Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0673 - Angelique, die Vampirin

0673 - Angelique, die Vampirin

Titel: 0673 - Angelique, die Vampirin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
matt. »Einerseits liegt es nahe, andererseits muß sie aber wissen, daß ich und andere davon ausgehen, daß es naheliegt, also wird sie es nicht tun. Sie ist fort, und ich weiß im Moment nicht, was ich noch tun kann. Die erweiterte Zeitschau mit Zamorras und meinem Amulett kriegen wir nicht richtig hin. Asmodis hat das geschafft, aber wir sind da beide wohl Stümper.« Er sah Zamorra um Entschuldigung heischend an.
    Der Parapsychologe zuckte mit den Schultern.
    »Ombre hat recht. Es muß irgendeinen Trick geben, den Assi kennt, wir aber nicht.«
    »Woher kann er ihn kennen? Die Zeitschau ist ein Phänomen, das nur das siebte Amulett beherrscht«, sagte Nicole. »Das sechste und erst recht Assis fünftes können das nicht. Wie also hat Assi herausfinden können, wie's funktioniert?«
    »Er ist Merlins Bruder, und Merlin hat die sieben Amulette geschaffen«, warf Teri ein.
    »Merlin wiederum ist ein Geheimniskrämer, der nicht einmal sich selbst verrät, wann er zum Zahnarzt muß«, knurrte Zamorra verdrießlich. »Und das Verhältnis zwischen diesen beiden ungleichen Brüdern ist nicht gerade so, daß sie einander das Herz ausschütten.«
    »Von Merlins Seite her sicher nicht«, sagte Teri.
    »Was willst du damit sagen?«
    »Ich kenne Merlin«, sagte die Druidin.
    »Zamorra und Nicole kennen ihn auch«, warf Yves ein. »Aber…«
    »Vergiß es«, stoppte Zamorra ihn. Die Silbermond-Druidin kannte den Zauberer von Avalon wahrscheinlich am besten von ihnen allen; schließlich teilte sie hin und wieder das Bett mit ihm, wenn beiden danach war. Und nicht nur Zamorra kannte den alten Grundsatz der Spionage, daß Männer im Bett eher redeten als auf einer Stehparty, in der U-Bahn oder beim Wiener Opernball. Möglicherweise hatte Teri Geheimnisse erfahren, über die sie besser sogar bei ihren Freunden schwieg.
    »Und wie nun weiter?« fragte Yves. »Gründen wir einen Debattierklub? Dann mache ich den Kassierer. Zamorra wird Pressewart, Nicole…«
    Nicole winkte ab.
    »Teri und ich könnten zusammen versuchen, Angelique telepathisch aufzuspüren«, sagte sie. »Meine eigene Telepathie ist zwar ziemlich schwach ausgeprägt und dadurch gehandicapt, daß ich denjenigen sehen muß, dessen Gedanken ich lesen will. Aber wenn Teri nach Angeliques mentaler Aura sucht, könnte ich mich mit ihr mental vereinigen und ihre Kräfte verstärken.«
    »Sie ist jetzt eine Vampirin«, warnte Zamorra. Er hatte diese Möglichkeit selbst schon in Erwägung gezogen, zweifelte aber, ob es funktionierte. »Daher dürfte ihre uns bekannte Bewußtseinsaura sich ein wenig verändert haben.«
    Nicole hob eine Hand. »Das kann ich kompensieren«, stellte sie klar. »Ich war selbst eine Vampirin, wie wir uns bestimmt ungern erinnern. Ich kann diese Veränderungen erkennen und mit etwas Glück ausfiltern. Wenn Teri und ich unsere Bewußtseine verschmelzen lassen, hat sie meine Kenntnisse zur Verfügung.«
    Die Silbermond-Druidin nickte.
    »Versuchen wir es also«, sagte sie.
    ***
    Unwillkürlich sprang Calderone zurück. Er griff unter seine Jacke, suchte nach der Waffe, um auf die Vampirin zu schießen, wie er es schon einmal getan hatte - aber das Holster war leer. Er hatte noch keine Gelegenheit gehabt, Ersatz zu beschaffen nach der zurückliegenden Auseinandersetzung.
    »Zurück!« schrie er.
    Aber die Cascal-Vampirin reagierte nicht auf seinen Befehl. Sie sprang ihn an. Sie prallte gegen ihn, stieß ihn bis zur Wand, versuchte seine abwehrenden Arme zu blockieren und mit ihrem Gesicht, ihren Zähnen, seinen Hals zu erreichen!
    Sie verfügte über eine geradezu unwahrscheinliche Kraft.
    Das hatte er schon einmal erlebt.
    Vampire waren körperlich viel stärker als Menschen. Trotz gleicher Muskeln. Irgend etwas mußte der Vampirkeim mit ihnen anstellen, sie verstärken; wie auch immer das vor sich gehen mochte.
    Rico Calderone war noch nie ein fairer Gegner gewesen.
    Er legte auch keinen Wert darauf, als fair angesehen zu werden. Sein Grundsatz lautete: »Die Chance, die du deinem Gegner gibst, ist deine letzte.«
    Er setzte einen Schlag an, der auch eine Vampirin zurücktrieb.
    Angelique kreischte schmerzerfüllt auf. Taumelte zurück. Krümmte sich zusammen. Sekundenlang überlegte Calderone, ob er sich die Zeit nehmen sollte, einen schwarzmagischen Angriff zu führen. Denn mit normalen, »menschlichen« Methoden konnte er eine Vampirin nicht töten.
    Aber er war für so etwas noch nicht schnell genug. Er hätte darauf vorbereitet sein

Weitere Kostenlose Bücher