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0659 - Das Bio-Programm

Titel: 0659 - Das Bio-Programm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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denn er fürchtete, daß die Terraner klug genug waren, alle Konferenzteilnehmer mit Hilfe von versteckten Kameras ständig zu beobachten.
    Er blickte sich um.
    Auf der Seite der Terraner saßen zahlreiche Männer, die er nicht kannte, und von denen er nie etwas gehört hatte. Ihm war nur das Gesicht von Rhodan vertraut. Der dunkelhäutige Teleporter und das mausähnliche Wesen waren nicht anwesend.
     
    *
     
    „Bist du sicher, daß diese Behausung Ivan, der Tanne, gehört?" fragte Gucky.
    Ras Tschubai blickte sich in dem Wohnraum um, in dem sie materialisiert waren. Die Einrichtung zeugte von Niveau und vielseitigem Interesse. Ihm fiel besonders eine elektronische Unterhaltungswand auf, in der es so ziemlich alles an Geräten gab, was ihm bisher begegnet war. Das begann bei einem einfachen Tonstudio und gipfelte in einer vollpositronischen Bild-Supraphonanlage, mit der die verblüffendsten akustischen Effekte erzielt werden konnten.
    „Erstens solltest du nicht so respektlos von unseren Freunden reden, Kleiner. Und zweitens bin ich sicher: Das ist ein Bild von dem ermordeten Izal-Ronon, und das dürfte kaum in einem Haus hängen, das nichts mit ihm zu tun hat."
    Ras und der Mausbiber verließen den Raum und durchsuchten das Haus. Es dauerte sehr lange, bis sie endlich den Abgang zu den Kellerräumen fanden. In einem Antigravschacht sanken sie nach unten, als es ihnen gelungen war, die Steuerung einzuschalten. Sie blieben vor einer unscheinbaren Tür stehen.
    Ras tastete ihren Rand ab, in der Hoffnung, so den Öffnungskontakt zu finden.
    „Das ist mir zu umständlich", sagte der Ilt. „Ich springe einfach."
    „Lieber nicht", mahnte Ras, doch es war schon zu spät. Gucky entmaterilisierte und entschwand.
    Schon Bruchteile von Sekunden darauf erschien ein Zerrbild von ihm vor dem Terraner. Zugleich vernahm Ras gellende Schmerzensschreie. Der Schemen, der Gucky ähnelte, tanzte vor dem Mutanten auf und ab und löste sich schließlich wieder auf.
    Abermals ertönten Schreie. Sie klangen so entsetzlich, daß Ras sich unwillkürlich die Ohren zuhielt. Verstört sah er sich um.
    Er wußte nicht, wie er dem Freund helfen konnte. Er wagte keine Teleportation, weil er fürchtete, dann selbst in eine Falle zu geraten.
    Wütend hämmerte er gegen die Tür. Ein wuchtiger Schlag warf ihn zurück. Für einen unglaublich kurzen Moment erschien Gucky vor ihm. Er war wenigstens dreimal so groß wie sonst. Seine Faust fuhr hoch und traf Ras voll am Kopf. Er flog in hohem Bogen durch den Vorraum und landete im aufwärts gepolten Antigravschacht. Bevor er wieder bei Sinnen war, schwebte er nach oben.
    Durch den abwärts gepolten Schacht kehrte er wieder zurück.
    Alles war ruhig. Die Tür hatte ihre Farbe gewechselt. War sie bisher stumpfgrau gewesen, so schimmerte sie jetzt rötlich und violett. Die Farbe pulsierte. Mal schien die Tür sich aufzublähen und auszudehnen, mal schien sie sich zurückzuziehen und zu schrumpfen.
    „Gucky!"
    Nichts geschah. Nichts veränderte sich.
    Er trat vor die Tür und schlug den Fuß kraftvoll dagegen, doch er erzielte keine Reaktion. Die Tür pulsierte unverändert, als ob sie lebte.
    „Gucky - wo bist du?"
    Keine Antwort.
    Ras konzentrierte sich, ohne jedoch zu teleportieren.
    Er ließ seine parapsychischen Kräfte ungezielt wirken, ohne den letzten, entscheidenden Impuls folgen zu lassen. Da spürte er den unheimlichen Sog, der von der Tür ausging. Und er glaubte, Gucky bei geschlossenen Augen sehen zu können. Der Ilt schwebte haltlos in wirbelnden, leuchtenden Feldern. Er schlug mit Armen und Beinen um sich, wie jemand, der in einen Abgrund stürzt.
    Ras versuchte, ihn mit parapsychischen Mitteln zu ertasten, aber es gelang ihm nicht. Er bekam keinen Kontakt, nur eine Ahnung von der unglaublichen Macht fremdartiger Energiefelder überkam ihn. Erschrocken fuhr er zurück.
    Zugleich begriff er endgültig, daß er Gucky nicht helfen konnte.
    Er teleportierte fluchtartig zur MARCO POLO zurück. Kurz bevor er entmaterialisierte, hörte er, daß sich über ihm im Haus etwas bewegte.
    Ivec-Tanhor kehrte zurück.
     
    *
     
    „Was ist passiert?" fragte Rhodan.
    Der Großadministrator hatte sich bis auf die Hose entkleidet.
    Er wollte in die Hygienekabine gehen. Die Konferenz schien ihn angestrengt zu haben. Ras Tschubai hatte den Eindruck, daß er erschöpft war. Mit knappen Worten erklärte er, in welcher Situation Gucky sich befand.
    „Er hängt in einer Energiefessel, aus der ich ihn nicht

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