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0673 - Angelique, die Vampirin

0673 - Angelique, die Vampirin

Titel: 0673 - Angelique, die Vampirin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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war, und zweitens konnte sie durch den erneuten Auftrag die Kreolin noch fester an sich binden. Wenn sie darauf achtete, daß möglichst niemand davon erfuhr, daß Angelique in Stygias Auftrag handelte, mochte die Vampirin sogar zu einer Art »Geheimwaffe« werden.
    Desgleichen Calderone… er durfte nur keine Chance bekommen, sich selbständig zu machen, indem er den Keim so rasch wie möglich auf andere Opfer übertrug und damit nicht nur eigene Diener produzierte, sondern durch das Trinken von Menschenblut selbst zu einem »richtigen« Vampir wurde und damit Angeliques Fessel abschütteln konnte.
    Darüber hinaus war Stygia nicht daran gelegen, die Welt mit noch mehr Vampiren zu überfluten, als es sie allein jetzt schon gab. Mit den Vampirsippen hatte sie als Fürstin der Finsternis auch so schon genug Ärger.
    Daher wäre es vielleicht nicht schlecht, wenn sie Calderones sich logischerweise entwickelnde Vampirzähne entfernen ließ - oder selbst entfernte; in dem Fall hatte sie vielleicht sogar noch etwas Spaß dabei.
    Das aber mußte nicht einmal Angelique wissen. Für sie reichte es, an dem Ort zu sein, den Calderone aufsuchen würde. Stygia kannte den werdenden Dämon zu gut, um jeden seiner Schritte vorausberechnen zu können. Die einzige Unwägbarkeit lag darin, daß er vielleicht eine andere Klinik auswählte.
    Aber was war schon das Leben ohne Risiko?
    Und dann nachträglich zuschlagen konnte Angelique immer noch…
    ***
    Mit noch feuchtem Haar verließ Nicole das Bad, wollte ihre Zimmerflucht aufsuchen und prallte auf dem breiten Korridor fast mit Teri Rheken zusammen.
    »Ups!« stieß sie hervor. »Was zum…«
    Natürlich verfügte Teri wie alle Silbermond-Druiden über die spezielle Fähigkeit des zeitlosen Sprunges, also der Fortbewegung allein durch Magie und Willenskraft. Gerade noch hunderte von Kilometern entfernt, konnte sie im nächsten Moment an ihrem Ziel auftauchen. Was sie gerade wieder unter Beweis gestellt hatte. Da die Magie der Silbermond-Druiden weiß ist, war Teri von der M-Abwehr, dem magischen Schutzfeld um Château Montagne, nicht zurückgeworfen worden.
    Auf die gleiche Weise wäre natürlich Gryf hier aufgetauclit - aber mit ihm hatte Nicole zu diesem Zeitpunkt noch nicht gerechnet und mit Teri erst recht nicht. Zudem war sie nicht davon ausgegangen, daß der Besuch hier zwischen Bad und privaten Gemächern auftauchte, sondern irgendwo im Eingangs- oder Gästebereich des Loire-Schlosses. Aber offenbar hatte Teri sich bei ihrem zeitlosen Sprung gezielt auf Nicole konzentriert statt auf das Château allgemein.
    »Sorry«, sagte die Druidin, »bin wohl ein paar Minuten zu früh. Hatte ich was von einer Stunde gesagt?«
    »Hattest du. Und du wolltest Gryf herschicken. Warte, ich ziehe mir eben was an.« Sie öffnete die Tür zu ihrem Zimmer und griff fahrig nach einem herumliegenden T-Shirt.
    »Meinetwegen mußt du's nicht«, schmunzelte Teri.
    Sicher nicht - sowohl Nicole als auch Teri waren sich schon oft genug nackt über den Weg gelaufen und sahen das beide auch als völlig normal an. Die Druidin trug selbst gerade auch nur einen goldenen, pailettenbesetzten Tanga, ohne sich dabei etwas zu denken. Aber irgendwie hatte Nicole in diesem Augenblick das vage Gefühl, es sei vielleicht besser, diesmal etwas Kleidung zu tragen; außerdem war sie bereits mitten in der Bewegung und streifte sich das dünne Hemdchen über, das sofort an der teilweise noch feuchten Haut klebte und durchscheinend wurde.
    Terf grinste und zuckte mit den Schultern. »Bleib doch endlich mal stehen und halt still für einen Begrüßungskuß…«
    Der fiel nicht gerade schwesterlich aus und sorgte bei Nicole für leichtes Stirnrunzeln. Etwas verwirrt löste sie sich aus der zärtlichen Umarmung der Freundin und verließ das Zimmer. Sich noch etwas mehr als das Shirt anzuziehen, hatte sie vergessen. Statt dessen fragte sie gastgeberisch: »Was kann ich dir anbieten? Ein Glas Wein? Pardon, früher hat sich ja Raffael selbst mitten in der Nacht noch um so was gekümmert, aber der ist ja tot und William sieht das etwas lockerer, seine Dienstzeiten dafür enger…«
    »He!« Erschrocken war Teri stehengeblieben. »Raffael ist tot? Seit wann?«
    »Sag bloß, du hast von dem ganzen Spektakel um Amun-He nichts mitbekommen!« staunte Nicole.
    Die Druidin, deren goldenes Haar bis zu den Hüften reichte, schüttelte blaß den Kopf. »Gryf und ich waren für einige Zeit… hm… außerhalb dieser Welt. Wir haben ein paar

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