0665 - Die Vulkan-Diebe
verschiedenen Tender verteilt worden waren. Aber das reichte nicht aus.
Mit einiger Unruhe verfolgte er, wie der Pilot die Jet an dem riesigen Walzenraumer vorbeiführte. Er befürchtete, die Überschweren könnten sie abschießen. Aber nichts geschah.
Das Kleinraumschiff konnte ungehindert in der Nähe des Stollens landen, der in den Berg führte. Überall arbeiteten Maschinen, Roboter und Techniker. Von den Gebäuden der Universität waren nur noch Trümmer übrig. Ein riesiger Brocken des Vulkans fehlte bereits.
Ein gewaltiges Loch gähnte im Berg. Alarmsirenen warnten vor der zweiten Abbauphase. Ein weiteres Stück Chmorl-Quarz sollte mit Antigravprojektoren herausgelöst werden.
„Wir müssen uns beeilen", rief der Anti. Er deutete auf den Vulkan. „In wenigstens vier Stunden werden sie den Brocken herausgelöst haben, in dem sich die Maschine befindet, zu der wir wollen."
Sie schalteten die Flugaggregate ihrer raumfähigen Kampfanzüge ein und glitten in schneller Fahrt auf die Stollenöffnung zu. Als sie sie erreicht hatten, landete Paylusche-Pamo. Er schlug seinen Helm zurück. Die anderen sieben Männer, die zu seinem Team gehörten, taten es ihm gleich. Die Überschweren brauchten nicht zu hören, was sie sich zu sagen hatten.
„Vier Mann bleiben bei mir", befahl der Baalol. „Die anderen nehmen die beiden Schutzanzüge für Frank Eigk und Pamo mit und machen sich auf die Suche nach den Beiden. Alles klar?"
Die Männer gaben ihm zu verstehen, daß sie sich einig waren.
Er brauchte sie nicht einzuteilen. Das taten sie von selbst. In noch geschlossener Gruppe drangen sie in den Berg vor. Auch jetzt brannte das Licht noch. Die Desintegratorfräsen hatten die Energieversorgung der antiken Anlagen noch nicht zerschnitten.
Paylusche-Pamo atmete auf, als er die Höhle mit der Maschine erreichte, von der aus er die Energiewesen gesteuert hatte. Auf den ersten Blick erkannte er, daß noch alles in Ordnung war.
Zugleich aber fragte er sich, wie es weitergehen sollte. Der CheF konnte die Abbauarbeiten nicht abbrechen. Damit stieg aber auch die Gefahr, daß für den Kampf gegen die SVE-Raumer lebenswichtige Energieverbindungen zerstört wurden.
Paylusche-Pamo setzte sich in den Sessel vor dem Bildschirm und der komplizierten Tastatur.
„Geben Sie dem CheF das Zeichen durch, daß wir soweit sind", befahl er.
7.
„Pamo - ist alles in Ordnung?"
Frank Eigk kniete neben dem Retortenmenschen nieder. Er wunderte sich darüber, daß Pamo mit der Schaltung der Maschine zurecht gekommen war, es aber nicht geschafft hatte, sich aus einer relativ einfachen Falle zu lösen. Frank Eigk wickelte einige Drähte ab, zog Klemmen zur Seite und schob ein plump aussehendes Werkzeug zur Seite. Dann konnte er den Fuß Pamos herausziehen.
„Danke."
„Ich bin froh, daß ich dich gefunden habe. Du hättest nicht weglaufen sollen."
„Ich konnte nicht anders. Mein Kopf..."
„Schon gut. Ich will dir keine Vorwürfe machen. Wir müssen hier heraus. Ich habe dich gesucht, weil wir uns beeilen müssen."
„Ich weiß, sie zerschneiden den Berg."
Er deutete mit der rechten Hand auf den Spalt im Fels. Erst jetzt bemerkte Frank, daß er einen metallenen Netzhandschuh trug, der Finger und Daumen unbedeckt ließ, Hand, Gelenk und den Unterarm aber umhüllte. Das Chmorl-Metall glänzte matt.
„Woher hast du das?"
„Ich habe es gefunden. Es gefällt mir. Ich werde es behalten."
Er zog die Hand zurück, als habe er Angst, daß dieser ihm den Handschuh wegnehmen wollte.
Der Assistent folgte einer spontanen Idee.
„Weshalb gefällt er dir?" fragte er, in der Hoffnung, Pamo würde sich klar äußern. Er nahm an, daß Pamo eine geistigenergetische Beziehung zu dem Geflecht habe.
Der Retortenmensch erhob sich und kreuzte die Arme vor der Brust.
„Du mußt es mir nicht sagen, wenn du nicht willst."
„Ich will nicht."
„Dann ist es auch gut. Ich bin nicht beleidigt" Er wollte noch mehr sagen, doch seine Worte gingen in dem Lärm unter, der entstand, als der benachbarte Felsabschnitt mit Antigravstrahlen bewegt wurde. Knirschend rieb sich das Gestein aneinander. Die Höhle drohte einzustürzen. Eigk sah, daß sich überall Risse bildeten.
„Komm", schrie er und zerrte Pamo mit sich. Er war froh, ihn endlich gefunden zu haben. Weder er, noch der Professor hatten damit gerechnet, daß sich die Suche nach ihm so lange ausdehnen würde. Jetzt bedauerte er lebhaft, kein Funksprechgerät bei sich zu haben.
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