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0672 - Das teuflische Ultimatum

0672 - Das teuflische Ultimatum

Titel: 0672 - Das teuflische Ultimatum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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befanden sich dicke Gitterstäbe.
    Es ging alles normal zu. Keiner regte sich auf, und die Kunden, die gegen elf Uhr bedient wurden, gehörten zu den Rentnern der Gegend. Zwei Frauen und ein Mann.
    In der kleinen Schalterhalle war es ruhig. Ein Mann hockte auf einem Wartestuhl, hatte den Standaschenbecher neben sich gestellt und rauchte in Ruhe seine Zigarre.
    Hin und wieder schaute er auf seine Frau, die sich mit dem Kassierer unterhielt. Der andere Mann stand in einer Ecke dicht neben dem Computer und sah seine ausgespuckten Kontoauszüge durch.
    Der Zigarrenraucher sah sie zuerst. Wie Phantome huschten die kleinen, schwarzgekleideten Gestalten in die Schalterhalle. Sie waren sehr flink und lautlos, und sie hielten Waffen in den Händen, auf die sie Schalldämpfer geschraubt hatte. Von ihren Gesichtern waren nur die oberen Hälften zu sehen, die unteren verdeckten dunkle Schals. Dunkel war auch ihre weit sitzende Kleidung, die an Judoanzüge erinnerte.
    Dem Beobachter fiel fast die Zigarre aus der Hand. Sie kippte schon nach unten, Asche fiel ab und landete auf seinem rechten Hosenbein. Dann rutschte sie endgültig zu Boden, als der Mann den Druck der Mündung am Hals spürte.
    »Das ist ein Überfall!«
    Die Stimme gellte wie ein Befehl aus der Hölle durch die kleine Schalterhalle.
    Und plötzlich veränderte sich die Lage.
    Wer sich vorhin noch bewegt hatte, fror ein. Die Angestellten und auch die Kunden waren starr vor Schreck. Aus den Gesichtern verlor sich die normale Farbe. Sie wurden bleich.
    Der Rentner, der direkt bedroht wurde, schaute auf seine Frau, die sich halb gedreht hatte und ihn aus den Augenwinkeln erkennen konnte. In ihrem Gesicht regte sich nichts. Sie sah aber so aus, als wollte sie jeden Moment anfangen zu schreien.
    »Keinen Alarm, keine Schreie!« Der Befehl wurde von einem Mann ausgesprochen, der in der Mitte der Schalterhalle stand, seinen rechten Arm mit der Waffe im Halbkreis bewegte, einige Sekunden schaute und dem dritten Kerl zunickte.
    Der huschte auf die Kasse zu.
    Die ältere Frau räumte er brutal zur Seite. Ihre Beine gaben nach. Sie fiel zu Boden, und es sah so aus, als wollte sie losschreien, was auch ihr Mann bemerkte und mit zitternder Flüsterstimme sagte:
    »Nicht, Erica, bitte nicht!«
    »Ist auch besser so!« sagte der Kerl hinter ihm.
    Der Dritte ließ den Kassierer in die Mündung schauen. Er brauchte nichts zu sagen. Der Mann wußte auch so, was sich gehörte. Er schaufelte Münzen und Scheine in einen ihm gereichten Leinenbeutel. Alles, was ihm in die Finger kam, räumte er ab. Dabei spielte es auch keine Rolle; daß er verschiedene Währungen bekam. Es wurde von ihm alles mitgenommen. Seit dem Auftauchen der drei Bankräuber war nicht einmal eine Minute vergangen, als sich der Kassierer umdrehte. Den Leinensack hielt er in seinen bebenden Händen. Sein weißer Kinnbart schien sich gesträubt zu haben, die Augen schwammen. »Das… das ist alles.«
    »Mehr nicht?«
    »Nein, Sir… wir…«
    »Ihr habt keinen Tresor?«
    »In einem Hinterzimmer.«
    »Laß es!« meldete sich der Aufpasser in der Schalterhalle. »Wir werden verschwinden.«
    Für einen Moment sah der Kassierer den kalten, tödlichen Blick auf sich gerichtet. Sein Herz wurde zu Stein. Er rechnete mit einer Kugel, doch der Bankräuber forderte nur den Leinensack zurück, den er mit der freien Hand entgegennahm.
    Niemand rührte sich. Auch von den Angestellten war keiner lebensmüde oder wollte den Helden spielen.
    Der Vermummte mit dem Leinensack zog sich zurück. Unter seinem Tuch waren grunzende Laute zu hören. Er drehte sich beinahe lässig um und nickte seinen Kumpanen zu.
    Als erster zog sich der Mann zurück, der den Rentner bedrohte. Er ging rückwärts zur Tür. In den dunklen Turnschuhen konnte er sich lautlos bewegen.
    Der Typ mit der Beute folgte ihm auf dieselbe Art und Weise. Beide hatten schon die Ausgangstür erreicht, als sich hinter dem eigentlich undurchsichtigen Milchglas ein Schatten abzeichnete. Ein neuer Kunde wollte die Bank betreten.
    Wuchtig, wie er es gewohnt war, stieß er die Tür auf. Ein noch jüngerer Mann in Arbeitskleidung, der auf seinem Kopf einen gelben Helm trug. Er ging zwei Schritte in die Bank hinein - und blieb stehen, als hätte man ihn geschlagen.
    Sehen, begreifen und schreien war eins.
    Die Kugel war schneller. Sie jagte aus der Waffe und schleuderte den Mann zurück. Auf der Stelle drehte er sich noch, dann fiel er bäuchlings zu Boden.
    In der nächsten

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