0665 - Die Vulkan-Diebe
jemanden für ihre Pläne, der nicht nur kämpfen, sondern auch eiskalt und ohne emotionelle Beteiligung zuschlagen konnte.
„Was sollen wir tun?" fragte der Kommandant.
„Wenn dieser Herr meint, daß er unbedingt auf Gopstol-Maru landen muß, dann soll er das ruhig tun", erwiderte der CheF gelassen.
„Einen größeren Gefallen hätte er uns kaum tun können."
„Wir können uns auf keinen Kampf mit ihnen einlassen."
„Können wir nicht?"
„Aber CheF, er hat recht. Wenn uns SVE-Raumer angreifen, sind wir verloren. Wir können nichts gegen sie ausrichten."
„Abwarten."
Der Kommandant konnte dem Cheborparner ansehen, daß er einen Plan gefaßt hatte. Es gelang ihm jedoch nicht, einige Hinweise aus dem CheF herauszulocken.
„Mein Name ist Poleicra" fuhr der Überschwere mit energischer Stimme fort. „Ich komme im Auftrage Leticrons, um den Chmorl-Vulkan zu beschlagnahmen."
Auf dem Bild- und Ortungsschirmen konnte der CheF beobachten, daß der Überschwere etwa zehn Kilometer von dem Vulkan entfernt in der Steppe gelandet war. Die beiden anderen Walzenraumer blieben in einer Umlaufbahn um Gopstol-Maru.
Sie rückten dem Flaggschiff immer näher, bis sie nahezu bewegungslos über dem Gebiet schwebten, in dem ein Heer von terranischen Technikern und Wissenschaftlern am Chmorl-Berg arbeitete.
Flüsternd erteilte Faynybret dem Kommandanten einige Anweisungen. Wenig später entfernte sich der Tender unmerklich, dann aber doch recht deutlich von dem zweiten Planeten der Sonne Tow-Tono. Die Überschweren schienen das Absetzungsmanöver entweder nicht zu bemerken, oder Sie maßen ihm keine Bedeutung bei.
Der CheF brach die Verbindung zu Poleicra ab.
„Was haben Sie vor?" fragte der Kommandant.
„Das sehen Sie doch", antwortete der CheF spöttisch. „Wir überlassen den Überschweren das Feld."
„Glauben Sie nicht, daß ich ..."
„So ungeduldig kenne ich Sie gar nicht." Der CheF strich sich mit der plumpen Hand über das dicht gehaarte Gesicht. Sein breiter Mund verzog sich zu einem abfälligen Lächeln, wodurch er ein geradezu diabolisches Aussehen bekam. „Natürlich werden wir die Überschweren nicht schalten und walten lassen, wie es ihnen paßt. Wir schlagen jedoch erst dann zu, wenn es für uns am günstigsten ist. Und bis dahin müssen wir noch ein wenig warten. Ich komme gleich wieder. Sollte der Überschwere sich inzwischen melden, halten Sie ihn hin, bis ich wieder hier bin."
Der CheF verließ die Zentrale und sank im Antigravschacht nach unten. Er kam gerade noch rechtzeitig, um Paylusche-Pamo und seine Begleiter abzufangen. Der Anti-Priester war bereits auf dem Weg zur Peripherie des Schiffes, wo eine Space-Jet auf ihn wartete.
„Gut, daß ich Sie noch antreffe", sagte Cheborparczete Faynybret. „Wir haben ein kleines Problem." Er erläuterte ihm die Situation.
„Was erwarten Sie von mir?" fragte Paylusche-Pamo.
„Ich möchte, daß Sie wieder in die Höhle gehen, von der aus Sie unsere Raumschiffe angegriffen haben. Ich brauche Ihre Unterstützung im Kampf gegen die Überschweren -und vor allem dann, wenn die Laren mit SVE-Raumern eingreifen sollten."
„Halten Sie das für wahrscheinlich?"
„Leider ja."
„Ich kann Ihnen aber nicht garantieren, daß meine Energiewesen etwas gegen die SVE-Raumer ausrichten können.
Es kann sein, daß ihr Angriff völlig wirkungslos bleibt. Falls Sie..."
„Es ist unsere einzige Chance", unterbrach ihn der Chef. „Eine andere Möglichkeit gibt es nicht. Wir müssen es zumindest versuchen. Oder wollen Sie zusehen, wie die Überschweren den Chmorl-Vulkan für die Laren entführen?"
„Auf gar keinen Fall", erwiderte Paylusche. „Sie haben recht.
Die Sache ist einen Versuch wert. Was aber machen wir, wenn wir keinen Erfolg haben?"
„Sie fragen zuviel, Rektor."
Paylusche-Pamo preßte die Lippen aufeinander. Er nickte.
„Wahrscheinlich haben Sie auch dieses Mal recht."
Die beiden Männer verabschiedeten sich voneinander. Der Anti-Priester strebte den Hangars zu, der CheF kehrte in die Hauptleitzentrale zurück.
*
Paylusche-Pamo erkannte sofort, wie bedrohlich die Lage war, als die Space-Jet sich dem Vulkankegel näherte.
Jetzt erfaßte er mit voller Konsequenz, wie schwer sein Fehler gewesen war. Der Chmorl-Berg hätte wenigstens zur Hälfte bereits in Sicherheit sein können.
Er beschloß, den CheF nunmehr mit allen Mitteln zu unterstützen. Er hatte bereits eine einstündige Rede an die Studenten gehalten, die auf die
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