0660 - Operation Bumerang
was genau in der heimatlichen Milchstraße und im Solsystem gespielt wurde.
Die bisher eingegangenen Funknachrichten besagten nur, daß Perry Rhodan von den Laren zum Ersten Hetran der Milchstraße gemacht worden war und daß er dieses Amt ausübte.
Dieses Verhalten wurde von den Millionen Menschen auf der Hundertsonnenwelt unterschiedlich beurteilt. Viele hielten es für falsch, andere konnten sich überhaupt keine Meinung bilden, und nur ein relativ geringer Prozentsatz, zu dem auch Mang Hetely und Saphira Colche gehörten, war davon überzeugt, daß Rhodans Verhalten kluge und vorausschauende Taktik war.
„Es wird Zeit, daß sich der Großadministrator einmal persönlich hier sehen läßt und dem Zentralplasma erklärt, welche Pläne er verfolgt", meinte Mang. „Es unterstützt uns zwar in jeder Hinsicht, aber es sieht ebensowenig durch wie wir alle. Das könnte in einem kritischen Augenblick gefährlich werden."
Er schob sich das letzte Stück Brot in den Mund, trank seinen Kaffee aus und erhob sich. Saphir Colche stand ebenfalls auf.
Aus einer Wandnische löste sich der Servoroboter, schwebte auf den Tisch zu und räumte das Geschirr ab.
Nachdem Mang und Saphira sich angezogen hatten, beide trugen ihre jeweilige Dienstkleidung und dazu kurze Schulterumhänge, fuhren sie mit dem Antigravlift nach unten.
Auf dem Gleiterparkplatz verabschiedeten sie sich, dann fuhr jeder mit einem anderen Robotgleiter in eine andere Richtung.
Oberstleutnant Mang Hetely nannte seinem Robotgleiter das Labor von Professor Dr. Eygel Hoschtra als Ziel. Er nahm sich vor, heute von seinen besonderen Vollmachten Gebrauch zu machen und auf einer Untersuchung des Labors zu bestehen.
Zur gleichen Zeit befand sich Professor Dr. Eygel Hoschtra in jenem Sektor der Hauptkuppel des Zentralplasmas, in dem die Kommunikationszentrale untergebracht war.
Der Paraabnorm-Physiker war von großer Unrast erfüllt.
Für einen Mann im Alter von 128 Jahren wirkte er sehr agil - und er war es auch noch.
Sein schmales Gesicht wurde von einer silbergrauen Haarmähne umrahmt, und die„ langen schmalen Finger trommelten unruhig auf einer Schaltkonsole. Eygel Hoschtra war mittelgroß, wirkte aber wegen seines schlanken, beinahe zierlichen Körpers klein und zerbrechlich.
Die hellen, wachen Augen musterten den Trivideokubus, in den das Zentralplasma sein Symbol projiziert hatte.
„Es wird höchste Zeit, daß etwas Entscheidendes gegen die Laren unternommen wird", erklärte Professor Hoschtra ernst.
„Nicht nur, daß die Regierung des Solaren Imperiums augenscheinlich der Macht dieser Fremden ohnmächtig gegenübersteht, kollaboriert der Großadministrator auch noch mit ihnen. Das muß sich ändern, und das wird sich ändern, wenn die sogenannten SVE-Raumer der Laren nicht mehr unbesiegbar sind."
„Ihre Angaben über das Hoschtra-Paraventil wurden durchgerechnet", erwiderte das Zentralplasma. „Es wurde festgestellt, daß es sich dazu eignen würde, die aus Energiefeldern bestehenden Hüllen larischer Raumschiffe anzuzapfen, so daß diese Energie in den Hyperraum gesaugt wird."
„Das will ich meinen", erklärte der Wissenschaftler eifrig.
„Mein Gerät basiert immerhin auf dem Funktionsprinzip des Antitemporalen Gezeitenfeldes, jedenfalls indirekt, indem es die Paraverbundschaltung simuliert, mit der ehedem terranische Wissenschaftler die Sonnenenergie anzapften, um sie zur Versorgung des Antitemporalen Gezeitenfeldes zu verwenden.
Wann kann mit der Serienfertigung begonnen werden?"
„Die Serienfertigung ist unter der Kodebezeichnung „Panflöte" vor sieben Stunden Standardzeit angelaufen", antwortete das Zentralplasma.
„Es wurde strenge Geheimhaltung gewahrt, da die Terraner auf diesem Planeten noch keine klaren Anweisungen ihrer Regierung erhalten haben."
Hoschtra strahlte vor Freude.
„Das ist wunderbar!" rief er entzückt. „Das ist wirklich ganz wunderbar.
Das Paraventil kann gar nicht früh genug eingesetzt werden.
Ich nehme an, daß Perry Rhodan seine würdelose Rolle abstreifen wird, sobald Ihre Fragmentschiffe den Laren die erste entscheidende Niederlage zugefügt haben."
„Das nehmen wir auch an", erwiderte das Zentralplasma, wie oft im Plural sprechend. „Es ist bedauerlich, daß Perry Rhodan uns nicht um Hilfe gebeten hat und sich sogar dazu hinreißen ließ, seinen Freund, Lordadmiral Atlan, persönlich hinzurichten."
„Ja, es ist eine Schande, wie tief dieser Mann gesunken ist", meinte Professor Eygel
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