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067 - Der grausame Götze

067 - Der grausame Götze

Titel: 067 - Der grausame Götze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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„Verloren...", murmelte sie. „Ihr habt gesiegt, Dorian."
    Ihre Augen waren weit geöffnet. Sie blickte von Coco zu Dorian und wieder zurück, als sähe sie die beiden zum erstenmal.
    „Hört auf! Ihr werdet alle zu Tieren!"
    Sie schwang sich mit einer kraftvollen Bewegung vom Stein herunter und blieb zwischen den beiden Fremden stehen.
    „Ihr habt uns vergiftet."
    „Nichts dergleichen!" rief Coco. Sie verstand nicht, was Tamara meinte.
    „Vergiftet. Ihr habt das Gift der Liebe in uns gepflanzt. Ihr habt den Zauber zerstört. Jeder von uns zerfällt."
    Sie hat von diesem Gegengift die größte Dosis genossen, dachte Dorian flüchtig. Plötzlich standen wieder die unvergeßlichen Stunden in dem dunklen Haus vor seinem inneren Auge.
    „Sie sind ungefährlich geworden", sagte Dorian schnell zu Coco. Er deutete auf den Haufen der lallenden und herumkriechenden Besessenen. Keiner von ihnen stand mehr auf zwei Beinen. Alle rannten, stolperten, sprangen und torkelten auf allen vieren. Nur noch Tamara stand hochaufgerichtet da. Ihr Körper hatte seine animalische Ausstrahlung verloren. Sie war wieder menschlich geworden.
    „Ja. Du hast recht."
    Dorian berührte Tamara an der Schulter und sagte eindringlich: „Das Opferritual ist begonnen worden, aber es wurde nicht beendet. Ist der Dämon besiegt?"
    Sie deutete auf den riesigen Körper, der sich reckte und wand, als ob er unter unerträglichen Schmerzen litt. Der Dämon schrie und stöhnte leise.
    „Ja. Er wird erstarren, wenn die letzte Energie verbraucht ist. Auch sein Körper ist von der Liebe zersetzt und zerstört worden."
    Dorian deutete mit dem Kopf zur Tür.
    „Bist du traurig darüber, daß das Böse nicht gesiegt hat?" fragte Coco. Als Dorian sie bat, sich um Tamara zu kümmern, schien sie eifersüchtig zu werden. Aber sie beherrschte sich zum zweiten Mal.
    „Nein! Ich bin - glücklich", sagte Tamara und lächelte. Das Lächeln brach den Bann.
    Coco und Dorian führten das Mädchen aus dem Satanstempel hinaus. Es brannten nur noch fünf Ölflammen. Auf der Haut der Besessenen, die sich im brennenden Öl gewälzt hatten, entstanden riesige purpurne Blasen. Die Flüchtenden liefen durch den steinernen Gang und traten in die kühle Nachtluft hinaus.
    Tamara hing schwer zwischen ihnen. Sie war erschöpft und konnte sich kaum mehr bewegen.
    „Bist du glücklich, lieben zu können?"
    „Ich bin glücklich, weil ich geliebt habe und geliebt worden bin", flüsterte Tamara. „Wohin bringt ihr mich?"
    „In ein ruhiges Haus, an einen ruhigen Ort."
    Dorian ließ Coco mit Tamara allein, als sie in der Halle des Hotels standen. Er rannte aus der Ortschaft, bis er Kiwibin erreichte, der im Transporter wartete.
    „Und?" fragte Kiwibin nur. Er rauchte seine auffallenden Zigaretten und starrte Dorian Hunter gespannt an.
    Dorian überlegte kurz, dann fragte er: „Haben Sie einige Teams von medizinisch ausgebildeten Leuten?"
    Das schwarzbärtige Gesicht des Fachmanns für übernatürliche Phänomene nahm einen verwunderten Ausdruck an. Was er aus Dorians Worten herauszuhören glaubte, schien seine kühnsten Hoffnungen zu bestätigen.
    „Natürlich. Wir haben alles Nötige. Was brauchen Sie?"
    Dorian schüttelte den Kopf. Es war klar, daß er einen Sieg errungen hatte, aber er konnte sich nicht recht darüber freuen.
    „Wir brauchen einige Gruppen, die die Siedlung durchkämmen und sich der Opfer annehmen. Sie müssen schnellstens in ärztliche Obhut gebracht werden. Für viele ist es schon jetzt zu spät. Benutzen Sie Ihr Funkgerät, Genosse Kiwibin."
    „Ja, natürlich."
    Der Transporter fuhr langsam in das Lager zurück. Noch während der ersten Durchsagen rückten die Gruppen aus und drangen im Licht stärkster Scheinwerfer von allen Seiten in die Stadt ein. Sie suchten nach den Besessenen und fanden einige. Die meisten waren tot. Die anderen waren völlig unkenntlich und erinnerten kaum mehr an Menschen.
    Schließlich drang der letzte Trupp in die grausige Versammlungshalle ein und schleppte die vertierten Teufelsanbeter hinaus.
    Zwischen dem Lazarett unter dem Hügel und der Stadt rasten Sanitätsfahrzeuge hin und her. Die meisten Fahrer hatten Schürfwunden und Prellungen - die Spuren der allgemeinen Prügelei.
    Keine Elmsfeuer entzündeten sich mehr.
    Und nirgendwo explodierte noch Munition.
    Keiner der einrückenden Soldaten stieß auf Widerstand. Die Siedlung war völlig ausgestorben. Die ersten Lautsprecherdurchsagen erfolgten. Die verängstigten Bewohner

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