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0665 - Die Vulkan-Diebe

Titel: 0665 - Die Vulkan-Diebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sah eine schimmernde Wand aus Energie vor sich und wich sofort zurück. Er stürzte zu Boden, rollte sich einige Meter weiter durch den Staub und sprang wieder hoch. Damit hatte er es geschafft, aus dem Bereich des materievernichtenden Energiestrahls zu kommen.
    „Pamo!" schrie er voller Angst. „Pamo - melde dich."
    Aber der Retortenmensch schwieg.
    Auch die Szenerie hatte sich geändert. Frank wußte genau, daß er sich noch immer in der gleichen Halle befand. Nur wenig Schritte von ihm entfernt glühte noch immer das Wrack des Roboters. Dennoch sah alles anders aus. Der Desintegratorstrahl hatte zwei Welten geschaffen. Frank konnte den Einschnitt im Fels deutlich an den Wänden, dem Boden und der Decke der Halle sehen. Dort klaffte ein handbreiter Spalt.
    Zögernd näherte er sich ihm. Er war wie gelähmt. Auf der anderen Seite des Spaltes befand sich nun eine Halle, die völlig leer war. Dort gab es auch keine Fußspuren von Pamo. War er das Opfer einer Halluzination oder seiner überreizten Nerven geworden?
    War er in eine mechanische Hypnofalle gelaufen, die vor Jahrtausenden von den Intelligenzen des untergegangenen Volkes errichtet worden war? Er konnte sich die Vorgänge nicht erklären.
    Nur eines war ihm vollkommen klar: Er befand sich in der Randzone eines Felsstückes, das schon sehr bald in den luftleeren Weltraum aufsteigen würde.
    „Pamo", schrie er mit aller Stimmenkraft.
    Keine Antwort.
    Er blickte auf sein Chronometer und erschrak, weil er nicht gemerkt hatte, wieviel Zeit bereits vergangen war. Draußen war es jetzt schon dunkel. Der 11. Juli 3459 brach an. Vielleicht hatte der CheF sogar schon ein oder zwei Teilstücke des Vulkans in eine Umlaufbahn gebracht.
    „Pamo, ich muß jetzt umkehren. Melde dich, oder ich kann nichts mehr für dich tun."
    Er lächelte bitter, weil er sich nicht vorstellen konnte, daß der Retortenmensch ihn tatsächlich beobachtete und sich nicht zeigte.
    „Pamo, ich verlasse den Berg. Es muß sein."
    Er drehte sich um und wollte abermals zu dem Roboterwrack gehen, als er sich fragte, ob das überhaupt der richtige Weg war.
    Wohin mußte er sich denn wenden, wenn er nach draußen kommen wollte? Vielleicht war es besser, einfach hier am Rande des Teilstücks zu warten, bis dieses oder das benachbarte bewegt wurde. Wenn er dann blieb, wo er war, oder schnell zum andern hinübersprang, falls dieses auf der Stelle verharrte, dann war er bereits draußen, sobald das andere Teil von den Antigravprojektoren hochgerissen worden war.
    Zögernd ließ er sich in die Hocke sinken. Er massierte sich die Schläfen mit den Fingern. Die Müdigkeit machte sich bemerkbar.
    Er konnte nicht mehr klar genug denken.
    Selbstverständlich konnte er nicht hierbleiben. Es war Unsinn anzunehmen, daß alles ruhig ablaufen würde. Die Felsen würden ganz erheblich erschüttert werden. Die Schnittkanten würden zwangsläufig gegeneinander schlagen und dabei große Bereiche zertrümmern. Wenn er so nahe am Rand blieb, würde er von den Massen zermalmt werden.
    Er wandte sich ab, ging auf den Roboter zu, änderte seinen Entschluß jedoch wieder und sprang über den Spalt auf die andere Seite über.
    Er ging noch fünf oder sechs Schritte, bis er plötzlich etwas Weiches an seinem Gesicht fühlte. Bevor er stehenbleiben konnte, hatte er die unsichtbare Schranke durchbrochen. Er befand sich in einem kleinen Raum, der mit einem schimmernden, hellblauen Material ausgekleidet war. Unter einer chromblitzenden Maschine, die aus Millionen von Fädchen und Ärmchen zu bestehen schien, lag Frank Chmorl-Pamo. Sein Fuß wurde zwischen zwei scharfen Zangen eingeklemmt, und eine blutige Schramme zog sich über seine Stirn. Seine Hände lagen auf einer Art Schalttafel, über der sich ein Bildschirm befand. Auf ihm konnte Frank die Halle mit dem zerstörten Roboter sehen.
    Kein Zweifel, Pamo hatte ihm das Leben gerettet. Er hatte den Automaten vernichtet.
     
    *
     
    Als der CheF die Ausrüstungskammer betrat, löste sich Simo San aus seiner Brusttasche und flog auf Sayduk Scha zu, der sich mit Paylusche-Pamo unterhielt.
    „He, alter Abenteurer", rief der Siganese. „Schon wieder auf Heldentaten aus?"
    Sayduk Scha, der keinesfalls die Absicht hatte, mit dem Anti-Priester auf die Suche nach Chmorl-Pamo und Frank Eigk zu gehen, ließ sich nicht aus der Ruhe bringen.
    „Bark", sagte er gelassen. „Bitte wirf mir mal den Insektenspray hinüber. Da ist schon wieder so ein fetter Brummer, der ungeschoren durch die

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