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0675 - Der falsche Buddha

0675 - Der falsche Buddha

Titel: 0675 - Der falsche Buddha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nur mich etwas angehen, Mandra.«
    »Tatsächlich?«
    »Ja, verlaß dich darauf.« Er wußte, daß er Mandra gegenüber etwas Falsches sagte, aber das war nicht das Problem. Alles drehte sich um ihn und seinen Stab.
    Der Inder wollte die Antwort auch nicht akzeptieren. »Du weißt, daß wir bisher alles zusammen gemacht haben, Suko. Mir kommt es jetzt vor, als wolltest du ausbrechen.«
    »Das stimmt nicht.«
    »Lügst du?«
    »Nein, Mandra, ich breche nicht aus.« Er erhob sich und begann mit einer Wanderung. »Es ist nur so, daß ich nicht anders kann. Ich muß mich so verhalten.«
    »Gibt es einen triftigen Grund?«
    »Sicherlich.«
    »Und willst du darüber nicht mit mir reden?«
    Suko schaute gegen die Wand und drehte sich auch beim Sprechen nicht um. »Ich möchte schon, Mandra, nur kann ich mit dir darüber nicht sprechen.«
    »Das ist natürlich schlecht.«
    »Ich weiß es selbst, aber bitte, du mußt mich eben verstehen. Es geht nicht.«
    Der Inder nickte. Er schaute auf den Rücken seines Freundes, der sich bewegte, wenn Suko atmete. »Dann betrifft der Grund wahrscheinlich deinen Stab.«
    »Genau.« Suko untermauerte das Wort noch durch ein Nicken.
    »Hast du eine Lösung gefunden?«
    »Ich bin dabei, Mandra.«
    Der Inder mußte einfach lachen. »Entschuldige, wenn ich dir nicht folgen kann…«
    »Es ist auch nicht schlimm.«
    »Das sagst du. Aber denk an unsere Aufgabe. Vergiß auch John Sinclair nicht. Wir sind zu dritt von Benares aus gefahren, wir sollten auch gemeinsam weitergehen.«
    »Das gilt nur bis zu einem bestimmten Zeitpunkt. Danach ist alles vorbei.«
    »Du willst also allein etwas unternehmen.«
    »Ich will es nicht, ich muß!« Suko drehte sich herum. Jetzt schauten sich beide Männer an.
    Eine Weile verging, bis Mandra die Schultern hob. »Du weißt, daß ich etwas wissen will, weil ich genau spüre, daß unsere Allianz auseinanderbricht, aber nicht um jeden Preis. Ich überlasse es dir, Suko, ob du mich einweihen willst.«
    »Es ist der Ruf«, flüsterte Suko ins Leere hinein. »Es ist der Ruf, der mich erreicht hat und nur mich etwas angeht.«
    Mandra nahm es hin, verlangte jedoch eine genauere Erklärung, die er auch bekam.
    »Wenn Söhne und Töchter dem Kindesalter entwachsen sind und andere Partner kennenlernen, so erreicht auch sie ein gewisser Ruf. Die einen nennen es Liebe, aber das möchte ich nicht so unterstreichen. Bei mir ist es anders und trotzdem ähnlich, wenn du verstehst. Ich… ich kann einfach nicht mehr bleiben. Mich zwingt jemand, von hier wegzugehen, und ich weiß, daß es für mich am besten ist. Für mich persönlich, für meine Zukunft.«
    Mandra nickte einige Male. »Gut, ich akzeptiere das, möchte aber die Frage stellen dürfen, ob es mit deinem Stab zusammenhängt. Ist das so, Suko?«
    »Ja.«
    »Dann darf ich vielleicht auch fragen, wer dich gerufen hat? Du mußt es doch wissen.«
    »Nein, es ist die Unruhe. Ich muß diesen Weg allein gehen, Mandra. Ich kann nicht länger bei dir bleiben. Zwischen uns steht plötzlich ein Trennstrich, den nur ich sehen kann. Alles andere ist unwichtig geworden.«
    Mandra Korab war alarmiert. Diese Worte hatten ihn tief getroffen, er ließ sich nur nichts davon anmerken, sondern schaute wieder zu Boden und nickte vor sich hin. »Der Ruf ist nur für dich, Suko, aber du solltest genau abwägen.«
    »Ich weiß, was ich tun muß.«
    »Das glaube ich dir sogar. Aber hast du vergessen, daß wir auf einen Freund warten?«
    »Das habe ich nicht.«
    »Dann solltest du sehr genau nachdenken, ob dieser geheimnisvolle Ruf es wert ist, die Freundschaft zu zerstören.«
    »Ich zerstöre sie nicht.«
    »So sehe ich es, wenn du uns im Stich läßt. Du enttäuschst John, und du wirst letztendlich auch dich selbst enttäuschen und dich fragen, ob du am Morgen noch in den Spiegel schauen kannst.«
    »Das werde ich schon noch können.« Er hob die Schultern und schaute Mandra direkt an. »Glaubst du im Ernst, daß das Leben eines Menschen einer Ebene gleicht? Nein, das ist es nicht. Es ist ein ewiges Auf und Ab, eine Berg- und Talfahrt. Irgendwann erreicht der Mensch einen Punkt, wo er ganz allein ist, und wo er für sich selbst entscheiden muß. Das weißt du auch, Mandra.«
    »Es stimmt. Soll ich jetzt fragen, ob du diesen eben erwähnten Punkt erreicht hast?«
    »Ich stehe kurz davor.«
    »Und hast dich entschieden.«
    »Auch das stimmt. Ich werde dieses Gewölbe verlassen. Auch du darfst mich nicht aufhalten.«
    »Das hatte ich auch nicht

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