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0674 - Im Land der Dreemer

Titel: 0674 - Im Land der Dreemer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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obwohl er doch wissen mußte, daß Krermein ihn töten würde, sobald er merkte, was er getan hatte.
    Der Lenksystem-Positroniker fühlte sich mehr und mehr zu Kaiser Karl hingezogen. Er mußte sich bald entscheiden. Die Jet näherte sich dem zweiten Planeten der roten Zwergsonne außerordentlich schnell. Nach der Landung würde alles anders aussehen.
    Wer würde dann die Macht haben? Krermein? Karl?
    Truminchco wußte sehr wohl, daß er bestimmen konnte, was nach der Landung geschehen würde. Wollte er Kaiser Karl erledigen, brauchte er nur etwas über die Hyperfunkanlage zu sagen. Alles andere würde Krermein übernehmen.
    Der Positroniker schwieg.
    Er fand die Kraft nicht, so starken Einfluß auf eine Entwicklung zu nehmen, die er noch nicht überschaute.
    Der Funktechniker untersuchte das Hyperfunkgerät.
    Truminchco beobachtete ihn dabei, wie er geschickt die Spuren seiner Manipulation beseitigte. Auch das entging Krermein, dessen Aufmerksamkeit sich auf den Planeten richtete, den sie anflogen.
    „Da ist nichts mehr zu machen", verkündete Kaiser Karl endlich.
    Er erhob sich und schob die Hände achselzuckend in die Hosentaschen. „Feierabend. Die Kiste ist hin."
    Krermein trat einen Schritt auf ihn zu und hob die Hände, als wolle er ihn an den Schultern packen, ließ sie dann jedoch wieder sinken.
    „Was wollen Sie damit sagen?" fragte er. Das Blut war aus seinen Wangen gewichen.
    „Nichts, Sir", erwiderte Kaiser Karl gelassen. „Nur: nichts geht mehr. Das waren genau die Worte, die meine Großmutter von sich gab, als sie die Bank von..."
    „Halten Sie den Mund."
    „Wenn Sie meinen..."
    Kaiser Karl lächelte unmerklich. Er blickte Truminchco an und bemerkte gewisse Anzeichen der Erleichterung an ihm. Der Positroniker hatte bereits begriffen, was der Ausfall bedeutete.
    Krermein konnte keine Verbindung mehr mit den Laren aufnehmen. Damit war sein ehrgeiziger Plan gescheitert. Mit seinem kühnen Eingriff hatte Karl die letzten Chancen der Menschheit gewahrt.
    Wadder Krermein sprach kein Wort. Er setzte sich in den Pilotensessel und rieb sich die Augen mit den Fingerspitzen.
    Dann ließ er sich erschöpft nach hinten sinken.
    Eine Stunde verstrich, ohne daß etwas geschah. Die Jet raste auf Clearwater zu.
    „Sie müssen etwas unternehmen, Sir", sagte Kaiser Karl endlich. „Sonst stürzen wir ab."
    Krermein nickte müde, richtete sich auf und wandte sich zu dem Funktechniker um.
    „Können Sie die Jet fliegen?"
    „Nein, Sir. Als Pilot bin ich eine ausgesprochene Null.
    Tut mir leid." Kaiser sah ausgesprochen betrübt aus. „Ein primitiver Schlitten sei alles, was ich je werde steuern können, meinte meine Großmutter. Und sie hatte wohl nicht ganz unrecht.
    Ich denke, Sir, ich werde..."
    Er verstummte, als er sah, wie Krermein reagierte.
    Der Hyperphysiker stand am Rande eines Zusammenbruchs.
    Ihn noch weiter zu provozieren, war gefährlich.
    Kaiser Karl hob seine dürren Hände.
    „Ich kann's wirklich nicht, Sir."
    „Aber Sie kennen sich mit dem Antrieb aus."
    „Das ist richtig, Sir."
    Der Funktechniker erhob sich. Er beobachtete, wie der Hyperphysiker schaltete. Leise gab er ihm einige Hinweise.
    „Wir müssen alles auf eine Karte setzen", sagte er schließlich.
    „Der Antrieb wird noch für einige Minuten funktionieren, dann aber ist es endgültig vorbei."
    „Wir legen die Fluganzüge an", befahl Krermein.
    „Das wird nicht notwenig sein", wehrte Kaiser Karl betroffen ab.
    „Wenn wir die Anzüge tragen, können wir uns notfalls durch die Kuppel hinausschleudern. Bringen Sie die Anzüge hoch."
    Karl nickte nur. Er ging zum Antigravschacht und ließ sich nach unten sinken. Jetzt wußte er, daß er einen Fehler begangen hatte, als er die Schutzanzüge funktionsunfähig machte.
    An Bord der TREMINIA schrillten die Alarmpfeifen. Admiral Muszo Hetschic traf unmittelbar nach Beginn des Alarms in der Hauptleitzentrale ein. Der Cheffunker kam ihm entgegen.
    „Wieder ein Funkspruch, Sir", meldete er. „Abermals mit Unterbrechungen, aber von anderer Position. Krermein ist weitergeflohen."
    Der Kreuzer verließ den Linearraum und näherte sich einer kleinen, gelben Sonne. Bruchteile von Sekunden später schlug der Ortungsalarm an. Auf dem Hauptortungsschirm zeichnete sich ein Raumschiff der Laren ab.
    Die Entfernung zwischen den beiden Raumern betrug noch zwei Lichtminuten.
    „Der Funkspruch brach in der Mitte ab", berichtete der Funker weiter. „Wahrscheinlich ist es dem Funktechniker Karl

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