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066 - Das Tor zur Hölle

066 - Das Tor zur Hölle

Titel: 066 - Das Tor zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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erschienen.
    Alec Brains und Stuart Frencly sahen sich an.
    »So laut waren wir doch gar nicht, hm?« meinte Brains.
    »Und die Laternen hatten wir auch ausgeschaltet«.
wunderte Frencly sich. »Da scheint einer Röntgenaugen zu haben.« Er schob den
Hut ein wenig von der Stirn zurück. »Die Bramhills sind ausgeflogen, hast du
gesagt? Ich bin zwar kein Fachmann für Archäologie, aber ich weiß zumindest
doch soviel, daß man aus der Ferne kein Licht ein- und ausschalten kann.«
    Eine schwere, schmiedeeiserne Lampe mit bernsteingelbem
Glas hing genau über dem Eingang. Aber sie brannte nicht.
    Brains betätigte den Türklopfer, der aus oxydiertem
Kupfer bestand und einen Löwenkopf darstellte, der die Zunge herausstreckte.
    Dumpf dröhnte das Klopfgeräusch durch das stille Haus.
    Im gleichen Augenblick erscholl hinter der Tür ein
ohrenbetäubendes Bellen.
    Unwillkürlich prallte Brains zurück.
    Oben im Erker ging wieder das Licht an.
    Ein Schatten fiel quer durchs Zimmer.
    Eine Tür klappte im Haus. Schritte hörte man keine.
    »Wer ist da?« fragte eine ölige Stimme hinter der Tür.
Das Bellen war mit dem Auftauchen des unsichtbaren Bewohners dieses Hauses
abrupt abgebrochen.
    »Scotland Yard«, antwortete Alec Brains.
    Er warf seinen Zigarettenstummel auf den Boden und trat
ihn mit dem Absatz aus.
    »Ich mache Sie darauf aufmerksam, daß ich bewaffnet bin«,
sagte die Stimme hinter der Tür. »Außerdem sind zwei Hunde im Haus. Sie wissen
also, woran Sie Sind, wenn sich herausstellen sollte, daß Sie mir nicht die
Wahrheit gesagt haben. In diesem Fall werde ich die Hunde auf Sie hetzen.«
    »Wir können uns legitimieren«, sagte Brains und trat
einen Schritt zurück, als die Tür spaltbreit geöffnet wurde.
    Der Lauf eines Jagdgewehrs zeigte sich im Türspalt.
Darunter erschien der große Kopf einer deutschen Dogge. Funkelnde,
blutunterlaufene Augen blitzten Brains und Frencly an.
    Lautlos schwang die Tür weiter auf.
    Nun würde der Mann sichtbar, der das Gewehr hielt Er trug
einen dunkelblauen, seidig schimmernden Morgenmantel. Der Mann war nicht sehr
groß. Er hatte eine würdevolle Haltung.
    »Darf ich Ihre Papiere sehen?« sagte der Gewehrträger.
Die deutsche Dogge hockte hechelnd neben ihm, und Speichel troff von den
dunklen Lefzen. Der Hund war groß wie ein Kalb, lohfarben und hielt die beiden
Männer im Auge.
    Der andere Hund war von der gleichen Gattung. Er stand
zwei Meter weiter abseits, als sei er darauf abgerichtet, sofort zu Hilfe zu
kommen, wenn der Angriff des ersten unter Umständen fehlschlagen sollte.
    Der Mann prüfte den Ausweis. »Ich bin Charles«, sagte er.
    »Der Butter seiner Lordschaft. Lord und Lady Bramhill
sind nicht zu Hause. Ich habe sie auch schon zurückerwartet, aber
wahrscheinlich wird es erst morgen so weit sein. Lord Bramhill hatte diesen
Abend oder den morgigen Abend als möglichen Rückreisetermin vorgesehen. Bisher
ist kein Telegramm eingetroffen, das eine Änderung dieses Termins vorsieht.«
    Er reichte den Ausweis zurück. Die Legitimation Frenclys
wollte er erst gar nicht sehen. Er bat die beiden Scotland-Yard-Beamten
näherzutreten. Den Hunden gab er einen leisen Befehl, worauf sie sich in den
Hintergrund der dämmrigen Halle zurückzogen.
    Die Diele war fast so groß wie ein Tanzsaal. Wertvolle
Bilder in alten, handgeschnitzten Rahmen, kostbare Teppiche und eine schwere,
mit echtem Leder überzogene Polstergarnitur bestimmten den Eindruck, den man von
der riesigen, im Halbrund gebauten Diele gewann.
    Eine schmale, hölzerne Treppe führte auf eine umlaufende
Galerie.
    »Wir wollen uns nicht lange aufhalten«, übernahm Alec
Brains das Kommando. »Heute abend wurde an der Wegmündung vorn ein Mann
gesehen. Es ist nicht ausgeschlossen, daß dieser Mann in Verbindung mit einer
Anzahl von Verbrechen in Zusammenhang zu bringen ist, mit deren Aufklärung wir
derzeit befaßt sind.«
    Brains und Frencly standen mitten in der Halle. Der
Geruch von trockenem, verbranntem Holz häng in der Luft. Der Kamin hatte
gebrannt.
    Butler Charles wies darauf hin, daß er den ganzen Tag
über hier im Haus gewesen sei. »Wenn sich der Fremde in der Nähe aufgehalten
hätte, wär er mir nicht entgangen. Vor allen Dingen hätten die Hunde
angeschlagen.«
    Diesem Argument konnte man sich nicht entziehen.
    Butler Charles machte einen steifen, etwas arroganten
Eindruck, und mit hochgezogenen Augenbrauen gab er Antwort.
    Brains und Frencly verabschiedeten sich schon kurz
daraufhin

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