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0674 - Im Land der Dreemer

Titel: 0674 - Im Land der Dreemer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich hier unten sehen ließ.
    Kaiser hielt das Schweißgerät auf den Knien. Er war bereit.
    Plötzlich ging ein Ruck durch die Jet. Er kam so überraschend, daß Kaiser aus dem Sessel geschleudert wurde.
    Schwer prallte er auf den Boden, rollte weiter und konnte sich erst vor dem Sockel des Antigravaggregats abfangen. Bevor es ihm gelang, erneut auf die Beine zu kommen, wurde das Raumschiff erneut erschüttert.
    Kaiser stieg etwa einen Meter in die Luft und stürzte danach wieder auf den Boden, Obwohl er versucht hatte, sich abzufangen, verlor er fast das Bewußtsein. Hilflos stemmte er sich in die Höhe, brach jedoch wieder zusammen, bevor er Halt gefunden hatte.
    Er rutschte quer durch den Raum. Unmittelbar bevor er eine Wand erreichte, kippte die Jet zur Seite weg. Kaiser kugelte über den Boden und landete an der Bodenverschraubung des Sessels bei der Impulskanone.
    Er klammerte sich um den Sockel. Im nächsten Moment schien sich die Jet um sich selbst zu drehen. Der Sessel schien plötzlich unter der Decke zu hängen. Kaiser baumelte in der Luft. Und wieder bockte der Antrieb.
    Die Jet raste voran. Kaiser glaubte, ihm würden die Arme aus den Schultergelenken gerissen. Er konnte sich nicht länger halten. Er mußte loslassen.
    Unwillkürlich schrie er auf, als er sah, daß er auf die Positronik des Antigravs zuflog, die er manipuliert hatte, ohne die schützende Verschalung anschließend wieder anzubringen.
    Seine Füße knallten in ein wahres Feuerwerk von blauen Blitzen, als die Positronik in einer Serie von Kurzschlüssen verging.
    Schwerelos schwebte der Funktechniker durch den Raum.
    Er schaltete das Fluggerät seines Raumanzugs ein, glitt zum Sessel an der Sichtkuppel hinüber und sank hinein. Er sah, daß die Jet sich in einer Höhe von nicht mehr als vierzig Kilometern befand.
    Entschlossen richtete er das Schweißgerät gegen die Plastikkuppel, die unter dem sonnenheißen Glutstrahl sofort verging. Krachend flogen die Reste weg.
    Kaiser Karl neigte sich nach vorn und stieß sich kräftig ab. Er glitt durch die Öffnung nach draußen.
    Der Luftstrom riß ihn mit. In Bruchteilen von Sekunden entfernte er sich um mehr als zwanzig Meter von der Jet. Er befand sich kurzfristig direkt über der oberen Kuppel. Wadder Krermein und er blickten sich an. Der Hyperphysiker schien überhaupt nicht zu begreifen, was geschah. Dann aber zuckte seine Hand vor.
    Aus einer er Impulskanonen schoß er weißglühender Strahl reiner Atomenergie, doch er verfehlte Kaiser Karl um mehrere Meter.
    Der Funktechniker betätigte das Flugaggregat und ließ sich in die Tiefe reißen, so daß der Abstand zwischen ihm und dem Raumschiff schlagartig wuchs.
    Er behielt die Jet ständig im Auge. So beobachtete er, daß sie sich drehte. Wadder Krermein schaffte es selbst in dieser kritischen Situation, den Raumer so zu drehen, daß er Kaiser Karl sehen konnte. Kaiser bemerkte, daß der Hyperphysiker an der Impulskanone hantierte.
    Da blitzte es bei dem Raumschiff auf. Kaiser schloß geblendet die Augen. Um kaum mehr als einen Meter zuckte der Energiestrahl an ihm vorbei.
    „Du Satan", sagte er keuchend. „Mich schaffst du nicht."
    Immer steiler stürzte er auf den Planeten zu, während die Jet eine wesentlich flachere Landekurve verfolgte.
    Abermals blitzte es auf.
    Kaiser sah sich inmitten einer Sonne. Er schrie. Eine ungeheure Hitzewelle umspülte ihn. Für Sekunden wußte er kaum, was geschehen war. Dann konnte er wieder besser sehen. In fliegender Eile überprüfte er seinen Raumanzug.
    Krermein hatte ihn abermals verfehlt. Dennoch funktionierten die Geräte nicht mehr einwandfrei.
    Die Temperatur stieg ständig an. Das war ein eindeutiges Zeichen dafür, daß die Isoplasthülle in Mitleidenschaft gezogen worden war.
    Vor seinen Augen flimmerte es. Mühsam rang er nach Atem.
    Atemberaubend schnell näherte er sich dem Boden. Unter ihm lag ein von unzähligen Seen und Kanälen durchzogenes Buschland.
    Kaiser schaltete das Funkgerät ein. Damit verfolgte er keine bestimmte Absicht, sondern entsprach lediglich den Vorschriften für solche Situationen. Es war durchaus möglich, daß es intelligente Lebewesen auf diesem Planeten gab, die seinen Absturz beobachteten. Mit Hilfe seines Funkgeräts konnte er daher wichtige Informationen erhalten.
    Zunächst hörte er überhaupt nichts. Dann drang ein seltsames Keuchen an seine Ohren. Und plötzlich ertönte eine kaum wahrnehmbare Stimme: „Mensch, Pelts, wachen Sie auf."
    Das war Krermein!

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