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0664 - Der Vampir von Denver

0664 - Der Vampir von Denver

Titel: 0664 - Der Vampir von Denver Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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gesammelt, glaubte jedoch, daß sich Zamorra ihnen angeschlossen hatte. Hollister versuchte, den Dämonenjäger zu ermorden. Als der Versuch scheiterte, nahm er sich aus Angst das Leben. Schließlich gelang es Zamorra und Nicole, die abtrünnige Vampirin Leigh, die mit einer kleinen Gruppe für die Morde verantwortlich war, in einem brennenden Filmstudio zu stellen und zu töten.
    Damit war die Mordserie zwar beendet, die Vampirfamilien existierten jedoch weiter. Zamorra verfügte wohl über eine Kopie von Hollisters Aufzeichnungen, war bisher allerdings aus Zeitmangel nicht dazu gekommen, sich näher damit zu beschäftigen. Er kannte nur die Namen der Familien und wußte, daß Leigh verbotenerweise von einem Vampir namens Fu Long erschaffen worden war, der möglicherweise ebenfalls während des Brandes umgekommen war. [1]
    »Was will O'Neill denn?« fragte Zamorra, nachdem Nicole einige Minuten stumm gelesen hatte.
    Seine Gefährtin sah auf.
    »Er fragt, ob wir uns um eine Mordserie in Denver kümmern könnten. Anscheinend gab es dort in den letzten Tagen drei blutleere Tote mit Bißspuren am Hals. O'Neill hat irgendwie davon erfahren und sich zwar mit der dortigen Mordkommission in Verbindung gesetzt, aber die weigern sich wie üblich, das Offensichtliche zu akzeptieren und nach einem Vampir zu suchen. Statt dessen fahnden sie nach irgendwelchen Geisteskranken oder Teufelssekten.«
    Zamorra seufzte. Es war immer wieder das gleiche. Was nicht sein konnte, durfte auch nicht sein, egal, wie viele Beweise für das Übersinnliche sprachen. Lieber suchte man sich eine haarsträubende sogenannte natürliche Erklärung und verschwendete die Arbeitszeit von ein paar Dutzend Polizisten mit der Jagd nach Phantomen, die nicht existierten.
    Nicole fuhr fort: »O'Neill warnt uns sogar vor der örtlichen Mordkommission. Wenn ihr euch der Sache annehmt, schreibt er hier, solltet ihr jeden Zusammenstoß mit der Polizei vermeiden. Dort oben in Colorado gehen die Uhren noch etwas anders. Wenn ihr Glück habt, ignorieren euch meine Kollegen einfach. Im schlimmsten Fall ernennen sie euch zu Verdächtigen, weil sie gerade niemanden haben, den sie der Presse präsentieren können. Klingt ja vielversprechend…«
    Zamorra nickte. Mit etwas Pech stolperte zusätzlich noch einer der Beamten über die Odinsson-Akten, die zwar offiziell von Interpol inzwischen nicht mehr bearbeitet wurden, aber noch in so manchem Provinztresor lagen. Vor Jahren hatte ein Mann namens Torre Gerret alias Odinsson Zamorra das Leben schwer zu machen versucht; er hatte sich überall auf der Welt um ungeklärte Fälle gekümmert, mit denen Zamorra irgendwie zu tun hatte, und versucht, dem Parapsychologen daraus einen Strick zu drehen. Odinsson war tot, Interpol zog die Akten zurück, aber… Es konnte immer noch hier und da eine Menge Ärger geben.
    Zamorra legte die Würfel beiseite und stand auf. »Wir werden uns aber wohl trotzdem damit befassen müssen. Wenn wir über die Regenbogenblumen zu Tendyke's Home springen und von dort beziehungsweise Miami aus einen Flug nehmen, könnten wir in drei Stunden in Denver sein. Vorausgesetzt natürlich, wir wollen noch heute nacht aufbrechen.«
    Nicole warf einen Blick auf das Spielfeld und den Drachen, der erneut damit angefangen hatte, Pyramiden aus den kleinen grünen Häusern zu bauen. Die Entscheidung fiel ihr plötzlich sehr leicht. Zwar mochte sie den Jungdrachen ebenso sehr wie Zamorra und hätte ihr Leben eingesetzt, um seins zu retten, aber es gab einfach Tage, an denen es besser war, ihn aus einiger Entfernung zu mögen. So wie heute…
    »Worauf warten wir noch?« fragte sie voller Tatendrang. An Fooly gewandt, fügte sie hinzu: »Wir müssen das Spiel leider abbrechen.«
    Der Drache winkte großmütig ab. »Kein Problem. Vampire sind schließlich wichtiger als ein Spiel. Außerdem ist William ja noch hier. Wir können zu zweit weiter spielen.«
    Zamorra unterdrückte ein Schmunzeln, als er die plötzliche Panik in den Augen des sonst so distanziert und stoisch wirkenden Butlers sah. Es war schon erstaunlich, wie es dem kleinen Drachen mit nur wenigen Worten gelang, die gesamte Selbstdisziplin des Schotten über den Haufen zu werfen. William stand auf und strich fahrig die Falten seines Anzugs glatt. Er wußte offensichtlich nicht, wie er reagieren sollte.
    »Nun«, antwortete er schließlich, »das… ähem… wird leider nicht gehen. Ich muß noch dringend ins Dorf fahren und… und einkaufen. Die Vorräte

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