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0662 - Jagd auf einen Toten

Titel: 0662 - Jagd auf einen Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Tradition.
    Dasselbe traf auf Werbot selbst zu. Wer wußte schon etwas über diesen Mann, sein Name hatte keinen Klang. Er war ein Springer-Patriarch, der plötzlich aus dem Nichts auftauchte - und dem sich die anderen Springer-Sippen scharenweise anschlössen.
    Die Summe dieser vielen kleinen Seltsamkeiten war dazu angetan, Halmashis Argwohn zu erwecken. Aber nicht nur er war mißtrauisch, seine Auftraggeber waren es noch viel mehr.
    Deshalb hatten sie ihn in die Spedition eingeschleust.
    Wer seine Auftraggeber waren?
    Natürlich die Laren.
    Halmashi wußte erst seit kurzem, daß er für das Hetos der Sieben tätig war. Als man vor zwei Jahren an ihn herangetreten war und ihn beauftragte, auf Olymp Wirtschaftsspionage zu betreiben, da wußte man in der Milchstraße noch nichts von den Laren, und der Begriff „Hetos-Inspektoren" existierte noch nicht.
    Damals hatte Halmashi noch geglaubt, daß er für das Energiekommando der Akonen oder für den Geheimdienst einer anderen galaktischen Großmacht arbeitete. Erst als die Laren in die Galaxis gekommen waren, hatte er Gewißheit bekommen.
    Jawohl, er war einer von jenen, die die Terraner als „Hetos-Inspektoren" bezeichneten.
    Er war sogar der Meinung, daß er einem guten Zweck diente, denn er fand es an der Zeit, daß ein neuer Wind in die Milchstraße wehte. Seiner Meinung nach konnten sich die Völker der Milchstraße nicht mehr aus eigener Kraft weiterentwickeln, sondern brauchten eine Auffrischung von außen.
    Daran glaubte Ephron Halmashi, deshalb arbeitete er freiwillig für das Hetos der Sieben.
    Der Antigravlift hielt auf der SubStufe 11, und er stieg aus.
    Bevor er das Kellergeschoß, in dem Werbots Büro lag, betreten durfte, mußte er eine Zelle durchschreiten, in der er von der Robotkontrolle durchleuchtet wurde.
    Erst dann durfte er das Allerheiligste betreten. Aber damit war er noch lange nicht bei Werbot. Ein Roboter nahm sich seiner an, der ihn durch die wie ein Labyrinth angeordneten Korridore in einen Warteraum führte.
    Dort müßte er eine volle Stunde ausharren, bis ihn der Boß endlich vorließ. Als Halmashi durch die große Tür aus Naturholz schritt, gestattete er sich ein feines Lächeln. Für ihn stand es außer Zweifel, daß er die ganze Zeit über beobachtet worden war.
    Aber das störte ihn nicht. Denn er trug weder irgendwelche verräterischen Geräte an sich, noch konnte man an ihm eine Psycho-Manipulation irgendwelcher Art feststellen.
    Er wischte diese Überlegungen hinweg und konzentrierte sich auf seine Umgebung.
    Vor ihm lag ein Büro mit wahrlich gigantischen Ausmaßen, in dem sich der einzelne Arbeitstisch unscheinbar ausnahm. Auch der Mann, der dahinter saß, wirkte in dem kathedraleartigen Raum irgendwie verloren.
    Dabei waren die Wände schmucklos und kahl, ohne irgendwelchen technischen Ballast und in einem einfarbigen Silbergrau gehalten. Doch gerade diese ästhetische Strenge und die spartanische Einfachheit waren es, die den Eindruck von Erhabenheit vermittelten. Und Halmashi erkannte nach einer Weile, daß das Büro in Wirklichkeit gar keine so gewaltigen Ausmaße hatte, sondern daß es sich um eine optische Täuschung handelte.
    Halmashi durchschaute die Absicht, daß unbefangene Besucher bei Betreten dieses Raumes eingeschüchtert werden sollten. Außerdem sollte der Raum von dem Mann ablenken, der dort saß.
    Aber nicht etwa, weil er vielleicht unscheinbar und farblos gewesen wäre. Nein, das genaue Gegenteil war der Fall. Er war groß und stattlich, hatte langes, bis auf die Schultern fallendes rotes Haar und einen dichten Oberlippenbart.
    Ein Springer, ganz ohne Zweifel!
    Aber einer von jener Sorte, um den man besser einen großen Bogen machte. Seine Augen verrieten Intelligenz, Wachsamkeit und Härte.
    Halmashi verneigte sich leicht vor dem Springer-Patriarchen, als er bis auf drei Meter an den Arbeitstisch herangekommen war.
    „Setzen Sie sich, Halmashi", sagte der Springer-Patriarch mit wohltönender Stimme. Er drückte einen Knopf, und hinter Halmashi schob sich eine körpergerechte Sitzgelegenheit aus dem Boden.
    Der Springer-Patriarch wartete, bis Halmashi saß, dann fragte er: „Wundern Sie sich nicht darüber, daß ich Sie zu einer persönlichen Unterredung gebeten habe, Halmashi?"
    Halmashi zuckte unwillkürlich zusammen. Erst jetzt drang es in sein Bewußtsein, daß er als einziger hergerufen worden war.
    Bisher hatte er es als selbstverständlich angenommen, daß er zusammen mit anderen Mitgliedern des

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