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0659 - Invasion!

0659 - Invasion!

Titel: 0659 - Invasion! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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mehr Unheil anrichten, als der Sache dienlich war. »Dich brauchen wir hier als Eingreifreserve, wenn bei uns etwas schief geht«, beschied sie ihm. »Dann mußt du uns heraushauen.«
    »Sicher? Du willst mich nicht ’reinlegen und aufs Abstellgleis schieben?«
    »Aufs Abstellgleis schiebt man nur ausrangierte Lokomotiven. Bist du eine Lokomotive?«
    »Natürlich nicht!« protestierte Fooly. »Ich kann viel besser Feuer, Funken und Rauch schnauben!«
    »Siehst du? Also nix mit Abstellgleis. Können wir uns darauf verlassen, daß du uns aus der Patsche hilfst, falls was in die Hose geht?«
    Der Drache musterte ihr mehr als nur sparsames Outfit. »Welche Hose?« konterte er trocken.
    »Ich will's nicht wissen«, wehrte er dann mit hochgereckten vierfingrigen Drachenhänden ab. »Ihr könnt euch auf mich verlassen. Wenn's drauf ankommt, euch zu helfen, muß man mir nur einen festen Punkt im All geben, und ich hebe die Welt aus den Angeln.«
    Nicole stutzte.
    »Den Spruch kenne ich aber von einem antiken Mathematiker…«
    »Der hat ihn bestimmt von mir geklaut«, versicherte Fooly. »Viel Glück!«
    Und Nicole kehrte nach Florida zurück.
    ***
    Derzeit befand sich nur eine Ewige in der Mondbasis. Die anderen waren als Agenten auf Gaia unterwegs, um die Invasion vorzubereiten. Sie wurden unterstützt von einigen Dutzend men in black, wie die stets in schwarzer Kleidung auftretenden Cyborgs genannt wurden, diese künstlichen Wesen, deren organisch gezüchtete Hüllen von mechanischen Komponenten durchsetzt und von einem künstlichen Gehirn gesteuert wurden.
    Auch die Besatzung der Mondbasis bestand derzeit nur aus Cyborgs.
    Sie waren zuverlässig.
    Und sie waren ersetzbar.
    Wenn Tausende von ihnen von aufrührerischen Sklaven ausgelöscht wurden, war das nicht weiter schlimm. Furchtbar war es, wenn ein Ewiger ermordet wurde.
    Sigma Li Var fühlte sich einsam. Schon seit Wochen war sie allein in diesem kalten Stützpunkt.
    Nicht, daß die Temperaturen in der Basis wirklich zu niedrig gewesen wären. Im Gegenteil; um die Sklaven arbeitsfähig zu halten, mußte es warm sein. Sie waren Reptile, Kaltblüter, die eine gewisse Mindesttemperatur benötigten. Den Ewigen war diese Temperatur zu hoch. Aber sie mußte sich damit abfinden.
    Wenigstens sorgte der weit fallende silberne Overall mit seinen eingebauten technischen Raffinessen für eine halbwegs angenehme Klimatisierung. Aber das kostete Energie. All das empfand die Ewige, eine der wenigen Frauen dieses Sternenvolkes in einer Führungsposition, als unlogisch. Mit gewaltigem Energieaufwand wurde auf der Rückseite dieses Einseitendrehers dafür gesorgt, daß es am Mondtag nicht zu heiß und in der Mondnacht nicht zu kalt wurde, und dann mußte in den privaten Quartieren der Ewigen die Temperatur ebenfalls mit einigem Aufwand noch einmal extra heruntergeregelt werden.
    Nein, die Temperatur war es nicht, weshalb Li Var diesen Mond als kalt empfand. Es war das Bedrückende von draußen, dieses staubige Vakuum mit schroffen Felskanten und Milliarden von Kratern, die durch Meteoriteneinschläge hervorgerufen worden waren. Klein, groß, gigantisch.
    Und es war die Einsamkeit.
    Gerade jetzt, wo alle anderen sich auf Gaia befanden.
    Die Sigma hoffte, daß es bald ein Ende fand. Sie verstand nicht, warum man ausgerechnet hier einen Stützpunkt und eine Werft errichtet hatte. Dieser Mond war denkbar ungeeignet. Aber es war so bestimmt worden von Ewigen, die einen höheren Rang besaßen. Dagegen ließ sich nichts tun.
    Es gab diese Basis schon seit sehr langer Zeit. Bereits der unvergessene ERHABENE Erik Skribent hatte angeordnet, sie einzurichten.
    Während der Bauphase hatten die Gaianer versucht, den Weltraum zu erobern.
    Sie hatten mit Sonden und mit bemannten Raumkapseln diesen Mond umkreist und Fotos gemacht. Sie waren sogar mit ihren primitiven Konstruktionen auf der Vorderseite gelandet. Mehrmals hintereinander.
    Li Var weigerte sich, diese Konstruktionen als »Raumschiffe« zu bezeichnen. Wenn es auf Gaia noch Saurier gegeben hätte, wären sie spätestens beim Anblick dieser obskuren, primitiven und lebensgefährlichen Geräte, die jemand aus Konservendosen zusammengeschraubt, mit Funkgeräten und Feuerwerkskörpern als Antrieb versehen hatte, vor Lachen ausgestorben.
    Die Gaianer dagegen waren stolz auf diese Errungenschaft ihrer Technik!
    Immerhin hatten sie irgendwann aufgegeben, den Mond anzufliegen. Ihnen fehlte wohl das Geld, ihre Versuche fortzusetzen. Oder sie

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