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0664 - Tunnel durch die Zeit

Titel: 0664 - Tunnel durch die Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Halle war. Sie suchten hinter Klimaaggregaten am anderen Ende Deckung und warteten.
    Die Überschweren ließen nicht lange auf sich warten, und sie griffen mit barbarischer Rücksichtslosigkeit an. Schwere Energiewaffen brannten torgroße Löcher in das geschlossene Innenschott der Schleuse, dann fingerten dünnere Energiestrahlen durch die Löcher.
    Chao Shen schrie unterdrückt auf und kippte zur Seite. Major Epitcher verließ seine Deckung und eilte zu dem Getroffenen.
    Sein Gesicht wurde hart, als er sah, daß Captain Shen tot war.
    Ein Energiestrahl ließ seine Deckung aufglühen. Epitcher rollte sich zur Seite und feuerte im Liegen auf eine Gruppe von drei Überschweren, die sich anschickten, Horace Parry einzukreisen.
    Im nächsten Augenblick schlug ein Energiestrahl so dicht vor ihm ein, daß er durch die bei der Entladung erzeugte Druckwelle etwa zehn Meter zurückgeschleudert wurde.
    „Alles klar, Chef?" fragte Parry über Helmfunk.
    „Alles in Ordnung", antwortete Thornt mühsam. „Wir ziehen uns auf die nächste Stellung zurück."
    „Erst noch diese beiden Burschen", gab der Ranger zurück.
    Wieder zuckten Energiestrahlen kreuz und quer durch die Halle.
    Metallplastik verwandelte sich in brodelndes Magma und glühende Gase, die eine Sicht fast unmöglich machten. Auch Epitcher schoß, als er einen einzelnen Überschweren vorstürmen sah.
    Aus den Augenwinkeln erblickte er Tino Matteo, der sich mit weiten Sprüngen in Sicherheit brachte. Ihm folgte Jafar Kutaiba.
    „Kommen Sie endlich, Parry!" rief Thornt Epitcher ins Mikrophon seines Helmtelekoms.
    Niemand antwortete.
    „Parry!" rief der Major. „Zurück!"
    Plötzlich war ein dumpfes Stöhnen in seinem Empfänger zu hören, dann sagte eine tonlose Stimme stockend: „Hauen Sie ab, Major! Mich hat es ..." Die Stimme brach ab.
    Thornt wußte, was das zu bedeuten hatte. Er gab noch einen Feuerstoß ab, dann rannte er auf die nächste Mannschleuse neben der nächsten großen Frachtschleuse zu. Ein Energiestrahl fuhr einen halben Meter an seinem Kopf vorbei und entlud sich in der Wand.
    Major Epitcher stolperte und wäre gestürzt, wenn ihn nicht Kutaiba gepackt und in die Kammer der Mannschleuse gezogen hätte.
    „Weiter!" flüsterte der Logistiker.
    „Wo ist Matteo?" fragte Epitcher.
    „Der hat sich abgesetzt", antwortete Jafar Kutaiba, während er seinen Vorgesetzten kurzerhand durch die innere Öffnung der Mannschleuse stieß.
    Sie rannten durch den nächsten Frachtraum, während hinter ihnen das große Trennschott von zahllosen Strahlschüssen durchsiebt wurde. Hinter einem Transportfeldprojektor suchten sie Deckung.
    Vielleicht hätten wir uns doch gleich ergeben sollen! überlegte Thornt Epitcher. Dann lebten Chao Shen und Horace Parry noch.
    Er feuerte auf einen Überschweren, der ihnen durch die Mannschleuse gefolgt war. Der Mann brach zusammen, aber hinter ihm drängten andere Überschwere durch. Eine Serie von Strahlschüssen traf den Transportfeldprojektor.
    Thornt Epitcher sah, daß eine Gruppe von Überschweren sich an einer Wand des Frachtraums entlangschlich. Eine zweite Gruppe setzte sich an der gegenüberliegenden Wand in Bewegung.
    Es ist aussichtslos! dachte er. Aber so schnell können wir doch nicht aufgeben. Was soll man zu Hause von uns denken.
    In dem Teil seines Verstandes, der noch halbwegs klar dachte, wußte er genau, wie unvernünftig diese Argumente waren, mit denen er sich vor sich selbst zu rechtfertigen suchte. Doch seine Instinkte hatten die Vernunft bereits zu weit abgedrängt, als daß er auf diesen Rest seines Verstandes hören konnte.
    Wieder und wieder feuerte er auf die anschleichenden Überschweren. Aber diesmal hatten die Angreifer ihre Individualschirme aktiviert, und die Strahlenschüsse wurden abgelenkt.
    Auch Epitcher und Kutaiba aktivierten ihre Schutzschirme.
    Dann zogen sie sich weiter zurück, immer wieder kehrtmachend und auf die Verfolger schießend. Aber sie erzielten keine Erfolge mehr.
    „Es ist sinnlos geworden, Captain", sagte Thornt zu Kutaiba.
    „Wir ergeben uns."
    Sie warfen ihre Waffen weg und hoben die Arme, nachdem sie auch die Schutzschirme ausgeschaltet hatten.
    Vor ihnen kamen, zwei Überschwere in Sicht. Sie mußten genau erkennen, daß ihre beiden Gegner sich ergaben, dennoch hoben sie ihre Waffen und schossen.
    Jafar Kutaiba starb, bevor er reagieren konnte.
    Thornt Epitcher hatte das Gefühl, als liefe in ihm die Zeit plötzlich viel schneller ab als außerhalb von ihm. Mit

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