0674 - Im Land der Dreemer
die uns annehmbare Lebensverhältnisse bietet. Wir werden versuchen, dort zu landen."
„Das ist doch alles Wahnsinn", sagte Pentinura. Er wischte sich mit seinen großen Händen über das schweißnasse Gesicht. „Ich steige aus."
„Wie soll ich das verstehen?"
„Ganz einfach. Ich trenne mich von Ihnen. Ich will mit dieser Sache nichts mehr zu tun haben."
Wadder Krermein zog seinen Impulsstrahler.
„Sagen Sie das noch einmal, Carmone."
Jegliche Farbe wich aus dem pausbäckigen Gesicht des Astronomen. Er strich sich mit der Hand über die tätowierte Glatze.
„Stecken Sie die Waffe weg, Krermein", bat er mit stockender Stimme. „Mit Waffengewalt lösen wir unsere Probleme nicht."
„Vielleicht doch", erwiderte der Hyperphysiker, „Ich brauche zwei Mitarbeiter, wenn ich die Jet fliegen und meine Arbeit so fortsetzen will, wie ich es mir vorgestellt habe. Jetzt sind wir vier Mann an Bord. Sollte einer ausfallen, habe ich immer noch zwei Helfer, Carmone, überlegen Sie sich das."
Pentinura erhob sich. Seine mächtige Gestalt schwankte.
Die Arme pendelten an seinen Seiten. Er blickte Truminchco und Kaiser Karl mit seinen wasserblauen Augen hilfesuchend an.
„Krermein", sagte er eindringlich. „Seien Sie vernünftig. Ich mache weiterhin mit, aber doch nicht unter solchen Umständen,"
„Nein, nicht? Wollen Sie mir Bedingungen stellen, Carmone?"
„Ich möchte nur verhindern, daß wir am Ende die Dummen sind."
Pentinura ging langsam in der Zentrale auf und ab. Dabei kam er Krermein näher. Der Hyperphysiker hielt noch immer seinen Impulsstrahler in der Hand, ließ ihn jedoch nach unten hängen.
„Außerdem glaube ich nicht, daß sich unser Verrat auszahlt", sagte Pentinura und warf sich auf Krermein.
Dieser hatte mit einem Angriff gerechnet. Mit tänzelnder Bewegung wich er dem Astronomen aus und schoß.
Der Energiestrahl bohrte sich Pentinura in die Brust.
„Krermein", schrie Truminchco entsetzt.
Der Lenksystem-Positroniker beugte sich über den Astronomen.
„Er ist tot", sagte er tonlos. „Sie haben ihn getötet."
Wadder Krermein schien über sich selbst erschrocken zu sein.
Er war blaß, und er würgte.
Kaiser Karl beobachtete ihn mit verengten Augen. Er verschränkte die Arme vor der Brust, ließ die Zigarette auf den Boden fallen und drückte sie mit der Fußspitze aus.
„Wo lassen wir ihn?" fragte er, nachdem fast zwei Minuten verstrichen waren.
Wadder Krermein richtete sich auf. Er atmete tief durch. Seine Wangen nahmen wieder Farbe an.
„Wir werfen ihn aus der. Schleuse", bestimmte er. An Bord stört er nur."
„Sie können doch nicht...", begann Truminchco, doch sein zaghafter Protest verfehlte seine Wirkung.
„Truminchco, Sie helfen Kaiser Karl."
„Kommen Sie, Sir", bat der Funktechniker Truminchco, dessen faltiges Gesicht noch kummervoller aussah als sonst.
Unruhig blickte er von einem zum anderen und griff dann zögernd zu einem Fuß Pentinuras. Kaiser Karl packte den Toten unter den Armen und schleppte ihn zum Antigravschacht. Er ließ ihn hineingleiten. Dabei sah er sich die Wunde des Astronomen an. Krermein hatte direkt ins Herz getroffen. Pentinura war auf der Stelle tot gewesen.
Später beförderte der Funktechniker den Toten in die Bodenschleuse und betätigte sie. Wie erwartet, wurde die Leiche in den freien Raum gesogen.
5.
„Wir müssen es auf jeden Fall versuchen", sagte Krermein. „Kaiser, wir setzen noch einen weiteren Funkspruch an die Laren ab. Bereiten Sie alles vor."
„Ist das nicht etwas unvorsichtig, Sir? Sie wissen nicht, ob es nicht unliebsame Zuhörer in diesem Sonnensystem gibt."
„Es gibt keine. Ich habe mir die Unterlagen angesehen.
Clearwater, der zweite Planet, ist früher einmal von einem Explorerschiff angeflogen worden. Heute hält sich dort niemand mehr auf."
„Hoffentlich."
Kaiser Karl setzte sich an das Hyperfunkgerät und schaltete es ein. Die Instrumentenanzeiger waren in Ordnung.
„Es kann losgehen, Sir... hin ... Partner."
Krermein stutzte. Dann lächelte er breit und nickte.
„Partner", sagte er. „Ja, Sie haben recht, Kaiser, wir sind Partner. Hoffentlich vergißt Pelts Truminchco das nicht."
„Wie könnte ich, Sir", beteuerte der Lenksystem-Positroniker eilfertig.
„Noch eine Frage", sagte Kaiser Karl. „Warum warten Sie nicht, bis wir auf Clearwater gelandet sind?"
„Das Risiko ist mir zu hoch", antwortete der Hyperphysiker. „Ich hoffe zwar, daß wir einigermaßen heil ankommen, aber es ist
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