067 - Monster-Bestie Gorho
Soldaten, die mit einem
Hubschrauber eingeflogen wurden, brach Kunaritschew wenig später auf. Er ging
nochmals den Weg in das Berginnere. Die Soldaten wurden von einem Offizier
angeführt, der sich mit Kunaritschew absprach.
Nur dieser Mann wußte, worum es wirklich ging. Für die
anderen war die Angelegenheit als außerplanmäßiger und außergewöhnlicher
Einsatz zur Niederwerfung regierungsfeindlicher Elemente deklariert. Es hieß,
daß sich im Berginneren eine Gruppe verschanzt hätte, die revolutinäres
Ideengut verbreiten wolle. Es gelte, den Anfängen zu wehren. Im übertragenen
Sinn steckte sogar ein Körnchen Wahrheit in dieser Verlautbarung.
X-RAY-7 wollte klare Positionen schaffen. Es galt, den
unheimlichen Widersachern das Handwerk zu legen und James Turnwood aus der
vermutlichen Gefangenschaft zu befreien oder zumindest Gewißheit über sein
Schicksal zu erhalten.
Kunaritschew glaubte, daß endlich das Finale im Kampf
gegen Rha-Ta N’my begonnen hatte.
Doch er irrte.
●
Sie fuhr über eineinhalb Stunden mit einem geliehenen
Wagen, um zum Drehort zu kommen. Zuvor jedoch war sie durch die Altstadt
gefahren, um den Standort von Khaa-Shazaams Haus ausfindig zu machen. Sie war
zweimal an dem grauen, mit geschlossenen Läden versehenen, unheimlich wirkenden
und riesigen Bauwerk vorbeigefahren.
Aber wer tagsüber die Fensterläden geschlossen hielt. Der
schlief entweder oder war nicht zu Hause.
Etwas überrascht war sie, als sie dort, wo der Film
gedreht wurde, nicht nur auf Stars, Beleuchter, Kameramann und Regisseur stieß,
sondern auch auf den Araber, der von mehreren Menschen umstanden war.
Man vermißte Britta Karguson. Khaa-Shazaam zeigte sich
unwissend und überrascht. Er wies darauf hin, daß es sein größter Wunsch
gewesen wäre, gerade nach der letzten Nacht, die er gemeinsam mit Britta
Karguson verbracht hatte, sie auch vor der Filmkamera stehen zu sehen.
Aber die Dänin war nicht in ihrem Hotel angekommen!
Regisseur und Produzent hatten die Polizei verständigt.
Das Hotel war durchsucht worden. Das Bett war unbenutzt.
Britta Karguson war bekannt dafür, daß sie äußerst
pünktlich zu Dreharbeiten kam. Und gerade hier, wo sie ihre große Chance bekam,
würde sie sich durch Schluderei und Unpünktlichkeit das Geschäft nicht
verderben.
Es mußte etwas passiert sein!
Doch dies herauszufinden, war nicht Sache der Filmleute,
sondern der Polizei. Der Regisseur beschloß inzwischen die Szenen zu drehen, in
denen Britta Karguson keinen Part zu spielen hatte.
Das Verschwinden der Dänin beschäftigte alle.
Khaa-Shazaam machte seine Aussage. Demnach hatte ihn Britta Karguson heute
morgen um sechs Uhr verlassen. Sie hätte noch zu ihm gesagt, daß sie ins Hotel
fahren und sich dort frisch machen wolle.
Die Details, die Khaa-Shazaam zu berichten wußte, wurden
aufmerksam notiert. Sie sei mit einem Taxi weggefahren.
Man mußte eine Entführung befürchten. Die Anwesenheit der
Filmleute in Lima war in der Presse gebührend beachtet und gewürdigt worden.
Daß Hauptdarsteller wichtig für die Fortführung der Arbeit waren, das war
selbst Leuten bekanntgeworden, die sich keine großen Gedanken machten.
Capitano Pontolito, der die Abteilung Kapitalverbrechen
und Menschenraub unter sich hatte, sah die Sache so: Wahrscheinlich war es nur
noch eine Frage von Stunden, bis man sich bei den Filmleuten meldete, um für
die Dänin ein fettes Lösegeld zu erpressen.
Zur Vorsicht ließ er einen seiner Mitarbeiter da, um
sofort einen Fachmann zur Verfügung zu stellen. Über jede neue Phase der
Entwicklung wollte er Bescheid wissen, um unverzüglich etwas unternehmen zu
können.
Er fuhr nach Lima zurück.
Achmed Khaa-Shazaam wirkte ernst und verschlossen, als er
die lustlose Fortführung der Dreharbeiten verfolgte.
Morna Ulbrandson war es ein leichtes, mit dem Araber
Kontakt aufzunehmen. Genauer gesagt: eigentlich war er es, der den Anschluß
suchte.
Die attraktive Blondine mit dem kurzen grünen Kleid, den
langen, wohlgeformten Beinen und dem hübschen Gesicht fiel ihm sofort auf.
Das war genau sein Geschmack! Morna Ulbrandson, die einen
Teil der Aufregung um Britta Karguson mitbekommen hatte, war verwundert, daß
Capitano Pontolito sich mit der Erklärung des Arabers zufriedengegeben hatte.
Für sie, die sie durch X-RAY-1 einen Tip bekommen hatte, erschien das
Verschwinden der blonden Dänin in einem ganz anderen Licht.
»Was machen Sie hier?« fragte Achmed Khaa-Shazaam. Er war
ein
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