwarf. Die Vincraner mußten besänftigt werden. Tastir und Testur hatten auf der Welt der Schwarzen Manta in Panik reagiert. Ihre Handlungsweise durfte ihnen nicht nachgetragen werden.
    Immerhin war Roctin-Par so einsichtig gewesen, sein diplomatisches Vorhaben zunächst mit Perry Rhodan zu diskutieren. Erst als er dessen Zustimmung besaß, hatte er sich auf den Weg gemacht. Während er damit beschäftigt war, über Hyperfunk mit den Regierungsspitzen des vincranischen Sternenreiches Kontakt aufzunehmen, wurde in einem der Großschleusenhangars der MARCO POLO der Leichte Kreuzer startbereit gemacht, den die Tekheter als Bezahlung für ihre Hilfeleistung beanspruchten. Kalighan und seine Gruppe waren durch hypnophysische Schulung in der Bedienung des Fahrzeugs unterwiesen worden. Sie besaßen nicht nur das Wissen, sondern auch den Erfahrungsschatz eines Piloten, der seit mehreren Jahren mit Leichten Kreuzern umging. Sie waren auch im Gebrauch der Waffen unterrichtet, die das Raumschiff besaß, obwohl man diese Kenntnisse nach den Maßnahmen, die auf

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