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0674 - Im Land der Dreemer

Titel: 0674 - Im Land der Dreemer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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genug zu glauben, daß die Laren ihm geben würden, was er haben wollte.
    Es störte ihn nicht, daß er seine Geschäfte nur auf Kosten von Milliarden von Staatsbürgern des Solaren Imperiums machen konnte. Er dachte nicht daran, an der Seite des Großadministrators zu kämpfen.
    Im Gegenteil. Er fiel ihm zu einem Zeitpunkt in den Rücken, zu dem er mehr denn je auf die Loyalität seiner Mitarbeiter angewiesen war.
    Muszo Hetschic hatte Mühe, seinen Zorn zu bändigen.
    Er wußte, daß er vor einer schweren Entscheidung stand. Sollte er die Space-Jet erst finden, wenn die Laren eingetroffen waren, dann war er vielleicht gezwungen, sie mit den Bordwaffen zu zerstören - auch wenn zu diesem Zeitpunkt der Funktechniker Kaiser Karl noch an Bord war.
    Die TREMINIA ging in den Linearraum.
    Kaiser Karl kaute unschlüssig auf seiner Unterlippe.
    Wadder Krermein hatte ihn angewiesen, die unteren Räume der Jet nicht zu verlassen. Hier befand sich allerlei militärisches Gerät für den Bodeneinsatz. Damit konnte er jedoch so gut wie nichts anfangen.
    Er war fest entschlossen, Wadder Krermein einen dicken Strich durch die Rechnung zu machen, aber er wußte, daß er sehr viel Glück haben mußte, wenn er die drei Wissenschaftler überwältigen wollte.
    Er erinnerte sich noch gut an die Worte Krermeins. Als dieser ihn nach unten geschickt hatte, hatte er gesagt: „Ich sperre Sie nicht ein. Ich hoffe, Sie honorieren diese Geste, indem Sie mit mir zusammenarbeiten. Wenn nicht, dann werde ich Sie töten."
    Damit hatte er ihn allein gelassen.
    Kaiser Karl wußte, daß der Hyperphysiker es genau so gemeint hatte wie er es gesagt hatte. Dennoch war er nicht bereit, sich an dem Verrat zu beteiligen.
    Er blickte sich suchend um. Natürlich kannte er sich an Bord dieses Typs FEJ-TRAVAL ausgezeichnet aus. Er war auf ihm geschult worden und hatte schließlich gerade deshalb den Reparaturauftrag erhalten. So wußte er, daß Wadder Krermein Ihn über eine Fernoptik beobachten konnte, aber er wußte nicht, ob der Hyperphysiker das Gerät auch eingeschaltet hatte. Es war sogar wahrscheinlich, daß Krermein seine Möglichkeiten gar nicht kannte.
    Kaiser entschloß sich, einen Versuch zu machen. Er öffnete einen Werkzeugschrank, drehte dabei der Optik den Rücken zu, und machte sich an einigen Geräten zu schaffen. Die Arbeit war völlig sinnlos. Sie diente nur dazu, Krermein mißtrauisch zu machen, falls dieser ihn beobachtete.
    Eine Viertelstunde verstrich, ohne daß etwas geschah.
    Jetzt war Kaiser davon überzeugt, daß man ihn nicht überwachte.
    Er erhob sich, nahm einige Trenngeräte mit und öffnete einen Kabelschacht. Dieser enthielt jedoch keine Kabel mehr, sondern lediglich Druckschaltungen, die im Baukastensystem zusammengesteckt werden konnten.
    Diese im elektromagnetischen Spannungsfeld produzierten Energieverbindungen waren wesentlich unempfindlicher als Kabel, mechanisch praktisch nicht zu zerstören und konnten von einfachen Robotern eingebaut werden.
    Sie hatten einen für Kaiser entscheidenden Vorteil. Er brauchte nur ein kleines Meßgerät an die richtigen Linien zu halten und konnte dann feststellen, ob die über sie versorgte Apparatur Energie verbrauchte oder nicht.
    Er lächelte, als er das Meßergebnis sah. Wadder Krermein hatte die Optik nicht eingeschaltet. Er verließ sich darauf, daß seine Drohung wirkte.
    Die Antriebsaggregate liefen an. Ein kaum spürbarer Ruck lief durch die Jet. Das Raumschiff beschleunigte.
    Die Ultrakomp-Linearkonverter heulten auf.
    Kaiser lehnte sich gegen die Verschalung des Kabelschachts und atmete auf. Er war froh darüber, daß Krermein die Sonne verließ und weiter durch die Galaxis floh.
    Damit schob der Hyperphysiker das erste Gespräch mit den Laren noch etwas hinaus - und gab zugleich seinen Verfolgern eine Chance.
    „Jetzt wird's ihm unheimlich", sagte Kaiser Karl leise. „Er hat Angst vor seiner eigenen Courage."
    Entschlossen ließ er sich im Antigravschacht bis zum mittleren Deck hinauftragen. Er hörte die Stimmen der drei Wissenschaftler, die sich in der Zentrale aufhielten.
    Lautlos öffnete er sechs Schränke. Sie alle enthielten flugfähige Raumanzüge. Er nahm sie heraus und ließ sie im abwärtsgepolten Antigravschacht nach unten gleiten. Dann schloß er die Schränke wieder und folgte den Schutzanzügen nach.
    Er arbeitete schnell, aber sehr sorgfältig und überlegt.
    Dennoch benötigte er fast eine halbe Stunde, bis er fünf der Anzüge wieder nach oben bringen und

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