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0667 - Das Horrorhaus von Pratau

0667 - Das Horrorhaus von Pratau

Titel: 0667 - Das Horrorhaus von Pratau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einige Schritte vor, blieb dann stehen, schaute mich um, sah sie aber nicht, dafür hörte ich einen dumpf polternden Laut, der dort aufgeklungen war, wo sich die Bar befand.
    Da war es dunkel, das Licht der Notbeleuchtung reichte nicht bis in diese Gegend.
    Ich lief hin, rief scharf und zischend ihren Namen. Dass ich keine Antwort bekam, lag auf der Hand.
    Wahrscheinlich wollte sich Nadine zwischen den Tischen und Stühlen verstecken. Ich entdeckte sie, als sie einen Stuhl zur Seite rückte.
    Langsam ging ich auf sie zu. »Es hat keinen Sinn, Nadine, du musst hochkommen.«
    »Hol mich doch, Sinclair!«
    »Das werde ich auch!« Meine Stimme klang sehr ruhig, obgleich ich innerlich vibrierte und dicht davor stand, einfach alles hinzuwerfen. Das aber durfte ich der Welt einfach nicht antun.
    Nadine hockte zwischen zwei Stühlen. Als ich zugriff, wollte sie wegkriechen. Meine Hand verkrallte sich in den Kragen ihrer muffig riechenden Jacke. Der Stoff hielt ihr Gewicht aus, als ich Nadine auf die Beine zerrte und herumdrückte.
    Sie taumelte zur Seite, dabei trat sie nach mir. Ich wich aus und stieß sie mit dem Rücken gegen die Theke, wo es etwas heller war, weil das Licht der Lobby in dieser unmittelbaren Umgebung erst auslief. Auf dem Weg zur Bar hatte ich die Gestalt des toten Detektivs Konowski gesehen. Harry Stahl, der Kommissar, hatte den eigenen Helfer töten müssen, weil dieser zu einem Blutsauger geworden war, und zwar gebissen von Will Mallmann.
    »Es gibt keine Chance mehr, Nadine!«
    Trotz der miesen Beleuchtung sah ich, wie sie mich anfunkelte. »Dann tu es, verdammt!«
    »Ja.« Ich hatte schon überlegt und wollte sie auch nicht lange quälen. Deshalb war eine geweihte Silberkugel am besten. Sie garantierte einen schnellen, hoffentlich auch schmerzlosen Tod!
    Ich holte die Waffe hervor.
    Dass Nadine mich dabei beobachtete, sah ich an den Bewegungen ihrer Augen.
    Sie gab keinen Kommentar ab. Schweigend schaute sie mich an. Hin und wieder bewegten sich ihre Mundwinkel.
    Mein Gesicht war erstarrt. Ich konnte keinen Hass gegen sie empfinden, obwohl sie eine Bestie war und auch versucht hatte, mein Blut zu trinken.
    Welche Gefühle sich in meinem Innern abspielten und mein Denken durcheinander wirbelten, war mir von außen nicht anzusehen. Ich hätte heulen, toben, brüllen oder mich in den Erdboden verkriechen können. Das waren Momente, wo ich meinen Job verfluchte, denn hier ließ ich ein Stück Persönlichkeit zurück.
    Nadine sagte nichts. Sie schaute mich nur an. Sie zitterte auch nicht, und ich ließ sie in die Mündung blicken. »Ich werde die Beretta nehmen, Nadine.« Meine eigene Stimme kam mir fremd vor.
    »Ich kann dich nicht daran hindern.«
    Dem Klang der Stimme lauschte ich. Hatte sie sich verändert? Ich glaubte nicht. Sie war neutral geblieben. In ihr schwangen keinerlei Emotionen mit. Sämtliche Gefühle, die sie früher mir gegenüber gezeigt hatte, waren verloren gegangen.
    Und ich?
    Nein, ich weinte nicht. Ich stand einfach da und kam mir selbst vor wie ein Roboter.
    »Wohin willst du denn schießen, John?«
    »Ins Herz!«
    »Gut. Aber glaube nur nicht, dass du den Kampf gewonnen hast. So leicht sind wir nicht zu besiegen. Bin ich weg, kommen andere. Will Mallmann hat es fast geschafft, seine Armee aufzubauen.«
    »Ja, ich weiß, dass er damals aus dem Harem mit seiner blutgierigen Mannschaft floh.«
    »Sehr richtig, John.«
    »Aber das wird dir nicht helfen, Nadine. Du bist besser als andere, obwohl ich zugeben muss, dass mir diese Tat verdammt schwer fällt. Doch es gibt Dinge, die muss man einfach tun. Ich - ich werde auch nicht an die Vergangenheit denken, als du Johnny Conolly einige Male das Leben gerettet hast. Aber du bist eine Wölfin gewesen, und als Wölfin verschwandest du im Maul des Riesen Brân, um schließlich in Avalon deine menschliche Gestalt zurückzubekommen. Es sind alles Tatsachen gewesen, die ich nicht vergessen habe, Nadine, doch die muss ich verdrängen. Wie auch unsere letzte gemeinsame Nacht in New York, als ich erleben musste, dass Mallmann schneller war und dich von meiner Seite gerissen hat. Es sind Erinnerungen, Nadine, über die wir beide nicht mehr werden reden können.«
    »Mallmann wird mich rächen. Er hat nicht grundlos den Stützpunkt in Wittenberg gewählt und Dr. Drake dorthin geschickt. Du wirst dort noch dein blaues Wunder erleben.«
    »Tatsächlich?«
    »Und wie, Sinclair.«
    »Wo wartet er?«
    Sie lachte mich schrill an. »Du kannst mich

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