0661 - Der Gegenschlag
Ted Ewigk sagen und glaubte in diesem Moment, von Zamorra angesprochen zu werden, weil der ihn auch immer ›kleiner Freund‹ nannte. Aber Zamorra war doch gerade jetzt verflixt sauer auf ihn, und Ted Ewigk auch. Warum zeigte er sich dann jetzt so freundlich?
In ihm schwang auch noch etwas anderes mit, das Fooly sehr deutlich spüren konnte.
»Es ist etwas geschehen, das alles ändert«, sagte der Mensch. »Deshalb bin ich hergekommen. Es ist gut, daß du hier bist, Fooly. Du bist der einzige, der uns jetzt noch helfen kann, verstehst du?«
»Nein«, gestand der Drache.
»Dann will ich es dir erklären. Paß gut auf.«
Und er erzählte eine unglaubliche Geschichte.
***
Die Sauroiden nahmen 15 der Raumschiffe in ihren Besitz. Es handelte sich um sogenannte Jagdboote, die nur etwa 750 Meter durchmaßen. Das »nur« war dabei eine Einstufung der Ewigen, der Sklavenhalter, die es gewohnt waren, in ganz anderen Dimensionen zu denken und zu messen. Für sie waren diese Raumer klein, für die Sauroiden - und nicht nur für sie - waren es fliegende Städte.
Es ging relativ schnell, bis auch der letzte Sauroide sich an Bord der insgesamt 15 Raumschiffe befand.
Über 50 Stück waren es insgesamt, die im Schatten eines Gebirgszuges nahe der Basis parkten, um bald die Kampfflotten der Ewigen zu verstärken. Arrek Taknar bedauerte, daß es unmöglich war, sie ebenfalls mitzunehmen.
Die Kältepriesterin war mit an Bord des Räumers gegangen, den Arrek Taknar zu seinem Flaggschiff gemacht hatte. Trotz der Hektik hatte sie ein Ohr auf die »Stimme des Volkes« gehabt. »Arrek, einige machen sich Gedanken über das Zittern des Bodens. Sie fürchten, daß die Basis, vielleicht der ganze Mond oder gar Gaia ebenfalls zerstört werden. So wie es mit unserer Welt geschieht.«
»Wenn das tatsächlich geschehen sollte, fliegen wir eben anderswo hin«, erwiderte Taknar mit knarzender Stimme. »Das Universum ist groß. Es wird andere Planeten geben, auf denen wir leben können. Gaia ist ohnehin bewohnt. Es wird uns schwerfallen, dort Asyl zu finden.«
Er ließ sich am Kontrollpult des Jagdbootes nieder, das er persönlich steuern wollte.
Sset Ferrak trat hinter ihn. Sie legte ihm die Hände auf die Schultern.
»Vielleicht solltest du die restlichen Raumschiffe den Gaianern als Geschenk anbieten«, sagte sie. »Dann werden sie uns vielleicht akzeptieren.«
»Wenn ich feststelle, daß auch sie unsere Feinde sind, werden wir weiterfliegen«, sagte Taknar.
»Und wohin?«
Er streckte den Arm aus, deutete irgendwohin.
»Dorthin«, sagte er. »Und jetzt geht's los!«
Wenige Minuten später erhoben sich 15 Jagdboote von ihren Landeplätzen.
***
»Dann war es doch richtig, daß ich mitgekommen bin«, stellte Fooly fest und hatte Mühe, seinen Triumph zu verbergen. Drachen taten doch immer instinktiv das Richtige… Hätte er sich vorhin nicht über Zamorras striktes Verbot hinweggesetzt, könnte er Ted Ewigk jetzt nicht helfen…
Aber erst einmal gab es noch eine andere Sache zu erledigen.
Die beiden Ewigen, die Fooly angegriffen hatten - nein, verbesserte er sich in Gedanken, die ihn angreifen würden !
Es verwunderte ihn etwas, daß hier auf der Kristallwelt Ewige selbst Patrouillengänge erledigten. Normalerweise war das eine Aufgabe für die Cyborgs, jene men in black, die für gewöhnlich die niederen Arbeiten erledigten, aber auch fähig waren, ihre Programmgehirne Entscheidungen treffen zu lassen.
Aber möglicherweise war Eysenbeiß als ERHABENER verrückt oder arrogant genug, seine Untertanen in dieser Form zu demütigen. Er war kein Ewiger, aber er war auch kein Mensch im eigentlichen Sinne mehr. Er war schon einmal vorübergehend dem Wahnsinn anheimgefallen; vielleicht war etwas von diesem Wahnsinn in seinem Geist zurückgeblieben…?
Ted stülpte sich den Helm wieder über, verriegelte die Verschlüsse. Visorband und Vocoder aktivierten sich automatisch. Ted erhob sich hinter seiner Deckung. Er sah die beiden Omikrons auftauchen.
Er selbst war durch sein Rangabzeichen deutlich als Alpha zu erkennen.
Die beiden Ewigen hatten aus der Ferne nur den Drachen gesehen, und sie waren gekommen, um ihn zu jagen und zu erledigen. Jetzt trat Ted ihnen entgegen.
»Es gehört mir«, rief er ihnen zu. »Es ist gut, daß es eurer Aufmerksamkeit nicht entgangen ist. Aber es gibt keine Gefahr. Dieses Tier ist harmloser, als es aussieht.«
»Na warte«, flüsterte Fooly und schnob etwas Dampf aus seinen Nüstern. »Harmlos? Ich
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