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0674 - Der Wald des Teufels

0674 - Der Wald des Teufels

Titel: 0674 - Der Wald des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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schnell ergeben würde.
    Als er nach der Quelle der Kraft getastet hatte, war ihm die schwarze Magie aufgefallen, die am gleichen Ort existierte. Anscheinend fristete ein Geist sein Dasein in diesen Ruinen. Cyarxon konnte den Haß und die Wut, die von ihm ausgingen, selbst hier am Waldrand spüren. Seine Aura ließ die Pflanzen verdorren, trocknete den Boden aus. Kein Tier war auf der Lichtung zu sehen. Aber das fiel den beiden Männern nicht auf. Sie wußten noch nicht einmal, daß kein Naturgeist ein von Menschen geschaffenes Gebäude als Kraftquelle nutzen würde.
    So viel Dummheit mußte mit dem Tod bestraft werden.
    Cyarxon verbannte die beiden aus seinen Gedanken und überlegte sich seine nächsten Schritte. Wenn alles erledigt war, würde er in die Stadt zurückkehren und seine restlichen Spuren verwischen. Dann konnte auch Zamorra ihn nicht mehr finden.
    Im Gegensatz zu vielen seiner Artgenossen pflegte Cyarxon kein falsches Heldentum und sah eine Konfrontation mit dem Dämonenjäger nicht als Herausforderung. Im Gegenteil, er bemühte sich, allem aus dem Weg zu gehen, was ihn möglicherweise töten konnte.
    »Ist das Pentagramm so richtig?« unterbrach ihn Ahrens und zeigte auf die Zeichen, die er und Bender in den Waldboden geritzt hatten.
    »Perfekt«, entgegnete der Dämon, ohne hinzusehen. Wenn sie wider Erwarten alles richtig gemacht hatten, war um sie herum eine magisch neutrale Bannzone entstanden, die zwar vor Naturmagie schützte, aber weder schwarze noch weiße Magie abwehren konnte. Einem Naturgeist würde ein solches Pentagramm Probleme bereiten, aber gegen das, was in der Ruine lauerte, half es so viel wie ein Sonnenschirm bei einem Wirbelsturm.
    Die beiden Männer traten in das Pentagramm. Bender hob das Buch und begann mit der lateinischen Beschwörung, mit der er die Quelle der Kraft zu schließen hoffte. Seine Stimme hallte über die Lichtung.
    Der Dämon verzog das Gesicht. Die Aussprache des Bürgermeisters war furchtbar. Allein dafür gehörte er schon in die Hölle verbannt. Aber wenigstens bekam er die Betonung der Wörter richtig hin. Was Cyarxon eher für Zufall denn für Können hielt.
    Er stutzte, als ein starker Wind aufkam. Innerhalb von Sekunden fiel die Temperatur so stark, daß er den Atem als weiße Dampffahnen vor den Gesichtern der beiden Menschen sehen konnte. Kleine Äste wurden von den Bäumen gerissen und wirbelten über die Lichtung.
    Ah, dachte Cyarxon, es geht los.
    ***
    Zamorra stemmte sich gegen den starken Wind. Vor ihm lag eine kahle Lichtung, auf der er im schwindenden Licht des Abends die dunklen Umrisse einer Ruine ausmachen konnte. Für einen Moment glaubte er, aus der Feme Stimmen zu hören, aber kurz danach überdeckte das Heulen des Windes wieder alle Geräusche.
    Dann sah er die Quelle, aus der der Bach entsprang. Sie lag am Rande der Lichtung, war aber von üppigem Grün umgeben - wie eine Oase in der Wüste.
    Zamorra wußte, daß er nicht nur die Quelle des Bachs, sondern auch die Kraftquelle des Geistes gefunden hatte.
    Das Amulett erwärmte sich.
    Der Dämonenjäger stutzte. Er verstand nicht, wieso Merlins Stern jetzt plötzlich auf den Naturgeist reagierte. Hatte sich an dessen Wesensart etwas geändert, oder reagierte die magische Waffe möglicherweise auf etwas anderes, etwas, das sich am gleichen Ort befand…?
    Ein Problem nach dem anderen, dachte er konzentriert. Zuerst mußte er das Wesen außer Gefecht setzen, dann würde er sich mit dem Amulett beschäftigen.
    Zamorra hob einen schmalen Ast auf, hockte sich neben die Quelle und malte einige Zeichen in den lockeren Boden. Dabei sprach er einige unterstützende Beschwörungsformeln.
    Nach und nach entstand vor ihm ein unsichtbares magisches Siegel, das bei seiner Vollendung die Kraftquelle schließen sollte.
    Der Wind wurde immer stärker. Zamorra konnte seine eigenen Worte in dem tosenden Sturm nicht mehr hören, aber das hatte auf den Zauber keinen Einfluß. Es reichte, daß er sie aussprach. Gleichzeitig rasten Windböen knapp über den Boden hinweg und versuchten, die Zeichen zu verwischen. Doch die schienen wie in Stein gemeißelt zu sein, wurden durch Magie vor dem ebenso magischen Wind geschützt. Kein Krümel Erde verrutschte.
    Der Dämonenjäger sah mißtrauisch auf die Bäume in seiner näheren Umgebung, aber der Naturgeist schien bei diesem Angriff auf seine beste Waffe zu verzichten.
    Während die Kraftquelle langsam versiegte, fragte sich Zamorra, warum.
    ***
    Im vierten Anlauf

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