0671 - Der Zeittaucher
übersehen?
Waren wichtige Beobachtungen ungenügend ausgewertet worden? Mußten wir damit rechnen, daß dieser Angriff der Laren beziehungsweise Leticrons nur eine Finte war? Ich schüttelte den Kopf und sagte leise: „Nein, Perry, ich glaube, wir werden einige interessante Dinge erfahren. Ich bin sicher, daß dies nicht der erste harte Einsatz bleibt, an dem wir teilnehmen."
Wir machten noch einen flüchtigen Rundgang durch das kleine Raumfahrzeug und gingen dann hinaus in die Schleuse. Gerade, als wir den Kreis der strahlenden Scheinwerfer betraten, knisterte der Lautsprecher. Ein Sprecher sagte: „Achtung! Landung steht unmittelbar bevor."
Rhodan erteilte noch eine Reihe von Anordnungen, aber es erwies sich, daß die notwendigen Benachrichtigungen alle schon hinausgegangen waren. Alles war in Imperium-Alpha für ein Mutantenverhör bereit. Die Zellen für die vierzehn Laren und die drei Überschweren standen noch leer.
„Fangen wir an!" sagte Perry entschlossen. Dann stiegen wir in den Antigravschacht, der uns in die Zentrale des landenden Schiffes brachte. Auch die nächsten Stunden vergingen rasend schnell und waren ein Beweis dafür, daß viele Terraner selbst im größten Chaos nicht eine Sekunde lang den Kopf verloren.
Der Zeittaucher, von schweren Antigravgeräten hochgehoben und transportiert, verschwand in einer Halle des Raumhafens, tief unter der Erde, halb verborgen im Sichelwall rund um den Platz.
Kolonnen von Chefwissenschaftlern aller Disziplinen wurden rasend schnell herantransportiert und begannen mit der Untersuchung. Über eine ständige Leitung wurden die zusammengefaßten ersten Ergebnisse nach Imperium-Alpha weitergegeben.
Perry und ich benutzten den Transmitter und befanden uns augenblicklich in den Räumen von Imperium-Alpha, Wir kannten beide diese Anlagen inzwischen so gut, als wären sie unsere eigenen Wohnungen. Kein Wunder, denn Wir befanden uns sehr häufig viel länger hier als in unseren Häusern am Goshun-See.
„Sie brauchen uns nicht!" stellte ich fest, als wir in Perrys privatem Büro in die Sessel fielen.
„Nein. Aber sie werden nichts dagegen haben, wenn wir zusehen und mithören!"
„Sicher nicht!" sagte ich. Mein Extrasinn warnte mich.
Vielleicht ergeben die Verhöre etwas, was keiner von euch beiden gern hört!
Wir zogen die Kampfanzüge aus, ließen uns Essen und Getränke bringen und eine Leitung in den Sektor herstellen, in dem sich die siebzehn Gefangenen befanden.
Ras Tschubai erschien auf dem Bildschirm.
„Wie geht ihr vor, Ras?" fragte Rhodan halblaut.
„Zuerst ein normales Verhör, das von den Freunden der SolAb ausgeführt wird. Einzelbefragung durch die Spezialisten Galbraith Deighton."
„In Ordnung. Die Mutanten ...?" erkundigte sich Perry.
„Wir schalten uns bereits ein, ohne daß die Verhörten es merken", erklärte Ras lächelnd.
„Gut so."
Ras nickte uns zu. Sein Gesicht war angespannt. Das gesamte Mutantenkorps befand sich bereits dort und versuchte, auf Hunderte von Fragen Antworten zu finden. Antworten, die für den Fortbestand der Menschheit von lebenswichtigem Interesse waren.
7.
Jetzt, nachdem Atlan gegangen war, blieb ich allein in meinem Büro und wartete auf die Zusammenfassung dessen, was rund vierundzwanzig Stunden Verhör ergeben hatten.
Ich hatte bereits einige Wichtige Ergebnisse der Wissenschaftler vorliegen, die den Zeittaucher untersucht hatten.
Bereits jetzt, noch ehe die letzten Ergebnisse vorlagen, wurde von Deighton und den anderen Verantwortlichen der nächste Einsatz geplant.
Sogar das Ziel stand bereits fest.
Der Summer war zu hören, ich schaltete den Kommunikationsschirm ein und hörte zu, was Tschubai sagte.
„Sie wissen fast alles, Sir!" sagte er müde. Wir alle waren erschöpft und ausgelaugt.
„Vermutlich. Aber geben Sie trotzdem eine Zusammenstellung!"
„Gern!"
Die Verhöre waren von einer normalen Befragung ausgehend gesteigert worden. Am Schluß sahen sich die Überschweren und die Laren dem gesamten Instrumentarium gegenüber, das wir zur Verfügung hatten. Pausenlose Befragungen von den geschulten Verhörspezialisten, ununterbrochenes Hämmern und Fragen, dazu der massive Block der parapsychologischen Sondierungen der Mutanten. Unter diesen Umständen wurde jeder geistige Widerstand gebrochen - und unter der geballten Macht fremder Willen gaben die Überschweren und die Laren auf.
Sie sagten alles, was wir wissen wollten!
Gleichzeitig konnten wir die Auskünfte mit den
Weitere Kostenlose Bücher