Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0674 - Im Land der Dreemer

Titel: 0674 - Im Land der Dreemer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Dreemer Grabschaufeln, die so ähnlich wie ein Elchgeweih aussahen. Sie waren außerordentlich beweglich und befähigten sie, sich mit erstaunlicher Geschwindigkeit durch das Erdreich zu graben.
    Eslet Wolf verfolgte zum erstenmal aus nächster Nähe, wie die Dreemer Lehmklumpen aneinander hefteten und mit einem Drüsensekret versetzten, so daß sie innerhalb weniger Minuten steinhart wurden. So schloß sich die in den Hügel gerissene Lücke sehr schnell.
    Aber nicht nur das interessierte das Mädchen und den Biologen. Wenige Meter weiter arbeiteten mehrere Dreemer an einem eigenartigen Gestell. Es bestand überwiegend aus Holz und Pflanzenfasern, die zu Stricken zusammengebunden waren.
    „Haben Sie eine Vorstellung davon, was das werden könnte?"
    fragte Alp Pons leise.
    „Es sieht fast aus wie eine vorzeitliche Steinschleuder", antwortete sie.
    „Vielleicht wollen sie sich das nächste mal damit gegen die Bären verteidigen", raunte der Biologe, Das rätselhafte Gebilde war nicht genau zu erkennen, weil der größte Teil unter Wasser lag. Dieses War lehmig und undurchsichtig, weil die Dreemer es immer wieder aufwühlten, wenn sie an dem Gerät arbeiteten.
    „Ich gehe näher heran", kündigte Pons an.
    Eslet hielt ihn nicht zurück. Sie ließ sich auf die Hacken nieder und verfolgte die Arbeiten der Dreemer an dem Lehmhügel weiter. Dabei erhielt sie zufällig Einblick in einen niedrigen Tunnel, den sie bisher übersehen hatte.
    Sie entdeckte Werkzeuge aus Holz und Stein, bearbeitetes und mit farbigen Zeichen versehenes Leder und sogar eine Feuerstelle, über der ein aus Lehm gebrannter Topf an einem Seil hing.
    Atemlos vor Erregung beugte sie sich weiter vor. Bisher hatte niemand von ihnen einen so informativen Einblick in die Lehmburgen der Dreemer erhalten können.
    Sie hatten stets Rücksicht genommen, weil es ihnen in erster Linie darauf ankam, Kontakt mit diesem halbintelligenten Volk zu bekommen. Sie hofften, ihre Forschungsarbeiten wesentlich leichter und effektiver vorantreiben zu können, wenn die Dreemer erst einmal mit ihnen sprachen.
    Tom Ykkur war es, der bei allem Temperament und aller Hitzigkeit immer wieder zur Geduld geraten hatte. Wäre es nicht so gewesen, hätten sie längst eine Dreemerburg geöffnet. Alp Pons schrie gellend auf. Erschreckt fuhr Eslet herum.
    Sie sah, wie die primitive Schleuder der Dreemer aus dem Wasser hervorschnellte, einen gewaltigen Baggerlöffel mit sich riß und aus diesem einen wahren Sturzbach von Schlamm und Wasser über Alp Pons ergoß.
    Bevor der Biologe auch nur einen Schritt weit fliehen konnte, verschwand er unter dem Dreck, der so dünnflüssig war, daß er sogleich auseinanderlief. Aus seiner Mitte wuchs eine völlig verschlammte Gestalt hervor, die nun nicht mehr unsichtbar war.
    Eslet Wolf konnte sich ein Lachen nicht verbeißen.
    Es platzte nur so aus ihr heraus, bis plötzlich eine zweite Schleuder, die ihr verborgen geblieben war, aus dem Wasser zuckte. Bevor sie recht begriff, wie ihr geschah, versank sie unter einer Flut von Dreck, Lehm und Wasser. Prustend befreite sie sich daraus.
    Doch dieser Überfall änderte nichts an ihrer guten Laune.
    Sie begriff die ganze Komik der Situation. Da hatten sie nun geglaubt, für die Dreemer unsichtbar zu sein, und hatten sich völlig sicher gefühlt. Und diese kleinen, „halbintelligenten" Wesen hatten sie in unnachahmlicher Weise hereingelegt.
    Eslet Wolf sah wenigstens fünfzig Dreemer um sich herum.
    Sie hockten auf den vier hinteren Beinen und trommelten sich mit ihren Händen auf die Brust. Das mochte für sie Ausdruck höchsten Vergnügens sein.
    Kaiser Karl blickte sich um. Langsam schwebte er über das hügelige Land. Das Funkgerät war noch immer eingeschaltet, aber er empfing nichts mehr.
    Als er nur noch fünfzig Meter hoch war, sackte er plötzlich um mehrere Meter ab. Er hatte das Gefühl, einen Schlag in den Magen bekommen zu haben. Sofort griff er nach der Steuerung seines Fluggeräts. Als er sie verstellte, geschah überhaupt nichts.
    Seine Ruhe war verflogen. Er war noch viel zu hoch. Sollte das Aggregat im letzten Moment noch ausfallen, dann würde er sich alle Knochen brechen. Fieberhaft versuchte er, die Sinkgeschwindigkeit zu erhöhen, um schneller zum Boden zu kommen und damit das Risiko zu verringern.
    Da beobachtete er, wie ein bärenartiges Wesen aus einem Wäldchen hervorkam. Es hatte sechs Beine und bewegte sich mit schwerfällig erscheinenden Bewegungen schnell voran.
    Dabei kam

Weitere Kostenlose Bücher