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0674 - Im Land der Dreemer

Titel: 0674 - Im Land der Dreemer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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tragen.
     
    7.
     
    Kaiser Karl handelte rein instinktiv.
    Er wußte keinen Ausweg mehr und sprang kopfüber ins Wasser, obwohl er sich sagte, daß er der Bestie kaum entkommen konnte.
    Erst als er schon im Wasser war, kam ihm ein Gedanke.
    Er hatte doch gesehen, daß die grünen Tiere unter Wasser in die Dämme eingedrungen waren. Er mußte versuchen, sich auf die gleiche Weise zu retten.
    Er sah sich nicht nach dem Bären um, sondern schwamm mit aller Kraft, die ihm in seiner Verzweiflung noch blieb, auf den Damm zu. Im gleichen Augenblick entdeckte er auch schon ein Loch. Er hörte, wie das Raubtier hinter ihm ins Wasser sprang, und er wußte, daß dies wirklich seine allerletzte Chance war. Er war nie ein guter Schwimmer gewesen, aber die Todesangst befähigte ihn zu zwei mächtigen Zügen, die ihn bis an das Loch heranbrachten.
    Die Lungen barsten ihm fast vor Atemnot. Er packte einen Holzknüppel und zog sich daran entlang. Es wurde dunkel um ihn. Der Tunnel, der in den Damm führte, war so eng, daß er kaum hineinpaßte, aber er kroch weiter, und er schaffte es, sich und seine Beine vor den Tatzen des zupackenden Bären in Sicherheit zu bringen.
    Als er schon glaubte, ersticken zu müssen, stieß sein Kopf durch die Wasseroberfläche. Er rang keuchend nach Luft.
    Vor seinen Augen tanzten die Sterne. Erschöpft krallte er sich am Boden fest und pumpte seine Lungen voll Luft.
    Er hörte, daß die Bestie über ihm war und ihre Tatzen in den Damm grub, aber er konnte sich nicht mehr bewegen.
    Da fühlte er, wie weiche Hände nach seinen Armen griffen.
    Irgend jemand zog ihn aus der Röhre und schleifte ihn über den Boden.
    Er wehrte sich nicht. Immer mehr Hände ergriffen seine Arme, und immer schneller schleppte man ihn weiter. Als er das Wütende Gebrüll des Bären hörte, der den Damm aufgerissen hatte, war er schon weit von der Stelle entfernt, an der er sich in Sicherheit gebracht hatte. Plötzlich wurde es hell. Er kam in einen relativ großen Raum, in dem in etwa ein Dutzend Dreemer hockten. An der Wand steckten brennende Holzspäne und verbreiteten ein wenig Licht.
    In diesem Moment begriff Kaiser Carl endgültig, daß er es nicht mit Tieren zu tun hatten, sondern mit Wesen, die über eine gewisse Intelligenz verfügten. Er wollte etwas sagen, aber es wurde dunkel vor seinen Augen. Der Kopf fiel ihm vornüber er verlor das Bewußtsein. Die Anstrengungen waren zu groß gewesen.
    Als Kaiser wieder zu sich kam, lagen die Reste seines Raumanzugs vor ihm. Nach wie vor hockten die grünen Halbintelligenzen um ihn herum und beobachteten ihn mit großen, neugierigen Augen. Er wollte ihnen mit einem Lächeln seine Dankbarkeit zeigen, aber er fühlte sich zu schwach.
    Deshalb hob er nur seine linke Hand und murmelte: „Ich danke euch, Brüder. Ihr seid die Größten."
    Zu seinem Erstaunen sprach der positronische Translator an, der zu seiner Ausrüstung gehörte. Er gab eine Reihe quietschender Laute von sich, die von den grüngeschuppten Rettern mit sichtlicher Erregung aufgenommen wurden. Einer von ihnen kroch nahe an Kaiser heran und blickte ihn an.
    „Du bist auch ein Aufrechter wie die anderen", sagte er, und das Übersetzungsgerät gab seine Worte in Interkosmo wieder, „aber du hast Würde, und du achtest uns. Du zeigst uns nicht deinen Bauch und auch nicht die Zähne."
    Wie sollte ich? war Kaiser geneigt zu sagen. Diese Höhle ist so niedrig, daß ich wahrhaftig höchstens auf allen vieren kriechen kann. Daß meine Zähne kein besonders schöner Anblick sind, ist mir auch bekannt. Wenn ihr sie nicht sehen wollt - bitte. Laut sagte er: „Ich bin euch zu tiefer Dankbarkeit verpflichtet, und ich hoffe, euch mit einer großen Tat beweisen zu können, wie sehr ich euch danke."
    Er hatte offensichtlich den richtigen Ton gefunden. Die Dreemer tuschelten aufgeregt miteinander. Schließlich trat wieder einer von ihnen vor und sagte: „Mein Name ist Kannit. Gehörst du auch zu den anderen Aufrechten?"
    „Ich weiß nichts von anderen Aufrechten."
    „Du siehst aus wie sie."
    „Das kann schwer möglich sein, Freund. Meine Großmutter meinte einmal, ich sei völlig mißraten, wobei offen blieb, ob sie mein Äußeres oder mein Inneres meinte."
    „Das verstehe ich nicht." Kannit tänzelte unschlüssig hin und her. „Wer ist Großmutter?"
    „Das erkläre ich dir später einmal. Ich möchte gerne wissen, wo die anderen Aufrechten sind und wie viele es sind."
    Kannit hob seine Hände und spreizte sieben Finger

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