0665 - Die Vulkan-Diebe
nicht.
In den ersten Stunden drang er voller Eifer vor. Immer wieder kam er in Räume und Hallen, in denen Maschinen aller Größen standen. Dicke Staubschichten bedeckten sie. So konnte Frank hin und wieder Fußspuren finden, die nur Pamo in dem Staub auf dem Boden hinterlassen haben konnte. Er versuchte, ihnen zu folgen, aber seltsamerweise endeten sie mehrfach im Nichts. Er fragte sich, ob Pamo in den letzten Stunden zum Teleporter geworden war, kam aber zu dem Schluß, daß das nicht der Fall sein konnte.
Es gab bereits einige Forschungsunterlagen über Mutanten, so daß Mediziner, Parapsychologen und Biologen mit recht großer Zuverlässigkeit sagen konnten, ob in einem menschlichen Gehirn parapsychische Kräfte schlummerten oder nicht. Sie waren allerdings nicht in der Lage, solche Kräfte zu aktivieren. Das schaffte bislang nur die Natur.
Aus diesem Grunde hatte Paylusche-Pamo von Anfang an darauf verzichtet, einen Mutanten mit bestimmten Fähigkeiten oder gar einen Super-Mutanten zu züchten. Er hatte ein ganz anderes Ziel verfolgt -und vermutlich auch erreicht.
Ein voller Tag verstrich, ohne daß sich auch nur der geringste Erfolg abzeichnete. Pamo blieb spurlos verschwunden.
Inzwischen reagierte der Berg.
Deutlich konnte Frank Eigk merken, daß die Arbeiten der Desintegratorfräsen begonnen hatten. Er spürte Erschütterungen, und er hörte die Geräusche sich bewegenden Gesteins.
Zunächst hatten ihn diese Zeichen in Angst und Schrecken versetzt. Er dachte dabei ebenso an sich wie an Pamo. Jederzeit konnten sie von einem Desintegratorstrahl erfaßt werden, der sich unerbittlich durch den Berg fraß.
Er kannte die genaue Position nicht mehr, und er wußte auch nicht, nach welchen Plänen der CheF vorging. So wußte er nicht, ob er sich mitten in einem abzutragenden Felsstück oder genau am Rand aufhielt. Er war sich jedoch darüber klar, daß er keine Zeit verlieren durfte. Sobald die Antigravprojektoren eingesetzt wurden, war es vorbei. Dann würde die Luft schnell aus dem Berg entweichen.
Zum ersten Zwischenfall kam es, als Frank eine langgestreckte Halle betrat, in der zahlreiche Maschinen lagerten.
Wieder einmal verfolgte er die Fußspuren Pamos.
„Pamo!" rief er. „Melde dich endlich."
Plötzlich schüttelte sich eine der Maschinen. Der Staub wirbelte auf. Frank blieb wie angewurzelt stehen. Der Apparat bewegte sich auf ihn zu. Er rollte auf einer Walze und verfügte über so etwas wie Arme. Je näher er kam, desto mehr Staub fiel von ihm ab, so daß rötliches Metall darunter sichtbar wurde. Frank glaubte, wenigstens vier Greifarme identifizieren zu können.
Er wich zurück und zog gleichzeitig seinen Energiestrahler.
„Bleib stehen, verdammtes Ding", rief er.
Der Automat reagierte nicht.
Frank schoß die Waffe ab. Ein nadelfeiner Energiestrahl schlug unmittelbar vor der Walze in den Boden und verwandelte das Gestein in flüssige Glut. Der Roboter - Frank glaubte, die Maschine so bezeichnen zu können - rollte unbeeindruckt weiter.
Der Assistent drehte sich um und lief einige Schritte. Als er zurückblickte, merkte er, daß sein Verfolger das Tempo ebenfalls gesteigert hatte.
Frank schoß auf den oberen Teil des Apparates, weil er dort so etwas wie ein Steuerzentrum vermutete. Entsetzt bemerkte er, daß der Energiestrahl sein Ziel nicht erreichte, sondern sich in einem Schutzschirm verfing.
Er fuhr herum und rannte so schnell, wie er konnte, auf den Ausgang der Halle zu. Laut knirschend jagte der Roboter hinter ihm her, als plötzlich ein armdicker Blitz quer durch die Halle fuhr und krachend in die Maschine schlug. Frank, der sich gerade in diesem Moment halb umgedreht hatte, sah, daß der Roboter zerstört wurde.
Keuchend blieb er stehen.
„Frank!"
Das war die Stimme von Pamo.
„Pamo - wo bist du?"
„Siehst du mich denn nicht?"
Er blickte sich nach allen Seiten um und stellte fest, daß er allein in der Halle war.
„Nein, leider nicht."
„Ich bin auf der anderen Seite der Halle. Komm her."
Frank Eigk setzte sich sofort in Bewegung. Er ging an den glühenden Überresten des Roboters vorbei. So sehr er sich auch bemühte, er konnte den Retortenmenschen nicht entdecken.
Aber er fand dessen Spur wieder.
„Wo bist du, Pamo?"
„Es ist nicht mehr weit für dich. Du mußt mir helfen. Ich habe mich mit dem Fuß in einer Maschine verfangen."
In diesem Augenblick geschah das Entsetzliche.
Ein grüner Desintegratorstrahl teilte die Halle in zwei Hälften.
Frank Eigk
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