0672 - Das teuflische Ultimatum
holt sie euch.«
»Was ist, wenn sie Widerstand leisten.«
»Der wird gebrochen?«
»Hart?«
Costello hatte bisher durch die Scheibe geschaut. Jetzt flirrte er her um. »Sehr hart sogar!« erwiderte er. »Ich will hier endlich reinen Tisch machen, zum Teufel!«
Die beiden Killer verbeugten sich vor ihrem Chef. Als sie verschwanden, lächelten sie…
Logan Costello ließ sich einen Grappa bringen…
***
Es war wie ein Traum gewesen. Sie hatte den schweren Wein getrunken und war eingeschlafen.
Irgendwann war sie wieder erwacht, herausgestiegen aus einer Tiefe, die sie nicht hatte ausloten können. Sie hatte die Augen geöffnet, sie wieder geschlossen, weil das eine Umgebung war, die ihr fremd vorkam.
Jane Collins versuchte nachzudenken, doch zu viele Gedanken irrten noch durch ihren Kopf.
Sie sah das Licht der Kerzen, das flackernd und geheimnisvoll durch den Raum strich, und sie spürte plötzlich den Stich in ihrer Brust, als sie an sich herabschaute.
Sie trug andere Kleidung!
Ein schwarzes, korsettartiges Oberteil mit einem sehr breiten Ausschnitt, der die Brüste kaum bedeckte. Das Kleidungsstück bestand aus einem sehr dünnen Stoff, der sich anfühlte wie Leder, und er ließ die Schultern frei. Das Oberteil endete am Schritt und war dort durch Bänder mit zwei Stiefeln verbunden.
Jane faßte sich an den Kopf. Sie wollte es einfach nicht wahrhaben, daß man sie auf eine derartige Art und Weise manipuliert hatte. Das konnte nur Francine getan haben.
Ja, Francine Joy, die Hexe, die neue Hexe, wie sie sich selbst nannte.
Wo steckte sie?
Jane schaute zum Fenster. Draußen hatte der Schnee eine etwas bläuliche Färbung bekommen, ein Zeichen dafür, daß die Schatten der Dämmerung in das Hochtal fielen. Demnach hatte sie über Stunden hinweg geschlafen und sich völlig in der Gewalt der anderen Person befunden. Ihr Herz klopfte schneller, als sie daran dachte und dann auf das schaute, was neben ihr lag.
Es war eine Pistole!
Ungewöhnlich geformt. Eine Waffe wie aus einem SF-Film und hergestellt von einem phantasievollen Tricktechniker. Sie bestand auch nicht aus Metall, sondern aus einem sehr leichten Kunststoff.
Nie zuvor hatte sie eine derartige Waffe gesehen.
Jane folgte einem inneren Zwang. Sie mußte die Waffe einfach an sich nehmen und war zufrieden, daß sie so gut in ihrer Hand lang. Als wäre sie für sie geschaffen worden.
Hinter ihr knarrte eine Tür. Blitzschnell wirbelte Jane herum. Sie legte die Waffe an, aber sie sah kein Ziel. Nur die Tür schwang langsam auf, wie von unsichtbaren Händen geleitet. Dahinter lag der dunkle Flur, an den sich Jane erinnerte, und aus dieser Dunkelheit hervor drang eine Stimme an ihr Ohr.
Sehr weiblich, sehr sanft, die Stimme der TV-Moderatorin Francine Joy. »Willkommen im Chalet der Hexen, Jane…«
ENDE des ersten Teils
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