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0672 - Das teuflische Ultimatum

0672 - Das teuflische Ultimatum

Titel: 0672 - Das teuflische Ultimatum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schaute er zu Boden. Er dachte nach, und wir störten ihn dabei nicht. »Arosa ist ein kleiner Ort. Es würde mich nicht wundern, wenn Jane Collins, die ja nun auch mit offenen Augen durch die Welt läuft, Costello entdeckt hat.«
    »Das kann sein.«
    »Er kennt sie ebenfalls.«
    »Befürchten Sie Probleme, Sir?«
    »Ich sehe welche auf uns zukommen, sagen wir mal so: Zu einer direkten Konfrontation zwischen den beiden wird es wohl nicht kommen.«
    »Wichtig ist sein Anruf«, sagte ich. »Amalfi wird ihn neugierig gemacht haben. Mal hören, was Costello von sich gibt.«
    »Wie weit wollen Sie ihn einweihen?«
    Ich winkte ab. »Über den Verlust des Stabs werde ich selbstverständlich kein Wort verlieren, aber ich möchte ihm schon von den Triaden berichten.« Mein Mund verzog sich zu einem hintergründigen Lächeln. »Er soll merken, daß er nicht mehr so fest im Sattel sitzt und dabei ist, abzurutschen.«
    »Derartige Typen sind besonders gefährlich, wenn man sie in die Enge treibt.«
    »Vielleicht ist alles auch ganz anders«, sagte Glenda und gönnte sich einen Kaffee.
    Ich bat ebenfalls um eine Tasse und schaute das Telefon an, als wollte ich es hypnotisieren. Es meldete sich nicht. Einige Minuten vergingen. Sir James stand am Fenster und schaute in den regnerischen Tag. Es war zu warm, dafür sehr stürmisch, und die Themse führte Hochwasser.
    Endlich meldete sich der Apparat. Wir alle schauten ihn an, aber nur ich hob ab.
    Ich hatte kaum meinen Namen ausgesprochen, als ich die knirschende Stimme des Mafia-Chefs hörte. »Wenn mich ja mein Freund Amalfi nicht gebeten hätte, Sinclair, würde ich mit Ihnen kein Wort reden. Ich bin hier, um Urlaub zu machen. Ich will mich erholen, aber ich kann es nicht, denn ich habe in dieser kleinen Stadt in den Bergen schon eine Tante gesehen, die wir beide gut kennen.«
    »Ja, Jane Collins.«
    »Sie wissen Bescheid und haben sie geschickt, wie?«
    »Nein, das habe ich nicht. Es ist reiner Zufall, daß sie sich in Arosa befindet.«
    »Das soll ich glauben?«
    »Es steht Ihnen frei, Costello. Jedenfalls will ich mit Ihnen über etwas anderes reden.«
    Ich hörte ihn schnaufen. »Was haben Sie mir zu sagen?«
    »Ganz einfach. Ich möchte eine gewisse Art der Zusammenarbeit erreichen.«
    Nach diesem Satz war es zunächst einmal still. Dann hörte ich ihn schnaufen. Das Geräusch wandelte sich und endete in einem harten Lachen. »So etwas glauben Sie doch selbst nicht!«
    »Es ist mein Ernst.«
    »Und wieso, bitte?«
    »Weil Sie und ich dieselben Probleme bekommen könnten.« Mein Blick war auf Sir James gerichtet, der mithörte. An seinem Gesicht las ich ab, daß er mit dem Verlauf des Gesprächs zufrieden war.
    Durch den Hörer drang sein schon kicherndes Lachen. Ich stellte mir Costello vor, wie er in einem Zimmer hockte und sich amüsierte, wobei sich in seinem Betongesicht kein Muskel regte. Das mußte ihm runtergehen wie Öl, ihn auf der anderen Seite auch mißtrauisch machen. »Ich wüßte nicht, was ein unbescholtener Bürger mit dem Yard zu tun haben sollte, Sinclair. Sie haben mir in der Vergangenheit genug Ärger bereitet. Jetzt kommen Sie auf diese Tour? Das ist nicht zu fassen.«
    »Es geschieht nicht grundlos.«
    »Dann legen Sie los.«
    »Es geht um die Triaden und auch um Ihre Machtposition bei uns in London.«
    »Ach nein.«
    »Kennen Sie die Triaden?«
    »Nun ja, ich hörte von ihnen, habe auch etwas darüber gelesen. Es sind asiatische Gangster.«
    »Gut gezielt, Costello. Sie sind in London eingesickert und werden versuchen, in bestimmte Märkte vorzustoßen. Sie wissen sehr wohl, was ich meine.«
    »Tatsächlich?«
    »Ja, Costello. Ich möchte Ihnen nur raten, uns Bescheid zu geben, falls es zu einem ersten Kontakt zwischen Ihnen und dieser Gruppe aus Asien kommt.«
    Ich hörte ihn schmatzen und schlürfen. Wahrscheinlich aß er seine Nudeln und trank Wein dazu.
    Das gehörte zu seinen Lieblingsbeschäftigungen, dabei konnte er auch nachdenken.
    »Was sollten die mit mir zu tun haben?«
    »Die werden versuchen, Sie aus dem Sattel zu hieven, um Ihre Geschäfte zu übernehmen.«
    »Tatsächlich?« Wieder lachte er, diesmal nicht so laut und überzüchtet. »Ich habe Ihnen schon einmal gesagt, daß ich mit den Triaden nichts im Sinn habe.«
    »Sie bestimmt nicht, aber die Gruppe wird versuchen, Ihre Geschäfte in London zu übernehmen.«
    »Sie soll es.«
    Ich holte tief Luft und nahm auch wahr, daß Sir James den Kopf schüttelte. Der Superintendent war

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