0673 - Angelique, die Vampirin

meinem Reich nicht für Sicherheit sorgen. Der Zorn der Teufelin ist groß, und ich will nicht gegen sie kämpfen müssen.«
    Nicole sah Silvana an. Die Waldhexe hatte sich in der Tat verändert. Sie war nicht mehr die Frau von damals.
    »Wenn ihr wiederkommt, werde ich vielleicht an einem anderen Ort leben. Julio wird euch zu mir bringen, wie jetzt auch.«…
    »Und wieder auf uns schießen?« murmelte Teri.
    »Er tat es nicht aus eigenem Antrieb. Er war ein Werkzeug der Bestie, die euch verfolgte. Nun ist es Zeit für den Abschied.«
    Sie ging mit Angelique zwischen die Bäume, verschwand von einem Moment zum anderen mit der Vampirin, als habe sich eine unsichtbare Tür hinter ihnen geschlossen. - »Es ist so etwas wie ein unsichtbare Tür«, bestätigte Julio Lopez später, als er wieder bei Bewußtsein war und sie über den Vorfall gesprochen hatten. »Sie wohnt irgendwo dahinter. Hinter dem Baum, hinter dem Blatt - ich weiß es nicht. Manchmal nimmt sie mich mit dorthin. Und es ist jedesmal anders, ganz anders. Ich glaube, sie wohnt überhaupt nicht in unserer Welt, sondern irgendwo dahinter.«
    Daran, daß er geschossen hatte, konnte er sich nicht erinnern und wunderte sich nur, weshalb seine Pistole verschwunden war. Er hatte nur die Stelle erreicht, an welcher er das gegenwärtige Tor zum »Reich« der Waldhexe wußte, und dann war da nichts mehr…
    »Dann können wir ja heimkehren«, sagte Teri.
    Nicole nickte.
    »Hier können wir nichts mehr tun. Angeliques Schicksal liegt nun in Silvanas Hand. Vielleicht kann sie ihr helfen, vielleicht nicht - wir werden sehen. Aber es kann lange dauern, sehr lange. Wochen oder Monate. Und die möchte ich hier eigentlich nicht zubringen - zwischen ausgehungerten Riesenschlangen und schießwütigen Ex-Polizisten…«
    Lopez schnappte nach Luft.
    »Ganz ruhig«, mahnte Teri. »Sie meint es nicht so. Sie ist ein bißchen überdreht in den letzten Tagen. Können wir jetzt zurückfahren in die dörfliche Zivilisation?«
    Sie konnten.
    Um Lopez nicht noch mehr durcheinanderzubringen, verschwanden sie per zeitlosem Sprung erst viel später, als sie wieder zurück in dem kleinen Dorf waren. Trotzdem fragte er sich, wie sie überhaupt hierher gekommen und dann wieder gegangen waren, weil es keine Spuren mehr gab, aber auf diese Frage konnte ihm niemand eine Antwort geben…
    ENDE
    [1] Siehe Professor Zamorra Nr. 672 »Schwingen des Todes«
    [2] Siehe Professor Zamorra Nr. 666 »666 - Die Zahl des Tiers«, und folgende