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0659 - Invasion!

0659 - Invasion!

Titel: 0659 - Invasion! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Kälte.
    Taknar legte ihr eine feinschuppige Hand auf die Schulter.
    »Noch etwas«, sagte er. »Wenn die Basis zerstört wird, vergeht auch die unheimliche Magie, die unsere Kräfte blockiert und dämpft. Dann verfügen wir wieder über unser normales Para-Potential. Dann sind wir stark und können Magie einsetzen, die wir jetzt nicht zur Verfügung haben. Wir werden sie einsetzen - unter deiner Lenkung. Du bist unser Priester, Sset! Denke daran! Du wirst unsere Kraft mobilisieren und lenken!«
    »Ich weiß«, sagte sie. »Fangen wir an.«
    ***
    Während Nicole sich von den Regenbogenblumen ohne Zeitverlust zum Château Montagne transportieren ließ, über den Atlantik hinweg nach Frankreich, nur durch die Kraft ihrer Vorstellung, tat Zamorra dasselbe in Richtung Rom. Er kam im Kellergewölbe unter Ted Ewigks Villa an, in dem sich ein Arsenal der Dynastie befand.
    Die Ewigen hatten es längst vergessen. Schon vor tausend Jahren hatten sie nichts mehr davon gewußt.
    Das Arsenal befand sich in einer Dimensionsblase, die leicht zu betreten und zu verlassen war - wenn man wußte, wie.
    Zamorra wußte es.
    Er tauchte in der Villa auf.
    Ted Ewigks Lebensgefährtin Carlotta zuckte nur kurz zusammen. Daß Zamorra seinen Besuch nicht vorher angekündigt hatte, störte sie kaum. Man kam und ging gegenseitig, wie's gerade paßte und gefiel; man war ja unter Freunden.
    »Ted? Ist unterwegs, nur darfst du mich nicht fragen, wo auf der Welt er gerade steckt. Manchmal verrät er es mir allein deswegen nicht, weil er nicht will, daß ich mir um ihn Sorgen mache.«
    Ted war Reporter. Mit brisanten Reportagen hatte er schon in jungen Jahren ein kleines Vermögen gemacht, weil er immer bereit gewesen war, dafür auch alles zu riskieren, aber heute wurde er nur noch aktiv, wenn ihn bestimmte Themen brennend interessierten. Er konnte es sich leisten, nur noch in eigenem Auftrag unterwegs zu sein; sein gut angelegtes Geld vermehrte sich von selbst. Aber immer wieder packte ihn die Abenteuerlust, und wenn er wieder eine Reportage machte, dann ging es immer um heiße Themen.
    Selbst der Kosovo-Krieg war ihm nicht interessant genug gewesen, der etliche Kollegen das Leben gekostet hatte. Ted trauerte um sie, wie um jeden, der in dieser Profession sein Leben für Wahrheit und freie Berichterstattung opfern mußte.
    »Aber du machst dir trotzdem Sorgen«, sagte Zamorra.
    »Natürlich!« fuhr die schwarzhaarige Schönheit auf. »Verdammt, Zamorra, er könnte sich ein gemütliches ruhiges Leben machen, die Füße hochlegen, sich von mir verwöhnen lassen… kannst du ihm nicht mal ins Gewissen reden? Er bringt sich doch immer wieder in Gefahr, und wofür?«
    »Es ist seine Welt«, erwiderte Zamorra. »So wie es meine Welt ist, Dämonen zu jagen. Ich könnte mich auch gemütlich in ein Büro, einen Hörsaal oder einen Seminarraum setzen, Studenten mit meinen Theorien und Erkenntnissen nerven, ein regelmäßiges Gehalt beziehen, irgendwann in Pension gehen und den lieben Gott einen guten Mann sein lassen. Aber ich würde wahrscheinlich sterben.«
    »Du, ein Unsterblicher?«
    »Auch Unsterbliche können sich eine Kugel in den Kopf jagen, wenn sie sich überflüssig Vorkommen«, konterte er. »Hat er gesagt, wann er zurückkommt?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    Zamorra fragte nicht einmal danach, ob er seinen Machtkristall mitgenommen hatte. Erstens war das sowieso bestimmt der Fall, und zweitens wußte Zamorra jetzt, daß Zeus ihn nicht mehr würde benutzen können.
    »Ist es sehr wichtig?« wollte Carlotta wissen. .
    Zamorra zuckte mit den Schultern. »Geht auch so. Aber wenn Ted zurückkommt, soll er sich unbedingt bei Tendyke melden.«
    »Au weia«, seufzte Carlotta. »Die beiden sind sich doch derzeit nicht so ganz grün. Wieder mal.«
    »Spielt keine Rolle«, winkte Zamorra ab. »Er erreicht uns jedenfalls am besten über Tendyke. Ciao.«
    Er ging.
    Als er am Arsenal vorbei kam, konnte er nicht widerstehen, einen Blick hinein zu werfen. Es blieb nicht bei dem Blick; er nahm zwei der kleinen, handlichen Transfunk- Geräte an sich, wie sie seit einer kleinen Ewigkeit vom Möbius-Konzern nachgebaut wurden. Seit damals, als Erik Skribent in die Geschäftsleitung des Konzerns gelangt war, mit dessen Senior- und Junior-Chef Zamorra nicht weniger befreundet war als mit Robert Tendyke mit seiner Tendyke Industries. Was auch immer Skribent seinerzeit vorgehabt hatte, als er dem Möbius-Konzern sowohl den Transfunk als auch die E-Blaster zukommen ließ -

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