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0661 - Der Gegenschlag

0661 - Der Gegenschlag

Titel: 0661 - Der Gegenschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sich auf sein Ziel - in Raum und Zeit - und ließ sich von den Regenbogenblumen transportieren…
    ***
    Sigma Li Var konnte sich nicht vorstellen, aus welchem Grund der ERHABENE sie indirekt zum Tode verurteilt hatte. Ihre Pflicht als Kommandantin der Mondbasis hatte sie stets erfüllt. Und jetzt, da die Basis und vielleicht der gesamte Mond von Zerstörung bedroht waren, erklärte der ERHABENE ihr, nur er wolle sich mit einem Raumschiff absetzen, das sie ihm auch noch herbeifunken sollte!
    Sie hatte hierzubleiben und zu versuchen, die Basis zu retten - ein völlig aussichtsloses Unterfangen.
    Daß er nicht an die Sklaven dachte, war noch verständlich. Aber daß er gewillt war, ein Mitglied der Dynastie zu opfern, noch dazu völlig unnötig, das schürte in ihr Zorn und schließlich Haß.
    Die Ewige löste ihren Blaster von der Magnetplatte am Gürtel. Er war auf Lasermodus geschaltet, wie immer. Es gab hier normalerweise nur Sklaven und Cyborgs. Keinen Ewigen, auf den man bei der Selbstverteidigung gegen eventuell amoklaufende und rebellierende Sklaven Rücksicht nehmen mußte.
    Im letzten Moment schien der ERHABENE zu begreifen, wozu sie sich entschlossen hatte.
    Aber seine Abwehrreaktion kam zu spät.
    Der Blasterstrahl traf seinen Helm und durchschlug ihn.
    Li Var gab eine ganze Schußfolge ab. Sie vernichtete den ERHABENEN regelrecht. Er brach zusammen. Funken sprühten über den zerschmelzenden Helm und über Teile des Overalls.
    Als der ERHABENE sich nicht mehr bewegte, hörte die Sigma auf zu schießen.
    Sie sah zu, wie sein Körper sich auflöste. Wie die Reste des zerschossenen, zerfetzten und schmorenden Overalls in sich zusammenfielen.
    Sie hatte ein Sakrileg begangen.
    Sie hatte das Oberhaupt der Dynastie ermordet.
    Ihr Leben war nun erst recht nichts mehr wert.
    Aber wenn er schon in den letzten Minuten seiner Existenz so unmenschlich gewesen war, zeigte sie selbst Humanität.
    Sie zerstrahlte die Cyborgs, die sich mit ihr in der Kommandozentrale der Mondbasis befanden, und aktivierte die Visorkom-Anlage. Gleichzeitig begann sie Schaltungen auszulösen, von denen sie nie geglaubt hatte, sie würde sie irgendwann einmal tätigen.
    Zellen wurden geöffnet, Tore aufgefahren, Sperren beseitigt.
    Über Visorkom-Rundruf wandte sie sich an die Sklaven, die Echsenwesen.
    »Ich weiß, daß etliche von euch unsere Raumschiffe nicht nur bauen, sondern sie auch bedienen können«, sagte sie. »Nun denn - ihr seid frei. Wenn es euch gelingt, diesen Mond zu verlassen, ehe er von Beben zerstört wird, wird niemand euch mehr behelligen. Verlaßt dieses Sonnensystem. Ich gebe euch die Freiheit.«
    Sie schaltete ab.
    Dann setzte sie sich in ihren Kommandosessel, aber nicht, um abzuwarten, wann der Trabant des sterbenden Planeten Gaia ebenfalls zerstört wurde.
    Erneut hob sie den Blaster und tat das, was sie in einer anderen Zeitebene ebenfalls tat, wenn auch aus einem völlig anderen Grund. Sie tötete sich selbst. [1]
    ***
    Ted Ewigk hatte sich wohlweislich nicht den gleichen Moment ausgesucht wie bei der ersten Zeitreise.
    Sondern einen Augenblick, der einige Minuten später stattfand.
    Er entsann sich nur zu deutlich: Fooly war zusammen mit ihnen gereist; gegen die ausdrückliche Anweisung Zamorras. Sie hatten ihn nach einer heftigen Diskussion bei den Blumen zurückgelassen und ihm eingeschärft, sich nicht vom Fleck zu rühren, bis sie aus dem Kristallpalast zurückkehrten. Aber in der Zwischenzeit war Fooly angegriffen worden.
    Und diesen Angriff hatte Ted sich ausgesucht, um mit seiner Zeitkorrektur zu beginnen.
    Denn nur so konnte er vermeiden, sich selbst zu begegnen!
    ***
    Die Sauroiden blieben mißtrauisch. Allen voran Arrek Taknar, der ihr Anführer war seit damals, als ein Raumschiff der verhaßten Feinde auf seiner zerfallenden Welt landete und die Bewohner eines ganzen Dorfes einfach gefangennahm und versklavte.
    Man hatte sie alle auf dieser kargen, atmosphärelosen Welt ausgesetzt, deren Schwerkraft nur ein Sechstel dessen betrug, was Taknar und die anderen gewohnt waren.
    Viel Zeit war seither vergangen. Keiner von ihnen allen ahnte, daß es ihre Welt bereits längst nicht mehr gab, daß das Volk der Sauroiden zum Silbermond evakuiert worden war. Wer hätte es ihnen auch sagen sollen?
    »Es muß eine Falle sein«, sagte Arrek Taknar. »Ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß sie uns wirklich freigeben! Noch dazu auf diese Weise. Niemand versucht uns aufzuhalten. Ich verstehe das nicht. Diese

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