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066 - Das Tor zur Hölle

066 - Das Tor zur Hölle

Titel: 066 - Das Tor zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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wieder.
    Zwanzig Schritte vom Haus entfernt blieben sie stehen und
beobachteten noch ein paar Minuten aus der Ferne das Landhaus. Sie warteten, bis
die Lichter erloschen.
    Dann gingen sie den Weg zurück, den sie gekommen waren.
    Sie merkten beide nicht, daß ein dunkles Augenpaar genau
ihre Schritte verfolgte.
    Der Mann hinter den Stämmen hielt den Atem an und rührte
sich nicht.
    Die beiden Scotland-Yard-Beamten verschwanden in der
Dunkelheit.
    John Duffrean grinste still vor sich hin.
    Der rothaarige Ire war mit seiner Leistung wieder mal
zufrieden.
    Seit einer Woche hatte er genauso wenig Schlaf gehabt wie
Alec Brains.
    Duffrean war Fotoreporter eines Sensationsblattes. Diese
Zeitung lebte von romantischem Klatsch der Fürsten- und Königshäuser und von
den kleinen Sensatiönchen, die das Leben als Würze mitgab.
    Duffrean wußte, daß Scotland Yards Sonderkommission, die
Higgins gegründet hatte, kaum noch aus der Arbeit herauskam.
    Brains jagte den Phantom-Würger! Und Duffrean war nicht
der Mann, der es abwarten konnte, bis offiziell eine Meldung auf den
Redaktionstisch flatterte, wo man ihm mitteilte, daß er zur Pressekonferenz
eingeladen wurde.
    John Duffrean war berühmt und berüchtigt dafür, daß er
die unwahrscheinlichsten Bilder brachte. Fotos, die das Königshaus schockierte,
Aufnahmen, welche die Betroffenen vor die Frage stellten, wie und wann Duffrean
die Aufnahmen geschossen haben könnte.
    Duffrean hatte das Gefühl, daß die Sonderkommission unter
Leitung von Inspektor Brains bald vor einem entscheidenden Schachzug stand. Und
da Duffrean wußte, daß man diesen Schachzug nicht ohne Brains selbst durchzog,
brauchte er, Duffrean, sich bloß in der Nähe von Brains' Wohnung einzuquartieren
und das Haus zu beboachten oder beobachten zu lassen.
    Nur zwei Häuserblöcke weiter, auf der anderen Seite der
Kings Road, neben einer Bank und einem Schnellimbiß, gab es ein kleines altes
Hotel.
    Henrys Old Inn hieß der Laden. Henry, ein alter Mann, der
mit seiner Inn gealtert war, hatte zwar noch fünf Zimmer anzubieten, aber darin
gediehen selbst nicht mal mehr die Wanzen.
    Henry war dem Whisky verfallen und hatte das kleine
Hotel, das vor dreißig Jahren in der Innenstadt noch gern besucht wurde,
ziemlich weit herunterkommen lassen.
    Jetzt war er auf ein paar Stammgäste, die selbst nicht
viel Geld hatten und oft anschreiben ließen, angewiesen.
    Die Zimmer standen meistens leer, wenn nicht hin und wieder
eine Dirne einen Unterschlupf brauchte oder für ein paar Stunden ein Bett
mietete, um mit einem Kunden ihren Beruf auszuüben.
    Durch diese kleinen Finanzspritzen hielt Henry sich
finanziell über Wasser. Aber es war nur noch eine Frage der Zeit, bis das
kleine, originelle Hotel aufgegeben werden mußte. Der Laden war total
verschuldet.
    John Duffrean, der London wie seine Hosentasche kannte,
schaltete sofort. Er steckte Henry eine Zehnpfundnote zu, mit tier er das
Zimmer zunächst für eine Woche mietete, ohne es allerdings ständig zu benutzen.
Für fünf Pfund extra übernahm der alte Henry stundenweise Wache am Fenster,
blickte durch den Feldstecher und brauchte nur zu melden, wann Brains abends
nach seiner normalen Dienstzeit noch mal das Haus verließ.
    Duffrean hatte in dieser Nacht jedoch selbst Brains'
Weggang bemerkt und sofort seinen Mini-Cooper bestiegen. Mit ihm war er den
beiden Männern von Scotland Yard nachgefolgt.
    Da auch außerhalb Londons noch genügend Verkehr
herrschte, war nichts von seiner Verfolgung bemerkt worden.
    Erst in der Höhe der Green Station war die Straße
ziemlich einsam geworden.
    Duffrean war weiter zurückgeblieben, um nicht die
Aufmerksamkeit der Vorausfahrenden zu erregen.
    Schließlich hatte er sich dazu entschlossen, die Autolichter
zu löschen, und so war sein vollkommen dunkles Fahrzeug Brains'
    Morris gefolgt.
    Er hatte immer genügend Abstand gehalten, um nicht
bemerkt zu werden. Als er die Bremslichter sah, blieb er selbst stehen und
wartete den weiteren Lauf der Dinge ab.
    Es wunderte ihn, daß Brains und Frencly den Wagen verließen
und den Weg entlang gingen, der zum Landhaus Lord Bramhills führte.
    Was hatte das zu bedeuten?
    Als die beiden Beamten verschwunden waren, startete
Duffrean. Er hatte einen Mini hundert Meter entfernt in einen anderen,
normalerweise nur für Fußgänger bestimmten Waldweg gefahren und dort
abgestellt. Zu Fuß war er dann Brains und Frencly nachgeschlichen und Zeuge des
nächtlichen Besuchs bei Butler Charles

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