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0671 - Der vergessene Gott

0671 - Der vergessene Gott

Titel: 0671 - Der vergessene Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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Streitmacht zusammen, um den Befreier zu töten und San Lirri anzugreifen«, berichtete einer von ihnen und verbeugte sich vor dem Dämonenjäger. »Keiner von uns ist bereit, dich zu jagen, Zamorra. Wir wollen unter deinem Kommando kämpfen.«
    Zamorra seufzte. Die Lage wurde von Minute zu Minute komplizierter.
    »Ich glaube, wir müssen zuerst ein paar Dinge klären«, begann er, ohne darauf zu achten, daß hoch über seinem Kopf ein Flugdrache kreiste und sorgsam alles beobachtete, was sich unter ihm abspielte.
    ***
    Rekoc schleppte sich durch den Wald. Der Pfeil in seinem Rücken schmerzte teuflisch, aber er wagte es nicht, ihn aus der Wunde zu ziehen. Sie hätte nur noch stärker geblutet.
    Er war erst vor kurzem wieder zu sich gekommen und hatte die Spuren gesehen, die die Menschen hinterlassen hatten. Es mußten beinahe siebzig Mann sein, die sich zu Fuß und zu Pferde fortbewegten. Daß sie Nicole gefangen genommen hatten, bezweifelte der Affe nicht, und er konnte auch bereits die Katastrophe erahnen, die sich bald abspielen würde. Es war nur eine Frage der Zeit, bis die Armee der Menschen auf die der Zentauren traf. Die Überlebenden der Schlacht würden berichten, daß die Auserwählte auf der Seite der Menschen gekämpft hatte, ob das nun stimmte oder nicht. Allein ihre Anwesenheit war genug. Und für Zamorra galt das selbe, wenn er sich immer noch bei den Zentauren befand.
    Die Folge wäre ein heiliger Krieg zwischen Menschen und Magischen, ein Szenario, das die stets pessimistische Nefir schon oft in den düstersten Farben ausgemalt hatte.
    Rekoc verfluchte seinen eigenen Optimismus und den Leichtsinn, mit dem er sich bei den Zentauren eingeschleust hatte. Er hatte sie für eine Bande von verblendeten Fanatikern gehalten, die in den Gedanken verliebt waren, ein wenig Krieg zu spielen. Erst als sie Zamorra und Nicole entführten, hatte er begriffen, wie gefährlich sie wirklich waren. Zu spät…
    Der Affe lehnte sich erschöpft gegen einen Baum und wartete, bis das Pochen in seinem Rücken auf ein erträgliches Maß gesunken war. Jetzt konnte er nur noch hoffen, daß er es bis zu seinem Kontaktmann schaffte, der in einem Versteck auf der anderen Seite der Hügel auf seine Berichte wartete. Wenn es dem gelang, Prahil-Gi zu informieren, hatten sie vielleicht noch eine Chance, das Blutbad zu verhindern.
    Wenn es ihm gelang…
    Rekoc schleppte sich weiter. Er ahnte nicht, daß keine fünfhundert Meter entfernt Zamorra gerade eindringlich mit einigen Zentauren sprach…
    ***
    Araki war nicht sonderlich gut gelaunt, als sie den Vorhang zu ihren Gemächern zuzog. Die Zentauren hatten Aufstellung vor der Höhle genommen und warteten darauf, daß sie und Larku sie in die Schlacht führten. Sie würden allerdings noch ein wenig warten müssen, denn Araki war noch nicht bereit.
    Sie legte eine Hand auf den Lederbeutel um ihren Hals und konzentrierte sich. Ihr Pferdekörper wurde transparent, schien langsam in sich zusammenzufallen. Nur ihr Oberkörper veränderte sich nicht, als sie in menschlicher Form elegant aus den verblassenden Resten ihres Scheinkörpers hervortrat und rasch in den Geheimgang lief.
    Sie schenkte der Grotte keinen zweiten Blick, sondern ging ohne zu zögern auf einen Spalt im Felsen zu. Aus den Augenwinkeln heraus bemerkte sie, daß die Anordnung ihrer kostbaren Aufzeichnungen verändert worden war, aber sie verschwendete keinen Gedanken daran. Auch wenn Zamorra ein paar Seiten gelesen hatte, so bezweifelte sie doch, daß er die richtigen Schlüsse aus den Büchern gezogen hatte.
    Schließlich war er nur ein Mensch.
    Araki griff in den Felsspalt und zog eine Waffe hervor. Sie war das einzige, was sie noch an die Zeit erinnerte, als sie im alten Hellas die Experimente begann, die ihr Dasein verändern sollten. Kurz checkte sie die Energieanzeige der Strahlwaffe. Sie stand auf fünfzig Prozent. Araki lächelte bitter. Eigentlich hatte sie die Waffe für den Fall aufbewahren wollen, daß ihr Widersacher doch noch auf die selbstmörderische Idee kam, sie anzugreifen, aber jetzt hatte sie leider keine andere Wahl mehr, als damit in den Kampf gegen die Menschen zu ziehen. Sie hatte alle anderen Vorteile verloren. Nicole war verschwunden und Zamorra mit einigen Abtrünnigen geflohen. Araki wußte, daß sie allein nie genug Magische überzeugen würde, um den Krieg zu gewinnen. Doch mit dem Blaster, der Lieblingswaffe der Dynastie der Ewigen, hatte sie vielleicht noch eine Chance. Eine letzte Chance,

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