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0672 - Das teuflische Ultimatum

0672 - Das teuflische Ultimatum

Titel: 0672 - Das teuflische Ultimatum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ebenfalls über die Reaktion des Mafioso sauer. Klar, er wollte nichts zugeben, das brauchte er auch nicht. Wir hielten die Triaden für gefährlicher als die Mafia, weil diese Männer noch weniger Rücksicht kannten. Die brachten Methoden nach London, mit denen sich keiner einverstanden erklären konnte. Deshalb nur kam ich Costello entgegen.
    »Wie unvernünftig sind Sie eigentlich?« fragte ich leise.
    Er räusperte sich wütend. »Hören Sie, Sinclair, werden Sie nicht unverschämt.«
    »Keineswegs. Ich verlange nicht viel von Ihnen. Ich möchte nur, daß Sie mir Bescheid geben, sobald sich die Triaden mit Ihnen in Verbindung gesetzt haben.«
    »Und was dann?«
    »Sorry, in die Zukunft kann ich leider nicht sehen. Tun Sie sich selbst den Gefallen und geben Sie mir Nachricht. Es eilt tatsächlich, Costello.«
    »Hören Sie auf zu jammern, Sinclair. Das hier ist mein Bier. Mir reicht es, daß diese Collins in Arosa umhergeistert, auch wenn sie so verdammt harmlos tut. Oder haben Sie dieses Weib geschickt, um nach den Triaden Ausschau zu halten?«
    »Nein.«
    »Wunderbar, Sinclair. Noch etwas?«
    Beinahe beschwörend gab ich ihm den Rat, sich mit mir in Verbindung zu setzen, wenn sich irgend etwas verändern sollte. »Es ist zu Ihrem und unserem Besten, Costello.«
    »Danke für die Blumen, Bulle!« Mit diesen Satz legte er auf.
    Auch mir rutschte der Hörer wieder aus der Hand, und ich schüttelte den Kopf. »Er ist unbelehrbar.«
    »Haben Sie etwas anderes erwartet, John?«
    Ich hob die Schultern. »Im Prinzip nicht. Ich habe ihn nur für vernünftiger gehalten.«
    »Das ist Ihr Pech.«
    Glenda sagte: »Eigentlich ist es doch gut, daß sich Jane Collins in Arosa aufhält. Wir könnten sie anrufen und sie bitten, daß sie die Augen offenhält.«
    »Ja, das wäre nicht schlecht. Aber Jane hat andere Probleme. Möglicherweise weiß sie schon Bescheid. Arosa ist keine Großstadt. Costello wird ihr über den Weg gelaufen sein.«
    »Falls er sich aus seinem Hotel oder Ferienhaus traut.«
    »Auch das kann sein.«
    »London ist wichtiger, John«, sagte Sir James. »Hier haben die Triaden zugeschlagen. Hier haben sie Sukos Stab bekommen. Ich bin der Ansicht, daß wir sie in dieser Stadt stellen müssen. Wenn Sie sich um Costello kümmern, dann nicht sofort. Sie lassen ihn in der Schweiz in Ruhe, um das Feld London bestellen zu können. Das ist meine Meinung. Ich weiß nicht, wie Sie darüber denken.«
    Ich trank den Kaffee, der inzwischen kalt geworden war. »Okay, Sir James, ich werde meine Reise verschieben, vielleicht auch ganz streichen.«
    »Nein«, sagte Glenda, die dabei war, mein Büro zu verlassen. »Zunächst werden wir mit Jane Collins reden. Ich rufe Sarah Goldwyn an und besorge die Telefonnummer.«
    Wir schauten ihr nach.
    »Wieder ganz die alte Glenda«, sagte Sir James.
    »Zum Glück.«
    Mein Chef nickte nur. Sein Gesicht zeigte dabei ein Muster aus Sorgenfalten…
    ***
    Die kleine Bank lag an einer Ecke.
    Sie gehörte zu den Geldinstituten, die gut über die Runden kamen, auch wenn sie nicht die ganz großen Gewinne einbrachten. Aber wer hier lebte, der ging eben zu dieser besonderen Bank, bei der es noch nie Skandale gegeben hatte. Die LONDON BANK stand für Tradition und für eine sichere Geldanlage.
    Im Laufe der Zeit war die kleine Filiale mehrmals umgebaut und noch nie überfallen worden, worauf man sehr stolz war.
    Es gab nur drei Schalter.
    Am ersten wurden die normalen Bankgeschäfte abgewickelt, der zweite diente als Kasse, und der dritte Schalter war eine Anlaufstelle für besondere Kredite, doch wer sich dort bedienen ließ, der wurde in den hinteren Teil des Raumes geführt.
    Gedränge gab es nie, die Menschen hielten sich zurück und brauchten sich auch nur selten anzustellen. Auch die Beamten arbeiteten schon lange bei ihrer Bank. Einer schon fast vierzig Jahre. Er trug die Verantwortung des Kassierers.
    Wie gesagt, wer nie überfallen worden war, dachte auch nicht an einen Überfall.
    Das sollte sich ändern.
    Es war die Zeit des späten Vormittags. Der erste Ansturm war vorüber, die Geschäftsleute hatten die Einnahmen des letzten Tages eingezahlt, auch die Privatkunden ließen sich kaum blicken. Wer jetzt kam, zählte zu den Rentnern oder wollte einfach nur ein Schwätzchen halten, wenn er sein Geld abholte.
    Einen Tresor gab es ebenfalls. Er stand in einem kleinen Raum an der Rückseite. Wer hier Dienst schob, mußte sich vorkommen wie in einem Gefängnis, denn vor dem einzigen Fenster

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