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0665 - Die Vulkan-Diebe

Titel: 0665 - Die Vulkan-Diebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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beobachtete Pamo, der sich in der engen Kleidung nicht wohl fühlte. Beruhigend legte er ihm den Arm um die Schulter, als er neben ihm ging. Sie erreichten die Randzone innerhalb von wenigen Minuten. Der Assistent wollte Pamo zurückhalten, doch vergeblich. Der Retortenmensch wollte sehen, was geschah. Sie kamen in eine ehemalige Halle, die durch die Desintegratorstrahlen aufgetrennt worden war. Wieder wollte Frank verhindern, daß Pamo zu weit vordrang, doch dieser ließ sich nicht beeinflussen. Um ihm notfalls helfen zu können, begleitete Eigk ihn.
    Pamo ging bis an. die äußerste Kante vor und blickte hinunter.
    Der Assistent hielt ihn am Arm fest. Sie befanden sich in einer Höhe von etwa vier Kilometern. Unter ihnen lag der Vulkan, aus dem mehr als fünfzehn riesige Felsstücke herausgeschnitten worden waren. Hoch über ihnen waren mehrere Raumschiffe zu erkennen, die mit Traktorstrahlen ihre Beute in die Umlaufbahn hoben.
    Pamo verhielt sich ganz still. Er sah in die Tiefe und ließ sich nicht anmerken, was er dachte. Auch sein Gesicht blieb unbewegt, während sie mit einer Geschwindigkeit von etwa fünfzig Stundenkilometern aufstiegen.
    Frank Eigk fragte sich, wie Pamo diese Eindrücke verarbeiten konnte. Mußte er nicht früher oder später unter dem Ansturm der Erlebnisse zusammenbrechen? Begriff er überhaupt, was alles geschah?
    „Komm Pamo, wir gehen zurück."
    „Ich bleibe hier."
    Die Worte klangen sehr bestimmt. Offenbar wußte Chmorl-Pamo, was er tat. Oder war seine Reaktion schon das erste Anzeichen des Zusammenbruchs?
    Frank überlegte fieberhaft. Er mußte irgend etwas tun, um Pamo davor zu retten, daß er durchdrehte. Es war einfach unmöglich, daß ein menschliches Gehirn, das nur mit dem eines Neugeborenen zu vergleichen war, nach diesen Ereignissen nicht kollabierte. Je länger Frank darüber nachdachte, desto mehr kam er zu der Überzeugung, daß Pamo tatsächlich dicht davor stand, zum Psychopathen zu werden.
    Als Pamo ihm nicht folgte, trat er zwei Schritte zurück und zog seinen Kombistrahler. Er stellte ihn auf Paralysestrahlung und richtete ihn auf den Freund. Einer der anderen Männer wollte ihn zurückhalten, aber er löste die Waffe schneller aus, als der andere zupacken konnte.
    Pamo hätte umfallen müssen. Aber er reagierte überhaupt nicht. Wieder und wieder schoß Eigk auf ihn, aber nichts geschah.
    Verdutzt überprüfte er seine Waffe. Sie war in Ordnung und voll geladen.
    Frank Chmorl-Pamo war unempfindlich gegen Paralysestrahlen geworden.
    Eigk schob die Waffe in den Gürtel zurück. Er ging zu Pamo und griff erneut nach seinem Arm.
    „Wie geht es dir?"
    „Wunderbar, Frank. Ich fühle mich unendlich wohl."
    Sie befanden sich in einer Höhe von etwa zwanzig Kilometern.
    Pamo sah sich um, als sei diese Umgebung für ihn völlig natürlich. Eigk wurde sich dessen bewußt, daß Pamo ein gewisses Instinktverhalten völlig fehlte. Er hätte Angst haben müssen. Zunächst hätte ihm der enge Schutzanzug mit dem Helm mehr Furcht einflößen müssen. Die gähnende Tiefe hätte ihn erschrecken müssen. Und der schwarze Weltraum mit den zahllosen leuchtenden Sternen hätte ihn zumindest unsicher machen müssen.
    Chmorl-Pamo aber tat, als habe er nie etwas anderes gesehen.
    Das änderte sich auch nicht, als der Felsbrocken in eine Umlaufbahn um Gopstol-Maru glitt und sich einem Flottentender näherte. Pamo verfolgte die Manöver mit kritischen Blicken, als überlege er, ob man nicht alles noch ein wenig besser machen könnte.
    Frank Eigk fühlte sich ihm plötzlich unterlegen.
    Er spürte, daß er sich selbst nicht mehr mit Pamo vergleichen durfte. Frank Chmorl-Pamo gehörte nicht mehr in die gleiche Entwicklungsklasse wie er selbst oder alle anderen um ihn herum. Er war kein Homo sapiens. Er war mehr. Pamo war ein Homo Superior.
     
    *
     
    Die Tenderflotte blieb in höchster Alarmbereitschaft. Der CheF hatte sämtliche Beiboote ausschleusen und über das Tow-Tono-System verteilen lassen, so daß einem einbrechenden Gegner an jeder Stelle kampstarke Einheiten gegenüberstehen konnten.
    Wider Erwarten verstrichen die Tage bis zum 18. Juli ereignislos.
    Am 19. Juli verließen zweiunddreißig Flottentender das System.
    Sie transportierten etwas mehr als die Hälfte des Chmorl-Berges, der nunmehr aus der Landschaft von Gopstol-Maru verschwunden war.
    Von dem oberen Teil des Vulkans blieb nur ein einziges Stück im Tow-Tono-System zurück. Es befand sich auf der Werftplattform der DINO

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